Ausbildung abgebrochen aus psychischen Gründen - Nochmal neu anfangen?

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Hallo ihr Lieben,

eigentlich bin ich ja eher eine stille Mitleserin, aber ich habe nun selbst etwas auf dem Herzen, was ich hier nun mal öffentlich fragen möchte. Ich habe zum 31. August diesen Jahres meine Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin abgebrochen. Grund dafür waren Depressionen beruflicher Natur, die mir vorerst mein Hausarzt bestätigt hat. Für mich war die Arbeit mit schwerstkranken Kindern nicht mehr zu tragen, auch war der Leistungsdruck unter den ich mich selbst gesetzt habe zu hoch und mit den Azubis wurde in der Klinik auch teilweise nicht zimperlich umgegangen. Ich habe im ersten Ausbildungsjahr schon gemerkt, dass mir die Arbeit mit Erwachsenen und älteren Menschen mehr liegt, als wir Einsätze in der allgemeinen Krankenpflege hatten. Ich habe mir damals nichts dabei gedacht und mir gesagt, ich fange nach dem Examen in der Erwachsenenpflege an. Aus häufigen Krankheitszeiten (die zu Beginn nichts mit der Depressionen zu tun hatten) habe ich oft gefehlt, sodass ich schließlich begonnen habe ein weiteres Jahr an die 3 Jahre Ausbildung dranzuhängen. Im September vorherigen Jahres gab es mal einen längeren Ausfall aus psychischen Gründen, nach dem ich mich aber wieder aufgerafft habe und arbeiten gegangen bin. Im Januar 2013 ging es mir dann aber so schlecht, dass ich nur noch etappenweise und dann ab Sommerbeginn gar nicht mehr an die Arbeit gegangen bin. Ich habe damals leider keinen Therapieplatz unter einer Wartezeit von mehreren Monaten bekommen können, um das Schlimmste zu vermeiden. Zudem kam noch die Belastung durch die Ausbildungsverlängerung in einer ganz anderen Klasse zu sein und wirklich Anschluss konnte ich da nicht finden, obwohl viele neugierig auf mich waren und nett waren, war es nunmal nicht so wie ich es mir gewünscht habe (Und ja ich weiß, das Leben ist kein Wunschkonzert) Jedenfalls habe ich dann, auch mit der Absegnung meiner damaligen Klassenlehrerin an der KPF-Schule, die Ausbildung abgebrochen. Mir geht es seit dem Abbruch der Ausbildung wieder erstaunlich gut. Nachdem ich nun aber erstmals seit Monaten wieder normal über meinen Beruf nachdenken konnte, habe ich gemerkt, wie sehr er mir fehlt. Ich rede gerne mit meiner Mutter, sie ist selbst Krankenschwester, über den Beruf.
Nach langem Überlegen war für mich jedoch klar, dass ich zwar auf keinen Fall mehr in der Kinderkrankenpflege arbeiten möchte, mir jedoch sehr gut vorstellen kann, in der Krankenpflege mit Erwachsenen und Älteren zu arbeiten. Ich hatte damals während der Ausbildung bereits angefragt, ob ein Wechsel in die Erwachsenenpflege noch möglich ist, doch das wäre mir einem riesigen Aufwand bezüglich des RP verbunden gewesen und damals war ich psychisch einfach nicht in der Lage dazu und habe mich zur Kündigung entschlossen.

