Ausbildung zur Kinderkrankenschwester vereinbar mit Familie?

Isabe

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16.02.2003
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Ich bin neu hier und finde es super, daß es dieses Forum zum Austauschen gibt! Ich möchte dieses Jahr endlich meinen lange gehegten Traum verwirklichen und eine Ausbildung zur KKS machen. Habe auch Ende März schon einen Termin für ein Vorstellungsgespräch! Freu! :-))Ich bin allerdings schon 33Jahre alt, verheiratet und habe 2 Kinder (3 + 1,5 Jahre alt). Zuvor habe ich in einer Apotheke gearbeitet (PTA), aber dieser Beruf hat mir nie wirklich gefallen! Nun habe ich mich zu der Ausbildung zur KKS entschlossen (vom Alter her sehe ich eigentlich kein Problem), bin auch belastbar und relativ flexibel, durch Kindergarten und Mann, habe aber trotz allem etwas Bedenken, daß durch die Ausbildung/Job mein Familienleben und auch meine Kinder auf der Strecke bleiben könnten? Und ich möchte das ja auch nicht alles um jeden Preis durchziehen und nur noch an mich und mein Weiterkommen denken!!! Daher fände ich es toll, wenn mir jemand, vielleicht auch aus eigener Erfahrung, berichten könnte und mir so etwas weiterhilft! Liebe Grüße an alle
Isa
 
Hallo Isa,

also ich bin auch Mutter (3 jähriger Sohn) und bin ebenfalls verheiratet...ich fange jetzt am 1.4 die Ausbildung zur Krankenschwester an.

Ich denke organisation ist alles, denn sonst klappt es nicht. Mein Sohn geht ab dem 10.3 in den KiGa und das braucht er auch, er ist absolut reif dafür. Ist ja sonst ein Einzelkind und er braucht dringend den Kontakt zu gleichaltrigen.

Ansonsten ist die Ausbildung natürlich sehr anspruchsvoll, man muss viel lernen und nimmt natürlich auch einiges mit nach Hause, was einen sehr berührt hat usw...aber wenn dein mann dich unterstützt, denke ich ist das kein grosses Problem. Gerade auch wegen dem Schichtdienst.

Organisiere dir feste Zeiten zum lernen und nimm dir auch feste zeiten für deine Kinder...dann brauchst du auch kein schlechtes Gewissen gegenüber deiner familie zu haben.

Du schaffst das...

Gruss Tine
 
Hallo Tine,
danke für deine Antwort! Ja, da hast du Recht, Organisation ist alles!!! Meine 3-jährige Tochter geht schon seit einem halben Jahr in den Kindergarten(Tagesstätte) und die Kleine kommt im August rein! Da habe ich ja schon sehr viel Zeit zur Verfügung und ab nachmittags ist mein Mann zu Hause ; Mich plagt nur etwas mein Gewissen, da ich mir dann vielleicht so vorkomme, als würde ich die Kinder den ganzen Tag abschieben, damit ich beruflich weiterkommen kann... aber andererseits profitieren sie ja auch von einer zufriedenen, ausgeglichenen Mutter, die sich freut nochmals eine Ausbildung machen zu können, als wenn ich den ganzen Tag nur zu Hause rumsitzen würde und unzufrieden wäre mit mir selbst...??? Man muß halt drauf achten, daß keiner zu kurz kommt, aber es ist so leicht geagt!! :P Bin aber vorhin auch zufällig auf den Bericht einer 34-jährigen alleinerziehenden Mutter mit 3 Kindern gestoßen, die noch die Ausbildung gemacht und durchgezogen hat- und sagt, daß es zu schaffen ist!!! das gibt mir doch gleich Mut! Würde mich freuen, wenn du mir ab und zu mal berichtest, wie es bei dir so läuft!!! Bis dann !!! Grüße
Isa
 
