Homöo|pathie
homeopathy
die 1796 entdeckte u. 1810 von Samuel Hahnemann (1755–1843) eingeführte, von der Allopathie abweichende Heilmethode mit vier wesentlichen Prinzipien: 1) Simileprinzip: Arzneiwahl nach der Ähnlichkeit der subjektiven u. objektiven Symptome des Krankheitsbildes mit dem Wirkungsbild der Arznei (Ähnlichkeitsregel; s.a. Similia similibus curentur); 2) Arzneimittelbild: Arzneimittelprüfungen an gesunden, reaktionsfähigen Versuchspersonen; 3) Krankheitsbild: Individualisierung an Kranken; 4) homöopathische Pharmazie: Die Arzneimittel (Tropfen, Tabletten, Globuli) werden nach den Vorschriften des Dtsch. Homöopathischen Arzneibuches (HAB) durch stufenweises Potenzieren (Verdünnen: z.B. D1 = 1:10, D2 = 1:100 usw.; s.a. Potenz) bereitet aus Urtinkturen (aus Pflanzen, tier. Stoffen; Symbol: Ø) oder Mineralien u. Chemikalien (Symbol O) u. aus indifferenten Verdünnungsmitteln wie Weingeist, destilliertes Wasser, Glycerin (Dilution) bzw. Milchzucker (für Triturationen). Daneben gibt es zahlreiche fabrikmäßig hergestellte Fertigpräparate. – Auch wenn die theoretischen Grundlagen der H. nach wie vor umstritten sind, ist sie inzwischen in der ärztlichen Weiterbildungsordnung (als besondere Form der arzneilichen Regulationstherapie zur Steuerung der individuellen körpereigenen Regulation) verankert und als kurrikulare, qualifizierte Weiterbildung mit einer Zusatzbezeichnung geschützt (gilt nicht für Heilpraktiker).
Aroma|therapie
Behandlung von Erkrankungen durch pflanzliche Duftstoffe. Komplexe chemische Verbindungen in ätherischen Ölen enthalten Duftmoleküle, die nach ihrer Aufnahme in der Nase auf die Stimmungslage wirken sollen. Verabreichung in Form von Bädern, Massageölen, Wickeln u. Inhalationen sowie durch Aufträufeln auf die Zunge; Einsatz v.a. bei psychosomatischen Erkrankungen. Cave: bei Schwangeren, Kleinkindern, Allergie, Epilepsie.
Phyto|therapie
phytotherapy
Heilkräutermedizin; therapeutische Anwendung von Heilpflanzen (Phytopharmakon), deren Teilen (z.B. Blätter, Wurzeln), Wirkstoffen (z. B. ätherische Öle) oder deren Zubereitungen (z.B. Tinktur, Presssaft). Nicht zur Phytotherapie zählt die Anwendung isolierter Inhaltsstoffe (z.B. Atropin, Digitoxin) u. dem Wirkstoff nachgeahmter synthetischer Stoffe. Die rationale Ph. ist naturwissenschaftlich orientierte Medizin, die anstelle einer synthetisierten Substanz ein Phytopharmakon einsetzt. Die Pflanzen sind von der Kommission E des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgearbeitet u. zugelassen („positiv verabschiedet“ im Sinne der Kommission). Für die Fertigarzneimittel ist die Arzneimittelzubereitung standarisiert, ihre wirksamkeitsbestimmenden bzw. wirksamkeitsmitbestimmenden Inhaltsstoffe sind bekannt, u. zu phytochemischen Kontrollzwecken sind Leitsubstanzen bestimmt. Die traditionelle Ph. beruht auf langer Erfahrung mit traditionell gebräuchlichen Heilkräutern u. Indikationen; auch die chinesische, die ayurvedische u. die tibetische Medizin etc. zählen dazu.
Aroma|pflege
Syn.: Aromatologie
Einsatz von natürlichen Duftstoffen (Aromatherapie) in der Krankenpflege.