- Joined
- Jul 25, 2019
- Messages
- 127
- Beruf
- Krankenschwester
- Akt. Einsatzbereich
- Uniklinik, Allgemeinchirurgie
- Funktion
- Normaler Pflegedienst
Ich beobachte seit Jahren eine zunehmende Angst des PP vor Hypoglykämien beim Patienten. Viele Kollegen fühlen sich am wohlsten wenn der Pat einen BZ von 220mg% hat. Irgendwie scheint das die Komfortzone zu sein.
In der Chirurgie (insbesondere in der Bauchchirurgie) haben wir es ja leider sehr oft mit Entgleisungen zu tun. Fängt schon prä-OP mit dem Absetzen von Metformin an und zieht sich dann weiter über Operationen am Pankreas, Nahrungskarrenzen, parenterale Ernährung und über Einstellungen mit hochkalorischer Sondenkost. Also werden Diabetes-Berater hinzugezogen, und deren Schemata werden angewandt - Leider jedoch auch sehr oft übergangen oder abgeändert - und zwar vom PP!
Immer wieder erlebt man, dass Kollegen bei einem Nüchtern-BZ von 100mg% kein Insulin spritzen oder die Dosis nach Gutdünken reduzieren weil "er ja eh schon so niedrig ist." Irgendwie scheint nicht mehr so klar zu sein, dass ein Normwert das Ziel ist, und ein Zeichen für eine gute Therapie.
Desweiteren wird die 30er Regel nur zu den Mahlzeiten angewandt und am späteren Abend und in der Nacht ignoriert. Ich sehe keinen anderen Grund für dieses Verhalten, als Unkenntnis gepaart mit der Angst vor Hypoglykämien. Da wird der Patient lieber über Nacht mit einem zuletzt gemessenen Wert von 250mg% liegen gelassen (weil er jetzt ja keine Mahlzeit mehr zu sich nimmt) als dass man ihm einen schönen Wert gönnt. Auch der Unterschied zwischen Langzeit-, Misch- und Altinsulinen scheint nicht immer bekannt zu sein
Woran liegt das? Ich rede nicht von Einzelfällen. Wird das Thema in den Schulen heutzutage nicht mehr hinreichend vermittelt? Woher kommt diese Angst vor Normwerten?
In der Chirurgie (insbesondere in der Bauchchirurgie) haben wir es ja leider sehr oft mit Entgleisungen zu tun. Fängt schon prä-OP mit dem Absetzen von Metformin an und zieht sich dann weiter über Operationen am Pankreas, Nahrungskarrenzen, parenterale Ernährung und über Einstellungen mit hochkalorischer Sondenkost. Also werden Diabetes-Berater hinzugezogen, und deren Schemata werden angewandt - Leider jedoch auch sehr oft übergangen oder abgeändert - und zwar vom PP!
Immer wieder erlebt man, dass Kollegen bei einem Nüchtern-BZ von 100mg% kein Insulin spritzen oder die Dosis nach Gutdünken reduzieren weil "er ja eh schon so niedrig ist." Irgendwie scheint nicht mehr so klar zu sein, dass ein Normwert das Ziel ist, und ein Zeichen für eine gute Therapie.
Desweiteren wird die 30er Regel nur zu den Mahlzeiten angewandt und am späteren Abend und in der Nacht ignoriert. Ich sehe keinen anderen Grund für dieses Verhalten, als Unkenntnis gepaart mit der Angst vor Hypoglykämien. Da wird der Patient lieber über Nacht mit einem zuletzt gemessenen Wert von 250mg% liegen gelassen (weil er jetzt ja keine Mahlzeit mehr zu sich nimmt) als dass man ihm einen schönen Wert gönnt. Auch der Unterschied zwischen Langzeit-, Misch- und Altinsulinen scheint nicht immer bekannt zu sein
Woran liegt das? Ich rede nicht von Einzelfällen. Wird das Thema in den Schulen heutzutage nicht mehr hinreichend vermittelt? Woher kommt diese Angst vor Normwerten?