Beatmungsgeräte - Bedienungshilfe gesucht

zirpzirp

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02.02.2004
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Hallo!

Ich habe seit kurzem auf einer ITS mit null Intensiverfahrung angefangen. Die meisten Schwierigkeiten habe ich mit den Beatmungsgeräten, vor denen ich einen Heidenrespekt habe. Da die Beatmung bei uns komplette Pflegetätigkeit ist, suche ich nach einer Art Leitfaden. Besonders mit einigen Abkürzungen habe ich Probleme, und wie ich auf verschiedene Alarme am besten zu reagieren habe. Kennt einer von Euch passendes, knackiges Infomaterial, das mir das wichtigste auf den Punkt bringt? Ich merke halt noch an jeder Ecke, dass mir da die Erfahrung fehlt.

Vorab schon mal ganz lieben Dank!
zirpzirp
 
Hallo Zirpzirp!


Herzlich willkommen im Forum!

Mir persönlich hat folgendes Buch weitergeholfen:

http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...1976/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/302-7193214-0718442

Atmen - Atemhilfen
von Wolfgang Oczenski, Harald Andel, Alois Werba

(das Buch wurde 2003 neu aufgelegt – vereinzelt sind noch Exemplare von älteren Auflagen erhältlich – bei Interesse unbedingt die neueste Auflage kaufen – die neueste Auflage ist ausführlicher)

Hilfe findest du auch in den Bedienungsanleitungen der einzelnen Beatmungsgeräte.

Auch haben einige Beatungsgeräte, Bedienungsanleitungen online gestellt (z.B. Evita Dura)

Mit welchen Beatmungsgeräten arbeitet ihr an der Station?


Liebe Grüße aus Wien

Gaby
 
Moin zirzip

Zunächst auf ICU´s bei denen die Beatmung komplett in pflegerischer Hand ist wird nicht unbedingt gut beatmet ;)

Doch das hilft dir ja irgendwie nicht.

Das bereits angesprochene Buch kann auch ich nur wärmstens empfehlen! Jedoch erschlägt es den Anfänger der das Bedürfnis hat es von vorne bis hinten durch zu lesen doch ein wenig. Trotzdem ist es für mich ein Pflichtkauf zum Thema.

Als Einstieg ist sicher zunächst ein wenig Anatomie unumgänglich. Gerade die Lungenvolumina spielen immer wieder eine Rolle.

Wie viele/Welche Beatmungsformen triffst du so in der Praxis. Wir kommen eigentlich mit zwei Beatmungsformen im großen und ganzen zurecht. Das sollte dein nächstes Ziel sein. Ein I-Net Forum kann dir sicher bei einer konkreten Frage - auch was ist eigentlich BIPAP oder so - weiterhelfen.

Aus dem Verständnis der Beatmungsform kommt dann sicher auch das wissen um die Risiken - Alarme auf die man reagieren muß.

Viele Alarme betreffen jedoch eher das Gerät und hier hilft tatsächlich nur das Handbuch oder auch ein Kollege die ja in eurer speziellen Situation sicher
1. wissen was sie machen!?
2. gerne hilfreich zur Seite stehen.

Oder ?!

Ich hoffe du musst dich wenigstens mit nur einem Respiratortyp rumschlagen.


Falls Interesse kann ich dir mein Unterrichtsscript, zum Thema Beatmung per E-mail zuschicken. (170kb)

Tschau
Dirk Jahnke
 
Hallo zusammen!

Kompetente Hilfe kann ich da leider nicht bieten!
Aber ich hab ein paar Fragen!
Für was steht ICU?
Und, ich kenn von die Frühchen CPAP! Aber was ist BIPAP? Das selbe in gross?

MfG
Sloopy
 
Hi sloopy,
ICU=
intensive care unit
Englische Abkürzung für Intensivstation. Die Intensivstation dient zur Überwachung und Therapie kritisch erkrankter Patienten. Der Aufbau und die Organisation der Station ist meist hierauf ausgelegt. So finden sich meist zwar abgetrennte Bereiche, diese sind aber meist sehr gut überschaubar. Der Stellenschlüssel ist normalerweise deutlich besser als auf einer Normalstation. Je nach Ausrichtung der Intensivstation (operativ, nichtoperativ) ist die Ausrichtung ggf. unterschiedlich. So sind unterschiedlich viele Betten Beatmungsplätze, hier können Patienten mit ausgedehnten Verletzungen oder schweren inneren Erkrankungen beatmet werden.

gefunden hier: Medizinische Abkürzungen im Internet
 
Moin Sloopy

Irgendwie stimmt deine Vermutung. Zwar nicht auf Frühchen und Erwachsene bezogen, sondern in Sachen CPAP und BIPAP. Auch Frühchen können BIPAP beatmet werden.

