Hi, es ist absolut wichtig, dass von Beginn an das ganze Team dem Patienten 24 Stunden lang eine professionelle Pflege nach Bobath anbietet!
Man kann als Apoplexpatient wohl 2 verschiedene Karrieren in deutschen Krankenhäusern durchleben (natürlich in anderen Ländern auch)!
1. Still-Sauber-Satt-Pflege: der Patient wird aufbewahrt, überwacht, es wird nichts gegen die Spastik gemacht, es wird nichts stimuliert! Der arme Mensch kann sich nicht mitteilen. Man hält ihn mit seiner vielleicht sensorischen Aphasie sogar noch für verwirrt. Dieser Patient landet als Pflegefall irgendwo und wartet dann auf seine Lungenentzündung, die ihn erlöst! Er hatte von Beginn an keine Chance!
2. Pflege nach Bobath: man arbeitet gegen die Spastik, man fördert die gelähmte Körperhälfte, die Sprache usw. von Beginn an, 24 Stunden lang, mit dem ganzen Team! Der Patient steht evt. wieder auf und wird weiterleben!
Das hört sich jetzt einfach an, aber die Rahmenbedingungen müssen auch stimmen. D. h., das ganze Team muss geschult sein und auch entsprechend motiviert. Natürlich muss man auch die entsprechende Zeit haben. Oftmals ist das nur in spez. Einrichtungen möglich. Auf internen Stationen im Akutkrankenhaus sieht es oftmals anders aus, es sei denn man hat dort Personal mit dem entsprechenden Pflegeverständnis.
Wenn Du auf einer entsprechenden Station arbeitest, kann ich Dir nur dringend empfehlen eine entsprechende Fortbildung zu machen. Evt. zahlt Dein Arbeitgeber oder ansonsten kannst du dies von der Steuer absetzen. Du wirst sehen: Pflege kann verdammt professionell sein und sehr viel mehr Spaß machen!