Bei Ernährung via PEG lieber Tee oder nur Wasser als Flüssigkeit zuführen?!

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

mrTom234

Junior-Mitglied
Registriert
13.06.2005
Beiträge
66
Beruf
exam. Krankenpfleger
Funktion
Praxisanleiter nach DKG-Richtlinien
Hilfe hilfe,

wer kann mir helfen bzw einen guten Rat geben?:gruebel:
Bei uns auf Station (Kardiologie/Nephrologie) werden Pat desöfteren mit einer Langzeit-Ernährungssonde einer sog. PEG-Sonde versorgt und so auch nach Hause oder wohin auch sonst entlassen, dass kennt Ihr ja alle....
Meine Frage:
Bei uns startet der Kostaufbau üblicherweise mit Tee, später folgt Nahrung (bei uns z.B. Fa. Fresenius) - auf unserer Nachbarstation aber geben die grundsätzlich keinen Tee sondern nur stinknormales abgekochtes Wasser, dies wäre wohl verträglicher und würde auch den durchaus häufig auftretenden dünnflüssigen Stuhlgang der Patienten gar nicht oder zumindest nicht so stark zustande kommen lassen.
Nun ist Eure Meinung gefragt - was ist besser??? :streit:
Evtl auch Studien hierzu (falls vorhanden oder bekannt) erwünscht oder auch anderweitige Quellen

Vielen lieben Dank schon im Vorraus
yours mrTom234
 
Hallo..

bei uns haben wir auch des öfteren PEG's liegen.

Der Kostaufbau startet bei uns gleich am 1.Tag nach der Anlage mit der PRE-Ernährungslösung auf 25ml/h, 2.Tag
mit 50, 3.mit 75, 4.mit 100ml/h.
Bis auf 150 ml kann es gehen.


Wir geben als Ergänzung meistens Mineralwasser, schon lang kein abgekochtes mehr.

Tee wird nicht gegeben, weil
a) Früchte-Tees Fruchtsäuren enthalten, die das Material der PEG angreigen
und
b) den Gummi verfärben können (Kamilletee z.Bsp. ist ja gelb,das Endergebnis sieht man dann als gelblich-bräunliche Verfärbung).

Zur Zeit haben wir eine Pat., die hat von der Tochter so ein Saft-Konzentrat mitgebracht bekommen.
Das Konzentrat muss noch mit einer grösseren Menge Wasser verdünnt werden,um es verabreichen zu können.
Warum ausgerechnet Saft, weiss ich auch nicht,weil da auch meistens Fruchtsäure drin ist, aber ich denke mal, dass des ein Zugeständnis war, weil die Tochter erst nicht begreifen konnte, dass die Mutter nichts mehr essen und trinken darf (dann hat sie wenigstens ihren "Gesundheitssaft")..

Und sollte der Pat. Diarrhoen entwickeln, ist es erstmal ratsam, die Nachrungsmenge, die pro Stunde gegeben wird, zu reduzieren.
Oft liegt es daran, dass der Darm dieser Pat. ja schon längere Zeit keine Verdauungsarbeit mehr leisten musste und nun die ihm angebotenen Stoffe nicht so schnell aufnehmen und verstoffwechseln kann.

Meist gibt es sich dann recht schnell wieder.

Und wenn das nicht hilft, wird zusätzlich Perenterol, Kaoprompt oder Adamin verabreicht, was den Durchfall schnell stoppt bzw. den Stuhlgang wieder einigermassen fest macht.

LG und einen schönen Tag,
Nic
 
Hallo,
ich kann mich nur Nic anschliessen, wir geben auch nur noch stilles Mineralwasser.

Bei Durchfällen geben wir auch Natur-Johurt über die Magensonde und haben gute Erfahrungen damit gemacht.

Die PEG wird am 1. Post-Op Tag belastet, ausser es wurde etwas anderes vorgegeben.

Wir beginnen mit OPD und steigen schnell auf Ballaststoffreiche Sondenkost um bzw. nach Krankheitsbild (Dialyse oder dergleichen).

