Catsister schrieb:
Das wollte ich nur noch mal erklären, denn man kann in meinen Augen nicht immer produktneutral oder besser herstellerneutral arbeiten, denn man muß sich auch immer den Wünschen der Ärzte, PDL und so weiter anpassen...
Ja da hast Du recht - produktneutral
arbeiten fällt wohl etwas schwer. Denn schließlich steht ja auf der Verpackung der Wundauflage immer ein Firmenname drauf.
Wundmentor ist der Meinung, man muß das nehmen, was der Arzt budgetangemessen rezeptiert. Ist es nicht gerade dann sinnvoll, wenn ich als Pflege-
experte einen Überblick besitze, welche Produkte in der gleichen Qualität besonders günstig sind?
Wir wollen gemeinsam mit dem Arzt eine dem Patienten angemessene Therapie durchführen, ist es dann nicht professionell, wenn ich ihm Produkte von Firmen zeige, die eher wenig bekannt, aber vor allem billiger sind? Der Arzt wird mit Sicherheit einer adäquaten Wundtherapie viel offener gegenüber stehen.
Durch die Großveranstaltungen der Firmen wird ein Überblick über die eigene Produktpalette verschaffen (was ich generell nicht schlecht finde, jeder hat das Recht auf Eigenwerbung). Solche Großveranstaltungen können sich nur die großen Firmen leisten, die mit ihren sehr teuren Produkten (ich habe viele verschiedene Hersteller preislich verglichen!) astronomisch hohe Gewinne erzielen. Wie sonst könnte es sich eine Firma leisten, hunderte Teilnehmer einzuladen mit Übernahme aller Spesen, großzügige Werbegeschenke (auch in Form von Infomaterial) zu verteilen und zudem in teuren Hotels zu tagen?
"Einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul" sagt man. Doch auch wenn diese Veranstaltungen durchaus lehr- und abwechslungsreich sind, sollte man sich auch Gedanken machen, dass die Produkte durch solche Veranstaltungen nicht günstiger werden.
Deswegen, und das wollte ich eigentlich mit dem Wort "Neutralität" und "Produktunabhängigkeit" erklären, ist es m.E. wichtig, zu wissen, dass es nicht nur die Firmen gibt, die mächtig Werbung betreiben und bei Google ganz oben stehen, sondern dass auch andere, billigere Hersteller eine Chance bekommen.
Der Patient ist derjenige der profitiert. Und im heutigen Gesundheitssystem, in Zeiten von (wenn auch angeblicher) Geldknappheit ist Wirtschaftlichkeit an primärer Stelle.
Aus diesem Grunde kann ich Weiterbildungen, so wie catsister sie auch absolviert hat, nur begrüßen.
LG
Trisha