Ausbildung nach Herztransplantation

JosieJosie2

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20.12.2005
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Hallo Zusammen,

habe dieses Forum schon wie wild durchforstet, aber leider nichts gefunden, was zu meinem Problem passt.

Ich schließe im Januar meine Ausbildung zur Bürokauffrau ab. Ich möchte aber nicht in diesem Beruf arbeiten. Mein Traum ist eine Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin.

Ich habe super Schulnoten und schon mal ein Jahr eine Ausbildung zur Kinderpflegerin gemacht. Von daher sollte ich gute Chancen bei der Bewerbung haben. Zumal ich sowas gerne machen möchte, weil ich selbst den Sichtwinkel des Patienten gut genug kenne und weiß, wie man sich fühlt, wenn man da im Bett liegt und abhängig von "denen in den weißen Kitteln". Das kann schon ein arg mulmiges Gefühl sein. Eine verständnisvolle Krankenschwester ist da ein Segen.

Meine Frage ist nun, ob ich nach einer Herztransplantation für diesen Beruf geeignet bin? Es geht mir körperlich wieder absolut super. Ich bin fitt und kann auch Sport treiben. Auch mit heben und tragen habe ich keinerlei Probleme mehr.

Allerdings ist meine Immunabwehr durch Medikamente sehr geschwächt, was bedeutet, dass ich mich schnell mit allen möglichen Sachen anstecken kann. Ich persönlich finde allerdings, dass mir das in einem großen Kaufhaus auch passieren kann. Und meine Ärzte sagen immer, ich solle mir nicht so viele Sorgen machen, ich sei gesund!

Was sagt ihr dazu? Hat jemand Erfahrungen??? Es wäre super, wenn ich schnell eine Antwort bekommen würde.

DANKE!
 
Die Keimsituation in einem Kaufhaus ist nicht mit der eines Krankenhauses zu vergleichen. Du hast im Krankenhaus einen viel intensiveren Kontakt mit diversen Keimen, z.T auch multiresistenen. Das Risiko für dich wäre zu groß.

Ich befürchte für dich, dass der Traum ein Traum bleiben wird. Was fasziniert dich so an diesem Beruf?

Elisabeth
 
Kann man nichts machen.

Hallo,

danke für die Info. Habe inzwischen schon bei einer Krankenpflegeschule angerufen. Das was raus kam war, dass ich vielleicht eine Chance hätte, sie es mir aber nicht unbedingt empfehlen können. Sie sagten, dass es sicher ein Vorteil ist, wenn man diese Erfahrungen als Patient hat und dass ich aus diesem Grunde vielleicht sogar größere Chancen hätte, als andere.

Allerdings haben sie gemeint, ich solle mir das gut überlegen und sie würden es mir nicht empfehlen. Natürlich aus dem Grund, den du selbst schon genannt hast und den ich mir auch schon gedacht hatte.

Ich muss das wohl abhaken. Ein bisschen traurig macht es mich schon - aber dann ist mir meine Gesundheit doch wichtiger. Bin ja froh, dieses "zweite Leben" zu haben...
 
Warum?

Warum möchtest du denn unbedingt Krankenschwester werden? Was bewegt dich dazu??

Katana
 
Katana schrieb:
Warum möchtest du denn unbedingt Krankenschwester werden? Was bewegt dich dazu??

Katana


Hallo Katana,

es sind mehrere Dinge die mich dazu bewegen. Der Wunsch anderen zu helfen, für andere da zu sein, wenn man vielleicht nicht mehr helfen kann und irgendwie auch der Wunsch, doch noch ein bisschen Zeit und Verständnis für den einzelnen Patienten haben.

Ich weiß, dass das in der heutigen Zeit, wo überall Personalmangel herrscht nicht einfach ist. Doch ich habe selbst als Patient sehr warmherzige Schwestern erlebt - und auch das krasse Gegenteil. Also muss es ja doch irgendwie funktionieren...

Ich habe halt den Blickwinkel des Patienten, mit wochenlangen Krankenhausaufenthalten - und ich glaube dass der wichtig ist und man den nicht aus den Augen verlieren darf. Es gibt genügend Schwestern, die noch nie Patient waren und keine Ahnung haben (trotz Ausbildung!), wie es den Leuten in der Klinik geht, vor allem, wenn sie Langzeitpatienten sind.

