Ich arbeite jetzt schon seit 1.5 Jahren in einem Betrieb der ISO - Zertifiziert ist. Ich bin gar nicht begeistert vom Qualitätsmanagement.
Also bei uns wehren sich die meisten mit Händen und Füßen dagegen.
und das soll auch so sein (ändert zwar nichts an der Tatsache der Einführung)
ch denke das in den meisten Einrichtungen der Begriff Qualitätsmanagement falsch verstanden wird.
Für mich ist Qualitätsmanagement lediglich das transparent machen von Leitung, Prozessen und Unternehmenszielen.
....das bedeutet, Qualitätsmanagement sollte nicht zu einer Verbürokratisierung der Arbeit führen sondern dazu, wieder mehr Zeit für die Kunden zu haben.
Bei uns herrscht totaler
Verwaltungs-idiotismus.
Bürokratie ohne Ende. Gesunde Menschenverstand . . .Gestorben.
Mehr Zeit für den Kunden . . . Ist das die Verwaltung oder der Patient?
im Sinne eines kooperativen oder auch demokratischen Führungsstils werden hier die Mitarbeiter eingebunden-
auch genannt als "Verbesserungskreislauf". Wenn der den Funktionieren würde. Aber die Verbesserungsvorschläge bleiben - oh wunder - irgendwo stecken. (es sei denn man stresse die Verantwortlichen dann werden Vorschläge innerhalb kürzester Zeit bearbeitet)
Wenn die Mitarbeiter an der Basis mitreden dürfen kommt es auch nicht zu "Trauerfallstandardts" denn dann werden nur die für die tägliche Arbeit wichtigen Dinge festgeschrieben.
Wenn die Mitarbeiter der Basis eingebunden würden wäre das sicher gut . . . aber eben "Wenn das Wörtchen wenn nicht wär . . ."
Oft genug dienen von Oben aufgesetzte Pseudostandarts zur Gängelei von eh schon sehr unzufriedenen Mitarbeitern.
Die liebe gängelei mit den Standarts.
Ich habe die Qualitätsberichte beider Krankenhäuser gelesen und war teilweise amüsiert, teilweise erstaunt wie toll es doch ist. Leider eben nur auf dem Papier. Was Prozesse und Strukturen angeht so stimmen sie meistens, kommen wir aber zu den Leitbildern, der Mitarbeiterführung und ähnlichem so schleicht sich bei mir oft der Verdacht ein, dass das bloße Lippenbekenntnisse sind.
Das kann ich voll und ganz unterschreiben.
@ WOFR
Welche positiven oder auch negativen Erfahrungen habt ihr gemacht??
Massiv mehr Büroarbeit. Diese Blöden Checklisten und Formulare muss ja irgend wer ausfüllen. (Die armen LPD und Verwaltungs . . . hätten sonst keine Arbeit)
Bei uns haben die den Qualitätsmanagement-Ordner im ComputerNetzwerk abgespeichert. Wenn man nicht genau weiss in welchem Ordner, welches Dokument abgespeichert ist heisst das Suchen (und das dauert).
Zum Glück ist da so ein dummer Pfleger (Angus) auf die Idee gekommen ein kleines EDV-Tool zu entwickeln das den schnellen Zugriff auf die Wichtigsten CL und Formulare erlaubt.
Inzwischen haben die so was änliches von einer Firma machen lassen und wollen es ende Monat einführen. Hab das ganze heute mal angeschaut. Leider nur begrenzt brauchbar.
Wie hat sich euer Pflegealltag dadurch verändert?
Mehr Pflegeaufwand fürs Büro. Ernsthaft: Zeitverlust durch vermehrte Büroarbeit.
In wieweit werdet ihr in diesen Prozess beteiligt?
hmmm . . . ich führe den ******* täglich aus. Bringe regelmässig Verbesserungsvorschläge (die irgend wo verstauben).
Werden die erarbeiteten Standards auch befolgt?
Ja müssen wohl.
Allg. hätte ich nichts gegen Qualitätsmanagement. Wenn nur die Prozesse klar, einfach, effizient wären. Weniger CL und Formulare wären auch hilfreich.
Cheers Angus