Hallo Isa

Aus dir klingen so viel Zweifel. Ich habe den Eindruck, diese Zweifel machen dich sehr unsicher.
Du solltest dir im Vorfeld darüber im klaren sein, was Priorität hat. Wieviel Abstriche willst du zulassen- in beide Richtungen? Und du wirst viele Abstriche machen müssen.
Es geht z.B. nicht nur um den Lernaspekt, es geht auch um Dienste: an Sonntagen, an Feiertagen. Es geht um Dienste, die früh um 6.00 Uhr beginnen können, also bevor die Kita öffnet. Es geht um Dienste, die erst um 22.00 enden können. Der Dienstplan kann häufig nur eingeschränkt auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen.
Was wird, wenn ein Kind krank wird? Wer kümmert sich drum? Kannst du Verantwortung abgeben ohne ein schlechtes Gewissen zu haben?
Der Haushalt wird nicht mehr so perfekt sein. Kann deine Familie damit leben?
....

Nichts ist schlimmer, als eine unsichere, unzufriedene Mutter. Manche Träume brauchen Zeit um verwirklicht werden zu können. Und für manche Träume muß die Zeit erst reif sein.

Elisabeth (Mutter von 5 Kindern)
 
Hallo Elisabeth!
Das ist ja genau was ich meine, ich weiß schon, was auf mich zukommt (Früh-Spät-Nachtschichten/Feiertage/Sonntage....) und theoretisch habe ich auch schon alles durchdacht! Mein Mann ist ja auch noch da und unterstützt mich auch (Kinder in KiGa bringen, wenn ich schon weg bin oder abholen, wenn ich noch nicht zurück bin usw.). Und bezüglich unserer Wohnung: ich bin eh kein "Putzteufel"! Aber wie sieht diese Umsetzung aus? Kann man zu Hause wirklich gleich umschalten und vor allem hat man noch genügend Energie für die eigene Familie? Oder ist man evtl. dauergestreßt und kann man wirklich Arbeit und dann Privates trennen, es geht halt darum, daß ich nicht möchte, daß meine Familie unter meinem Vorhaben irgendwie zurücksteht! Klar muß man Abstriche machen, aber ich möchte das nur, wenn es wirklich sinnvoll ist!
Grüße
Isa
 
Hi Isa

Welche Vorstellungen hast du von deiner zukünftigen Arbeit? Was möchtest du mit deiner Arbeit bewirken? Wie stellst du dir Pflege bei kranken Kindern konkret vor?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth!
Ich war ja mit meinen Kindern auch schon einige Male im Krankenhaus(Kinderstation), habe dort den Ablauf kennengelernt ,soweit man das als "Außenstehender" eben mitbekommt und habe auch mit den Kinderkrankenschwestern über ihre Arbeit sprechen können! In erster Linie erwarte ich natürlich von einem Beruf, daß man ihn gerne ausübt, mit ganzem Herzen sozusagen! Und ich glaube gerade bei diesem Beruf muß man mit dem Herzen dabei sein!??? Ich möchte aktiv mitwirken in der Pflege von Kindern und auch Verantwortung tragen! Da ich ja selbst Kinder habe, denke ich mal, kann ich mit ganz gut mit den Eltern identifizieren, deren Sorgen und auch die Ängste/Sorgen der Kinder nachvollziehen! Was ich an diesem Beruf noch sehr toll finde, ist die Vielfältigkeit und die Möglichkeit der Weiterbildung+Spezialisierung!
Es ist etwas schwierig deine Fragen so komplex zu beantworten, ich glaube darüber könnte man noch einige Seite schreiben...hoffe ich konnte dir meine Vorstellungen in etwa wiedergeben!
Grüße
Isa :lol:
 
Hi Isa

Durch die Veränderungen im Gesundheitswesen werden in Zukunft immer mehr Erkrankungen ambulant behandelt werden. Das wird auch in der Kinderkrankenpflege nicht anders sein. Du wirst also häufiger mit schwerstkranken Kindern konfrontiert werden. Es ehrt dich, daß du diesen Beruf "mit dem Herzen" ausüben willst. Aber genau da liegt die Gefahr. Wichtig ist es, sich abgrenzen zu können. Es ist nicht dein Kind, daß du pflegst. Es ist ein fremdes. Du bist z.B. der Mutter nur behilflich bei der Vesorgung des Kindes. Du kannst ihren Schmerz nicht nachempfinden, du kannst ihn nur erahnen. Vielleicht versuchst du erst mal ein Praktikum zu bekommen, um das Krankenhaus aus der anderen Sicht wahrnehmen zu können.