Naja, ich könnte noch viele Punkte anführen, aber da es ohnehin aussichtslos ist, brauch ich ja nicht weiter schreiben.... :-(
 
JosieJosie2 schrieb:
es sind mehrere Dinge die mich dazu bewegen. Der Wunsch anderen zu helfen, für andere da zu sein, wenn man vielleicht nicht mehr helfen kann und irgendwie auch der Wunsch, doch noch ein bisschen Zeit und Verständnis für den einzelnen Patienten haben. ... Doch ich habe selbst als Patient sehr warmherzige Schwestern erlebt - und auch das krasse Gegenteil. Also muss es ja doch irgendwie funktionieren... Ich habe halt den Blickwinkel des Patienten, mit wochenlangen Krankenhausaufenthalten - und ich glaube dass der wichtig ist und man den nicht aus den Augen verlieren darf. Es gibt genügend Schwestern, die noch nie Patient waren und keine Ahnung haben (trotz Ausbildung!), wie es den Leuten in der Klinik geht, vor allem, wenn sie Langzeitpatienten sind.

hallo Katana,
Dein Thread hat mich bewegt und ich möchte Dich unterstützen, es doch zu versuchen, solange Du keine klare Absagen wegen fehlender gesundheitlicher Eignung bekommst.
Ich kann Dich nur bestätigen und finde es wichtig, dass man sich auch in einen Patienten hineinversetzen kann. Vielleicht muss man nicht unbedingt selbst als mal Patient gewesen sein, wer es aber war, kann das sicher sehr gut. Ich kann Dir das gut nachfühlen, liebe Katana, auch ich war schon einige Male als Patient im Krankenhaus, u.a. 3x im Vorschul- und 3x im Jugendalter.
Zwar hatte ich keine so schwere OP wie Du, aber es waren auch einige längere und unangenehmere Aufenthalte (im Vorschulalter: OP Mandeln, OP Hoden, im Jugendalter: Magen-Darm-Infekte, Unklares Abdomen, Blinddarmverdacht, Nabelentzündung, später Darmentzündung, Nabelbruch und OP Blinddarm, um die wichtigsten zu nennen). Deinem Satz "Doch ich habe selbst als Patient sehr warmherzige Schwestern erlebt - und auch das krasse Gegenteil." kann ich nur zustimmen.

Ich habe auch erst eine andere Ausbildung gemacht, habe mich aber nun auch für eine Pflegeausbildung beworben und jetzt sogar eine Zusage bekommen. Beim Vorstellungsgespräch wurde ich zwar auch nach den gesundheitlichen Problemen kurz gefragt (wegen einem Schuljahr, das ich deshalb länger in der Schule war und wiederholen musste), da dachte ich auch, das war es schon, aber es hat doch geklappt. Daher möchte ich Dich ermuntern, es einfach zu probieren. Dann hast Du für Dich wenigstens die Gewissheit es probiert zu haben, falls es nicht klappt. Kopf hoch!
Wenn Du noch weitere Fragen hast, melde Dich einfach mal (gerne auch über PN oder Mail).
Alles Gute und Gesundheit im Neuen Jahr!:boozed:

Viele Grüße
Michael
 
Hi,

ich würd es auch einfach mal probieren!

Warum sollte Dir die Schule keine Chance geben? Du kannst ja dann selber abschätzen, wies Dir dabei geht. Und du darfst halt nur eine bestimmte Anzahl von Fehlzeiten haben - und wenn Du diese überschreitest, dann hat es halt nicht sein soll. Aber was sollte die Schule dann dagegen haben?

Drück Dir die Daumen!

Steffi
 
http://www.onmeda.de/arztbesuch/behandlung/organtransplantation.html?p=4 schrieb:
Das Risiko einer Transplantation
Jede Transplantation körperfremder Organe löst im Körper des Empfängers immunologische Abwehrreaktionen aus, die zum Verlust des fremden Organs führen können. Man unterscheidet hier die akute Abstoßungsreaktion, die unterschiedlich stark ausgeprägt in der ersten Zeit nach der Transplantation auftritt, und die chronische Abstoßung, die zu einem langsam voranschreitenden Transplantatversagen führt. Um die Funktionsfähigkeit des Transplantats erhalten, muss die Abstoßungsreaktion des Körpers medikamentös unterdrückt werden. Hierfür stehen verschiedene Medikamente wie z.B. das Cyclosporin oder Kortikoide zur Verfügung. Die Reaktionen des Immunsystems lassen sich mit verschiedenen Medikamenten (v.a. Cyclosporin) abschwächen. Die so herbeigeführte Abschwächung der Abwehrreaktionen kann Infektionen beim Patienten begünstigen und zu weiteren Nebenwirkungen führen. Diese negativen Effekte sind durch verbesserte Medikamente und geringere Dosen jedoch seltener geworden. Das Risiko einer Herz-, Lungen- oder Lebertransplantation liegt naturgemäß höher als bei anderen Organen oder Geweben. Es ist insbesondere auch von der allgemeinen körperlichen Verfassung des Patienten vor der Organübertragung abhängig.

Immunsupressive Therapie nach Organtransplantation und deren Auswirkungen auf die Haut
http://www.uke.uni-hamburg.de/insti...rgie-viszerale-transplantation/Immun_Haut.pdf
 

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