Aufwachphase - Bauchfellentzündung - Angehörigenhilfe

kruemel

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11.03.2005
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Hallo zusammen,

vorab : Ich bin kein Pfleger sondern ein Angehöriger der um Hilfe bittet.

Meine Mutter (78 Jahre, grosser Lebensmut, noch absolout selbstständig) ist an einer Bauchfellentzündung erkrankt nachdem ein Kotstein die Darmwand durchgescheuert und somit eine Bauchfellentzündung hervorgerufen hat.

Es erfolgte nach 3 Tagen mit Beschwerden wie Schmerzen, keine Blutungen oder Erbrechen, die Einweisung ins Krankenhaus. Dort wurde sofort operiert und ein Stück des Darms entfernt.

Dies liegt nun über eine Woche zurück und der Verlauf der Krankheit ist bislang positiv. Auch die Entzündungswerte gehen zurück.

Nun steht ihr und uns Angehörigen am Wochenende der Moment des aufwachens bevor da meine Mutter sich in einem künstlichen Tiefschlaf befindet.

Meine Familie und ich wären ihnen für ein paar Tips für diesen Moment (Verhalten unserer und mögliches Verhalten ihrerseits) sehr dankbar!!!

Mit freundlichen Grüssen
Krümel (Jürgen)
 
hallo jürgen

hallo jürgen

ich bin auch keine krankenschwester und bräuchte genau wie du hilfe über das thema bauchfellentzündung.

würde mich über erfahrungsaustausch freuen

meine mailadresse

rapunzelwunder@yahoo.de

meine mama ist 69 und ist auch an einer bauchfellentzündung erkrankt.
sie ist vor drei tagen aus dem tiefschlaf geholt worden.

würde gerne mehr darüber erfahren, wie es nun weiter geht

liebe grüsse rapunzel (annette)
 
Hallo Rapunzel999,
so aus der Ferne ist es unheimlich schwierig, etwas zu der sehr individuellen Entwicklung der Krankheit deiner Mutter zu sagen. Ich gehe mal davon aus, dass du dich schon mit Hilfe von Suchmaschinen über das Krankheitsbild der Bauchfellentzündung (Fachausdruck: Peritonitis) informiert hast.
Wie weit nun Einzelheiten auf deine Mutter zutreffen oder nicht, kann und muss dir der behandelnde Arzt im Krankenhaus sagen, hast du schon mit ihm gesprochen?
Auch wie es weitergeht, hängt von der konkreten Krankheitssituation ab, auch hier ist zunächst der Arzt oder auch die Stationsleitung der richtige Ansprechpartner, der dich dann an zuständige Fachleute und hilfreiche Institutionen (z.B. Sozialdienst) weitervermittelt.

Wende dich ruhig vertrauensvoll an die genannten Personen!
 
Ich denke auch, dass das Personal der richtige Ansprechpartner ist.
Ich denke für den Anfang ist es z.b. wichtig das deine Mutter eine gescheite Pneumonieprophylaxe bekommt (also eine Prophylaxe gegen eine Entstehung einer Lungenentzündung), denn durch die Schmerzen im Bauch wird sie eine Schonatmung einnehmen.
Es ist also wichtig sie auch dazu zu bringen die Lunge praktisch mal durchzulüften und tief Ein-und Ausatmen zu lassen.
Schmerzen wird sie auch beim Husten oder Lachen haben, unseren Patienten wurde dann immer der Rat gegeben sich den Bauch festzuhalten, z.b. auch beim Schluckauf. Ich denke er "wackelt" dann nicht so hoch und runter und der Patient hat das Gefühl ihn unter Kontrolle zu haben.
Auch aus dem Bett aufstehen ist schmerzhaft, da würde ich das Personal bitten ihr zu zeigen, wie man möglichst bauchmuskelschonend aufsteht (auf die Seite rollen und dann mit dem Arm abstützen und nicht mehr der Kraft aus dem Bauch raus aufstehen).

Wie sie reagiert, kann man als Außenstehender sehr schlecht einschätzen weil man sie ja auch nicht kennt und jeder Mensch anders reagiert.
Vielleicht wird sie erstmal stark verwirrt sein, weil sie nicht weiß was passiert ist.
Vielleicht wird sie aber auch Angst haben, oder verzweifelt darüber dass man ihr einen Teil vom Darm weggenommen hat. In beiden Fällen würde ich versuchen sie zu beruhigen und ihr die Situation in Ruhe zu erklären.
Nur ihr gegenüber auf keinen Fall Angst oder so zeigen, oder Unsicherheit, ich denke das spürt sie sofort und macht sich noch mehr Sorgen.

Hoffe ich konnte ein bißchen helfen.
Würde mich freuen wenn du uns berichtest wie es weiter verlaufen ist.

Gute Besserung
 
hallo zusammen

Meine Mama ist aus dem Tiefschlaf erwacht. Sie ist sehr, sehr schwach und hat viel Wasser im Körper.

Seit gestern liegt sie auf der Normalstation, obwohl sie noch nicht mal laufen kann, geschweige sich waschen oder alleine essen.
In meinen Augen zu früh.

Jetzt fährt mein Vater jeden Tag von morgens bis abends ins Krankenhaus und versorgt sie. Das tut beiden gut. Wir hoffen und beten, dass es jetzt jeden Tag aufwärts geht und sie sich bald alleine wieder bewegen kann.

Lieben Dank

Gruss Rapunzel
 
Da sein

Hallo, Jürgen!

Ich bin selbst Krankenschwester, möchte dir aber keine speziellen Tipps geben! Ich denke, es ist sehr wichtig, dass deine Mutter spürt, dass sie nicht alleine ist. Hier genügen schon beruhigende Worte, oder eine wärmende Hand, die man einfach nur hält! Die Reaktionen beim Aufwachen sind sicher bei jedem Menschen individuell und können nicht verallgemeinert werden. Wenn ihr euch unsicher fühlt oder eine Frage habt, wendet euch an eine zuständige Schwester, die euch sicherlich unterstützen wird. Vergesst auch die Kommunikation in der eigenen Familie nicht!
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute und viel Kraft!
Viele Grüße von Kaktus:nurse:
 
Hallo,
1994 habe ich peer Kaiserschnitt meine Tochter zur Welt gebracht.Dabei wurde ich am Darm verletzt,und somit entstand eine Bauchfellentzündung.Ein Tag nach der Geburt wurde ich operiert,und für 10 Tage in einen Tiefschlaf versetzt.Nachdem ich wieder voll meiner Sinne war,fragze ich natürlich wie es jetzt weiter geht.Warum ich so eine grossen Schnitt auf dem Bauch habe.Dieser musste ja von alleine zuwachsen,und jeden Tag gespült werden,und das tote Gewebe entfernt werden.
Als ich zum ersten mal duschen durfte,war ich sehr erschrocken,wie nun mein Bauch aussah.Als hätte mich ein Hai angegriffen.
Der damals behandelnde Arzt meinte zu mir,das ich froh sein soll zu Leben.Denn eine Woche vor mir ist eine Frau daran gestorben.Nun war ich damals erst 30,und war sehr traurig wie denn mein Bauch aussah.Kein Bauchnabel mehr,und eine riesige Narbe,die aussieht wie ein Hinterteil.
Es sieht heute noch so aus,und durch die Vernarbungen im inneren vom Bauch kann es nicht mehr korigiert werden.Habe mich über die Jahre zwar damit abgefunden,aber trotzdem ziemlich unglücklich deswegen.
Wollte zwar nie ein Model sein,aber als Frau stört das schon sehr.