Nähe und Distanz, ein ewiges Problem in der Pflege. Leider wird in der Ausbildung zuwenig zum Thema Psychologie vermittelt. Gerade Prävention vor dem Ausbrennen gibt es nur am Rande. Und wir neigen in unserem Beruf sehr schnell dazu in einem Helfersyndrom zu versinken.

Was verstehst du unter optimalen Weiterbildungsmöglichkeiten? Was ist dein Ziel in dieser Richtung?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth!
Ich meinte mit dem Herzen dabei sein, daß man den Beruf aus Überzeugung + gerne ausübt und es nicht nur als Job sieht, bei dem man sein Geld verdient... Klar besteht die Gefahr, daß man vielleicht zu sehr dabei ist, aber daß es so ist, daß ich denke, es wären meine Kinder, die dort liegen, glaub ich nicht!? Ich glaube, die Abgrenzung ist schon gegeben! Wahrscheinlich ist ein Praktikum wirklich sehr empfehlenswert, das Problem ist nur, daß meine Kleinste ja erst im August in den Kindergarten kommt und der Ausbildungsbeginn schon Oktober wäre! Ich habe auch weniger Bedenken wegen der psychischen Belastung, ich glaube, ich bin schon in der Lage mich mit den weniger schönen Dingen auseinander setzen zu können. Ich habe mehr Bedenken wegen der Zeit, die ich auch in diese Ausbildung investieren muß!
Unter Weiterbildung meinte ich die Möglichkeit sich zu einer Fachkinderkrankenschwester weiterbilden zu können. In der Ausbildung werden ja verschiedene Stationen durchlaufen und man kann ja schon einen Einblick gewinnen, wo und was einem eventuell mehr o. weniger zusagt!

Isa
 
Hallo Isa,

auch ich bin neu hier in diesem Forum und habe gerade deinen Beitrag gelesen.
Ich finde es super, dass es noch mehr so "verrückte" Frauen gibt, wie mich. Ich bin 35 Jahre alt und Mutter von 4 Kindern ( 15w./12w./2x6m.). Ich beginne meine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester am 1. April in München.
Auch bei mir ist es ein langjähriger Wunsch, diesen Beruf zu erlernen. Ich habe ihn allerdings aufgrund meiner Kinder, vorallem des Alters meiner Kinder bis jetzt hinausgeschoben.
Ich denke die Ausbildung ist gut zu schaffen, wenn einem bewusst ist, was da auf einen zukommt, wenn das Privatleben bzw. die Betreuung der eigenen Kinder gut geregelt ist und vorallem, wenn man den Ehrgeiz hat, diese durchaus anstrengenden 3 Jahre zu bewältigen.

Ich habe letzten Sommer ein Praktikum gemacht, da es sehr wohl ein Unterschied ist, ob du als Mutter eines kranken Kindes oder als angehende Kinderkrankenschwester auf Station bist.
War wirklich sehr interessant, kann ich nur jedem empfehlen.

Auch finde ich es sehr mutig von dir, die Ausbildung mit 2 noch so kleinen eigenen Kindern zu machen.
Dabei glaube ich weniger, dass deine Kinder daraus irgendwelche Nachteile haben ( vorausgesetzt sie fühlen sich in der Kita wohl und werden in der restlichen Zeit von einer vertrauten Person betreut ).
Aber es ist ja nicht nur der Schichtdienst und die Schule, sondern man opfert ja noch einiges an Freizeit um zu lernen.