CU
Narde
 
In unerer Klinik wird auch nur noch Wasser benützt. Ist sogar so im Standard festgelegt. Bei manchen Patienten geben wir jedoch Tee. Dieses sind dann Patienten, die fit sind und einfach lieber einen Tee hätten. Jedoch keinen roten Tee.
 
Vielen lieben Dank

sisterNic - war ein interessanter Beitrag - Dankeschön

narde2003 - das mit dem Naturjoghurt kenn ich - ist super

Pauline - roter Tee ist nix, zwecks Säure - merci

Vielleicht kann mir noch jemand sagen bzw. texten, ob da irgendwo irgendwas geschrieben steht, weil meinereiner ist nämlich auch ausgebildeter Praxisanleiter und es wäre super als Hinweis bzw Literatur für unsere Krankenpflegeschüler, weil dann hätte ich nämlich was auf der Hand.
Auch ein Standart rund um die PEG würde mich mal interessieren....falls jemand sowas auftreibt und es evtl als Anhang mir dranhängt - wäre prima!

Vielen Dank Euch allen bisher - ich sag ja - ihr seid alle spitze!!!

schöne Zeit - keep on rockin`:mrgreen:
 
Sondenkost

Hi,
unter nursing-online.de kann man einen Pflegestandard über Verabreichung von Sondenkost von der Firma Fresenius abrufen. Dort wird auch nur noch mit stillem oder abgekochtem Wasser gespült.
Nach R.Larsen " Anästhesie und Intensivmedizin" von 2004 kann auch mit Tee gespült werden, bei Durchfällen wird mit Tee pausiert.
Bei uns wird auch noch mit Tee gespült, allerdings, kein Schwarz-oder Rottee...
Gruß Liza
 
Halli Hallö Hallöle

Tachchen!

Ich kenne es so, dass man mit Tee und Wasser spülen kann wie man beliebt auch mit nicht abgekochtem, nur mit wenig oder gar keiner Kohlensäure sollte es sein.
Man bedenke:
Tee (auch Kamille und Pfefferminz) färben auf Dauer verabreicht die PEG an.
Früchte- und Schwarzertee sind natürlich total außen vor.


Noch ein kleines Schmankerl:
PEG's verbindet man nicht mehr mit Beta, da dieses den Schlauch angreift und porös macht.

Greez
Dennis :mrgreen:
 
Bei uns wurde jetzt der Standard auf Wasser geändert. Aus den vorher genannten Gründen.

Grüße, Anne
 
Hallo!
Ist Schwarztee wirklich aussen vor?Ich habe vor etwa einem Jahr eine Fortbildung zum Thema parenterale Ernährung gehabt, da hiess es, man soll bei Patienten mit Diarrhoen ruhig mal die Sondenkost pausieren für 1-2 Tage und dem Patienten dafür schwarzen Tee geben.Hat jemand damit Erfahrung oder überhaupt davon gehört?
Gruss Neuronurse
 
narde2003 schrieb:
Bei Durchfällen geben wir auch Natur-Johurt über die Magensonde und haben gute Erfahrungen damit gemacht.
CU
Narde

Hallo Narde..

wie bekomm ich den Natur-Joghurt in die PEG???:-?

Muss ich jetzt doch mal nachfragen..

LG,Nic
 
Hallo Nic,

den Joghurt gut rühren und etwas Wasser zum Verdünnen dazu.
Gut mit Wasser nachspülen.
CU
Narde
 
Hey Leutz,

dass mit dem Naturjoghurt funktioniert prima - meist klappt es auch ohne das man Wasser reinpanscht *gg*
Wir nehmen auch wenn Pat. auf Sondenkost Durchfall entwickeln und es auch bei Umstellung auf andere Kost andauert, desöfteren schwarzen Tee - und das wirkt manchmal Wunder!!!