BIPAP (BIPhasePositivAirwayPressure)

Der Anwender stellt zwei Druckniveaus ein (2 CPAP Drücke). Der Wechsel erfolgt Zyklisch. Durch den Wechsel vom unteren auf das obere Druckniveau muss Luft verschoben werden. Es kommt zur Einatmung (Druckanstieg) und zur Ausatmung (Druckabfall). Die Zykluseinstellung ergibt Atemfrequenz und Atemzeitverhältnis.
Durch die Möglichkeit zu jeder Zeit spontan atmen zu können, kann der Anwender die Respiratorunterstützung so wählen das der Patient kontrolliert oder nur unterstützend beatmet wird. Das ganze ist druckkontrolliert und zeitgesteuert.

Wichtig bei dieser Beatmungsform ist die Überwachung des Atemminutenvolumens da bei Veränderungen wie Sekret im Brochialsystem oder auch aufläufiges Lungenödem … sich der Gasfluß oder aber auch die Dehnbarkeit der Lunge ändert. Es wird weniger Gas verschoben bei selber Einstellung. Es droht eine Hypoventilation mit Anstieg des pCO2´s . Der Respirator würde über einen Abfall des Atemminutenvolumens alarmieren.

Tschau
Dirk Jahnke
 
Hallo!

Bei uns ist eigentlich fast alles von der Firma Dräger vertreten. Also die Evita 1 und 2, Evita 2 dura, Evita 4 und XL. Die Geräte für High-Flow-CPAP laß ich dabei erst mal außen vor.

Das Buch schaue ich mir in jedem Fall an! Danke!

Zur Kompetenz meiner neuen Kollegen kann ich noch nicht viel sagen. Habe aber bislang das Gefühl, dass zumindest mein Einarbeiter viel Ahnung davon hat.
Nur das nützt mir nicht viel, da ich in zwei Wochen ohne Kollege im Patientenzimmer stehe (geschlossenes System). Ganz so schlimm wie es sich jetzt vieleicht anhört ist es nicht. Es sind immer Springer auf dem Flur die ich fragen kann und die mir helfen.

Anatomie/Physiologie und die bei uns häufigen Beatmungsformen wie BIPAP, CPAP, ASB+PEEP, SIMV sagen mir schon etwas. Aber die Sicherheit bei der Anwendung mit den Respiratoren fehlt mir. Bin schon dabei mir einen "Vokabeltrainer" zu erarbeiten, damit ich mir die ganzen Buchstabenkürzel und Symbole besser merkem kann.

Grüße,
zirpzirp
 
Danke flexi und Dirk!

Was eine Intensivstation ist, weiss ich! :wink:
Hab ja 10 Monate in einer, für mein Vaterland gedient! Aber der Link ist gut!

@Dirk
Danke für die Erklärung, ein bisschen verwirrt bin ich zwar noch aber das wird noch mit der zeit !
 
Moin zirpzirp

Jetzt bin ich ja schon neugierig geworden.

Auf was für einer Intemsiv arbeitest du denn ?

Geschlossenes System ? Springer auf den Flur. Klingt ja spannend.

Wie lange bist du denn auf diese Bedingungen einschließlich Management der Beatmung eingearbeitet worden ?

Meine Andeutungen in Sachen Pflege und Beatmung muss nicht gut sein kommen übrigens von einem Einsatz auf einer Station, die das so gehändelt hat. Jeder stellte das ein was er meinte . Kamen die merkwürdigsten Beatmungseinstellungen zu Tage. z.B. BIPAP 30/3 wegen Oxygenierungsproblemen :( . Die Einstellungen wurden teilweise von Schicht zu Schicht geändert, da der nächste meinte anders wäre besser.
Dann doch lieber einen unwissenden Arzt, der aber die Kontinuität wahrt.


Tschau
Dirk Jahnke
 
Hallo Dirk!

Also:

Eigentlich ist das System ziemlich gut, für das Personal und für die Patienten.
Es gibt bei uns 6 Zimmer für je 2 Patienten und eine Pflegekraft. => 1:2 Betreuung. In jedem Zimmer ist eine Schleuse oder Vorzimmer, je nach Bedarf ( Schutzisolierung). Dieses Zimmer darf nie unbeaufsichtigt sein, da es keine zentrale Monitorüberwachung gibt. Anwesenheitspflicht nonstop. Wenn du mal auf die Toilette mußt, :D, bittest du einen Kollegen (Springer) darum dich auszulösen. Der bereitet dir zum Beispiel auch alle Medis vor und bringt sie dir. Luxus!
Weiterer Vorteil: wir sind immer voll besetzt, da das System sonst nicht funktioniert.

Es ist eine reine Intensivtherapiestation mit Herz- und Neurochirogischen Patienten. Ab und an auch andere chirurgische Bereiche wie Zahn-Mund-Kieferchirurgie (gar nicht lecker!!)

Einarbeitung beträgt 6 Wochen. Bis dahin muß ich so fit sein das nichts mehr anbrennen kann im Zimmer.
Ist machbar aber dennoch hart wie ich finde.
Der Lernfaktor ist bei uns super hoch, da man richtig viel sehen und machen kann. Aber es ist eben auch richtig anstrengend am Anfang.

Liebe Grüße,

zirpzirp


EDIT:

YEAH!!!!!!!!!

Habe einen Link zu einem Script gefunden!!!
Mal sehen ob es etwas taugt.

http://www.pflegeprofi.com/int/beatmung.PDF
 

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