Ich bin mir allerdings sicher, dass du es schaffst, wenn du es wirklich möchtest und wünsche dir alles Gute und viel Glück.
Wäre schön, wieder von dir und deinem weiteren Weg zu hören.

Liebe Grüße
Barbara
 
Hallo Barbara!
Vielen Dank für deinen Beitrag!!! Es freut mich wirklich zu hören, daß ich nicht die einzige "Verrückte" bin. Ich denke auch, daß es zu schaffen ist!
Weißt du schon, wie die Unterrichtszeiten an deiner Schule sind? Und wie wechselt sich die Schule mit Arbeiten auf Station ab?
Würde mich riesig freuen, zu hören wie es bei dir so läuft+dir gefällt, ist ja nicht mehr lang!!! Wer betreut denn deine Kinder, wenn sie aus der Schule kommen? Kannst mir auch gerne privat mailen, wenn du Lust hast!
Liebe Grüße
Isa :roll:
 
Hallo,

als Mutter von drei Kindern, mit 40-Wochenstunden möchte ich mich eurer Diskussion anschließen.

Ich denke, gerade wenn man eigene Kinder hat, fällt einem das Abgrenzen oft leichter, als ohne Kinder. Durch meine Kinder bin ich viel toleranter im Umgang mit Eltern geworden.

Wie viel Nähe man zulässt und wie viel Distanz man bewahrt liegt bei einem selbst. Ist etwas, das man lernen muss.

Es gibt immer mal Kinder, die einem sehr nahe kommen. Ich persönlich regle es dann so – dass ich versuche für einige Zeit die Betreuung von diesem Kind nicht zu übernehmen.

Eine Ausbildung mit Kindern ist möglich. Ich habe vor einem halben Jahr den Fachabschluss fertig gemacht. Mit vielen Abstrichen – auch in Bezug auf meine Familie.

Es ist immer eine Frage – ob man es möchte und ob es einem auch Wert ist. Ich habe es nicht bereut und würde es, stünde ich wieder vor der Frage – Fachweiterbildung ja oder nein – ganz genauso machen. Im Nachhinein, hat man aber leichter reden.

Schicke euch liebe Grüße aus Wien

Gaby
 
Hallo zusammen,
wollte nur kurz erwähnen das ich (35) auch zu den "Verrückten" gehöre, da auch ich eine Ausbildung zur KS (ab 01.09.03) machen werde. :wink:
Ich gehöre auch zu den Müttern die erst ihren Kindern versucht hat einen anständigen Weg zu weisen und dann ihren Traumberuf zu verwirklichen.
Nun ist es soweit, die Kids sind groß genug , 13,14,15,16 Jahre, und ich kann mich voll und ganz und vor allem mit Hilfe meiner Familie auf die Ausbildung konzentrieren.
Ich freue mich tierisch darauf.
Ab Montag mache ich ein 1/2 jähriges Praktikum, das tut allen gut, schon allein um zusehen wie es dann zuhause läuft. Ich denke mit Geduld und Spucke und viel Tolerant ist es auch zu schaffen.

Liebe Grüße

ZORA
 
Hallo Zora,

verrückt? Was ist daran so verrückt, etwas zu wagen? Etwas Neues auszuprobieren? Sich einen Traum zu erfüllen!

Ein wenig Mut gehört zum Leben. Mut zum Risiko. Mut einmal etwas Neues zu probieren. Mut, alte – vertraute Wege loszulassen und neue Wege zu gehen.

Geduld braucht es freilich, sein Ziel zu erreichen. Nerven kostet es allemal, das ist wohl keine Frage.

Was wären wir ohne unsere Träume? Liegt nicht gerade darin, die Herausforderung es zu wagen, es zu versuchen?

Liebe Grüße aus Wien – ich wünsche euch alles Gute!

Gaby
 

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