Wünsch Euch was....:daumen:
 
Bei uns auf der Station gibt man besser abgekochtes Wasser, da beim Tee(wenn der längere Zeit steht) Keime auftreten können. So hat es unsere Ernährungsberaterin gesagt.
 
Das mit den Keimen im Tee welche diesen besiedeln können, hab ich jetzt schon öfter gehört, aber wer sagt mir dass sich die im Wasser nicht auch bilden/ablagern. Ich kann es ja nicht frisch abgekocht hinhängen (weil heiss....*gg*)
Scheinbar streiten sich hier die Geister.....

hmmm wie dem auch sei....schöne Zeit
 
Moin Tom,
Du mußt kein Wasser abkochen! Es reicht Wasser aus einer Mineralwasserflasche!:thinker:
Im Mineralwasserflasche (verschlossen) haben die Keimlinge weniger Spaß sich zu vermehren, was im Gegesatz einer "abgedeckten" Teetasse so richtoig Laune macht!

Ich hoffe Du verstehst was ich meine, habe es mal etwas spaßiger ausgedrückt -- um die Uhrzeit :hippy:!

LG Tobias
 
Merci Tobias,

denke ich komm schon mit, wie Du das meinst.....so haben halt meine Kollegen argumentiert, denn wir haben schon den Versuch gemacht und Mineralwasser (natürlich still) bestellt, aber dass hatte trotzdem zuviel Kohlensäure (auch nach schütteln) und der Luftsensor der Pumpe hat sich ständig beschwert. Haben viele als lästig empfunden und ich musste irgendwie recht geben.

Wünsch Dir was - Tom:daumen:
 
NeuroNurse schrieb:
Hallo!
Ist Schwarztee wirklich aussen vor?Ich habe vor etwa einem Jahr eine Fortbildung zum Thema parenterale Ernährung gehabt, da hiess es, man soll bei Patienten mit Diarrhoen ruhig mal die Sondenkost pausieren für 1-2 Tage und dem Patienten dafür schwarzen Tee geben.Hat jemand damit Erfahrung oder überhaupt davon gehört?
Gruss Neuronurse

Tachchen!

Du kannst natürlich mal machen, es färbt ja nicht von heute auf morgen oder von 5 bis 6 mal verabreichen. Trotzdem würde ich noch einmal mit Wasser nachspülen so dass alle Reste aus der PEG entfernt sind.

Greez
Dennis
 
Wir haben ganz stilles Wasser. Das ist keine Kohlensäure da. Da beschwert sich die Pumpe nie. Nehmt doch zum Beispiel das blaue Wasser von Harzer Grauhof.
 
Sr.Anne schrieb:
Wir haben ganz stilles Wasser. Das ist keine Kohlensäure da. Da beschwert sich die Pumpe nie. Nehmt doch zum Beispiel das blaue Wasser von Harzer Grauhof.


Tschuldigung? Im Westerwald gibts kein Harzer Grauhof? Aber ich schätze mal, es ist Wasser...klar ganz stilles Wasser oder zumindest wenig Kohlensäure ist immer das beste.

Greez
Dennis
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Threads

Über uns

  • Unsere Online Community für Pflegeberufe ist eine der ältesten im deutschsprachigen Raum (D/A/CH) und wir sind stolz darauf, dass wir allen an der Pflege Interessierten seit mehr als 19 Jahren eine Plattform für unvoreingenommene, kritische Diskussionen unter Benutzern unterschiedlicher Herkunft und Ansichten anbieten können. Wir arbeiten jeden Tag mit Euch gemeinsam daran, um diesen Austausch auch weiterhin in einer hohen Qualität sicherzustellen. Mach mit!

Unterstützt uns!

  • Unser Team von www.krankenschwester.de arbeitet jeden Tag daran, dass einerseits die Qualität sichergestellt wird, um kritische und informative Diskussionen zuzulassen, andererseits die technische Basis (optimale Software, intuitive Designs) anwenderorientiert zur Verfügung gestellt wird. Das alles kostet viel Zeit und Geld, deshalb freuen wir uns über jede kleine Spende!