Ich habe nun für April 2014 eine Bewerbung an eine Klinik geschickt, die Gesundheits- und Krankenpflegerinnen ausbildet. Ich habe in der Bewerbung auch geschildert, dass ich die Ausbildung aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen habe, habe dabei jedoch nicht weiter ausgeholt und bin nicht ins Detail gegangen, weil ich es nicht als Mitleidsnummer rüberkommen lassen wollte. Ich habe noch hinzugefügt, dass ich sehr gerne im Krankenpflegebereich wieder anfangen würde, weil mir die Arbeit mit und für andere Menschen nunmal Spaß macht. Ich bin auch selbst der Überzeugung dass es für mich nichts anderes gibt, als diesen Beruf. Ich kann mir zur Zeit jedenfalls keinen anderen Beruf vorstellen in dem ich lieber arbeiten würde.
Ich bekam daraufhin ein Schreiben, in dem ich angeben sollte, für welchen Ausbildungskurs (April oder Oktober) ich mich bewerbe und dass sie mich in die Warteliste zum Auswahlverfahren für die Kurse aufnehmen und sich im 1. Quartal 2014 wieder bei mir melden und sollte ich etwas gegen die Aufnahme in die Warteliste haben, soll ich mich telefonisch melden. Ich habe anschließend ein Schreiben an die Krankenpflegeschule geschickt, dass ich gerne auf die Warteliste für den Kurs April 2014 kommen würde. Bisher haben sie sich daraufhin nicht mehr gemeldet, aber ich gehe davo
 
Welche Therapiemaßnahmen hast du bis jetzt genutzt? Was sagen die Therapeuten zu deinen Wünschen?

In der Erwachsenenpflege können dir genauso Pat. begegnen, die dich psychisch belasten können. Auch hier gibt es nicht nur den alten Menschen, der stirbt und der junge wird immer gesund.

Elisabeth
 
Wie weit bist du denn?
Du kannst die Ausb. innerhalb von 5Jahren beenden, oder willst du eine Verkürzung?
 
Hallo du,

Ich würde mich auch wie Elisabeth schon anmerkte unbedingt an deiner Stellen mit (d)einem Therapeuten beratschlagen, denn du musst dir über eines im Klaren sein:
Die Pflege von Menschen - egal welchen Alters - geht einer guten Pflegekraft die Herz und Seele besitzt IMMER mehr oder weniger in Mark und Knochen über. Nur weil du in der Erwachsenenpflege arbeiten möchtest, heisst das nicht dass du vor der Konfrontation mit jungen, schwerkranken Patienten und anderen Schicksalsschlägen die dich beschäftigen werden gefeit bist. Die Frage die du dir stellen solltest ist ob du solche Dinge grundsätzlich verarbeiten kannst und du dir deine eigene persönliche "Schutzzone" schaffen kannst. Ich persönlich bin eigentlich der Meinung man sollte für die Erlernung und Ausübung dieses Berufs psychisch "gesund" sein. Ich kenne so viele Pflegekräfte die bereits selbst in oder vor der Ausbildung persönliche Probleme mit sich herumgetragen haben (von Depressionen bis hin zu Bulimie etc. pepe) und die jetzt als Teilzeitkraft oder gar nicht mehr in der Pflege arbeiten, weil sie es eben einfach doch nicht packen. Pflege ist kein Zuckerschlecken sowohl psychisch als auch physisch, die Ausbildung ist hart, du musst einiges leisten können und solltest später deinen Kollegen natürlich auch nicht dauernd durch Abwesenheit das Stationsleben noch schwerer machen als es ist. Mir persönlich liegt ein alter, sterbender und leidender Mensch genauso am Herzen wie ein leidendes krankes Kind und wir haben bei uns auf Station auch immer wieder sehr junge Patienten denen es nicht gut geht und da musst DU der Fels in der Brandung sein. Ich wünsche dir dass du für dich eine richtige Entscheidung triffst und damit glücklich wirst, ganz egal für welchen Weg du dich auch immer entscheiden magst.
Liebe Grüße
Katecholaminchen :-):cheerlead:
 
Hallo, mein Rat auch erst mal mit dem Therapeuten reden und dann evtl doch die Kinderkrankenpflege fertig machen. Danach kannst du immer noch in einem anderen Bereich arbeiten, Ambulanter Dienst, Altenheim usw. Da gibt's bestimmt viele Möglichkeiten. Fehlendes Wissen durch Fort/Weiterbildungen einholen. Ansonsten mußt du ja noch einmal eine dreijährige Ausbildung absolvieren. Alles Gute.
 

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