Anfragen zu Medikamenten

Rabenzahn

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15.02.2002
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Kassel
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AN-Pfleger
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in Rente
Hallo,

bitte alle Anfragen zu Medikamenten nur hier hinein !

Nicht an das jeweilige Medikament anhängen, da aus den Medikamentenprofilen im Lauf der Zeit eine Datensammlung entstehen soll. Frei von Fragen & Antworten

Fragen können ruhig gestellt werden.

Danke :lol:
 
:lol: Hallo Leute,
sollte bei Euch auf Stat. ebenso schnell der Medikamentenname (nicht der Wirkstoff) wechseln, wie bei uns, hier ein Tip: laßt Euch von der Klinikapotheke eine Liste zusammen stellen, wo links der alte Mediname und rechts der neue Mediname steht. Bequem könnt Ihr das an die Innenseite Eures Medischrankes kleben und seid so stets auf dem Laufenden.
Moin Moin Carmen
 
Hallo @all,

ich hab da mal ne Frage.

Wenn z.B. ein Pat. postop Schmerzen bekommt oder hat aber verschiedentlichste Schmerzmittel nicht verträgt oder allergisch reagiert,
z.B. auf Novalgin Tropfen u. Tabl, Dipidolor, Diclofenac, Tramal, Valoron und Paracetamol
welche Alternativmedis gibt oder könnte es da noch geben :?:
Novalgin in 100ml Nacl 0,9% als KI ist völlig okay, wird auch sehr gut vertragen, doch der Haken an der Sache ist, dass Novalgin eine Thrombopenie auslösen kann und die Pat. das bereits erlebte.
Aber trotzdem stelle ich die Frage an Euch, ob Ihr noch ein Mittelchen der Wahl kennt.

Danke

Carmen
 
Hallo,

also ich würde für die postoperative Analgesie auf einen Periduralkatheter plädieren. Dieser kann dann durch die Anästhesie versorgt werden. Bei einer Allergie gegen die gängigsten Schmerzmittel hat sich das Anspritzen des Periduralkatheters mit Carbostesin plus Morphin bewährt.
Wenn der Anästhesist gut ist, lässt er bereits ab Hautschnitt einen Perfusor mit Ketanest in geringer Dosierung mitlaufen, bis zur Verlegung aus dem Aufwachraum.
So versorgen wir z.B. die großen Baucheingriffe, Nieren-Op und und und .
Übrigens Adrenalin im niedrigen Ansatz ( 10 Mikrogramm pro Milliliter ) in der entsprechenden Dosierung eingesetzt, fördert die Thrombozytenproduktion. Ist auch Routinestandard bei uns zur Senkung des Blutungsrisikos. Wie auch die Wärmeerhaltung intraoperativ dazu beiträgt.

Gerade z.B. die Flankenschnitte der Nieren-Op's tun verdammt weh. Also schon vorher etwas dadegen unternehmen, sonst läuft man immer dem Schmerz hinterher.
 
Hallo Rabenzahn,
habe mir Deinen Beitrag dankend kopiert und werde übermorgen dem Anästhesisten in abgewandelter Form Deiner Ausführungen, ein paar Fragen stellen :up:
*schluck* *halsdickwerd* *kinnladenachuntenklapp* *zitterklapper*
8O 8O 8O :? :roll: :o :eek1: ... Flankenschnitte tuen verdammt weh :?: , schreibst Du :?:
Hatte bis jetzt immer nur große Bauchschnitte, wo die postop Schmerzen auch nicht von schlechten Eltern waren. Aber weil ich Kummer in Form von Schmerzen gewohnt bin, packte mich bis jetzt noch kein Schmerz zu Boden.
Lass ich mich überraschen und ich werde garantiert am Mittwoch den letzten Gedanken, bevor ich ins Traumland abdrifte, an Dich senden und hoffen, dass die Anästhesisten das Richtige tun.

Carmen
 
Hi Carmen,

offenbar bist Du selbst betroffen. Ich hoffe mal, dass Du keine generelle Allergie gegen Morphium und die diversen Abkömmlinge hast.
Wir geben bei größeren abdominellen und/oder thorakalen Eingriffen Dolantin im Perfusor, 20 mg/h im Durchschnitt. Die Patienten sind damit meist gut analgesiert.
Der von Rabenzahn erläuterte Peridualkatheder kommt auch zur Anwendung (vor allem bei uns in der Gefäßchirurgie) mit ebenso guten Erfolgen.
Drücke Dir die Daumen, dass alles gut geht :up: und das ganze so schmerzfrei wie möglich für Dich vorüber geht.
 
Guten Morgen Dorothee,
vielen Dank für Deine guten Wünsche.
Also Morphium und/oder Dolantin hab ich noch nie erhalten. Kein Medikament, was in dieser Richtung total einschlägt, nicht. Deswegen weiß ich auch nicht, wie ich auf diese Schmerzmittel reagiere.
Werde eine kleine Liste zusammen stellen, wo alle Vorschläge zur Schmerzbekämpfung drauf stehen und sie morgen mit dem mich aufklärenden Anästhesisten durch gehen. Mal sehen, was er sagt und wofür er sich entscheidet.
Da fiel mir doch gestern Abend zum Glück ein, dass ich auch kein Tranxilium haben darf (bekam ich morgens vor jeder größeren OP und zwar 50mg), letztes Jahr, vor der OP gab man das auch und ich hatte das absolute Verlangen, Bettflüchtig zu werden. Das Pflegepersonal war nahe dran, mich zu fixieren. Ich selber weiß das nur noch so, als ob ich durch Nebel diese Bilder und Empfindungen von vorigem Jahr hatte. Aber die Ärzte und Schwestern erzählten mir am nächsten Tag, was da los war und ich unbedingt auch diesen Tranquilizer auf "meine Abschußliste" setzen muß.
Warum oder weshalb ich auf soviele Medikamente path. reagiere, weiß ich nicht, interessiert mich auch nicht. Ich vertrage sie halt nicht und fertig.
Naja, wird schon gut gehen und ich freue mich schon, wenn ich aus der Klinik bin und am Schreibtisch diese HP anklicken kann.
Laptop lasse ich zu Hause, ist auf dieser Stat., wo ich "liegen" muß nicht erwünscht, habe mich da erkundigt.
Macht nichts, trete ich eben nach Entlassung wieder mit Euch in Kontakt.

Eine angenehme Arbeitswoche wünscht

Carmen
 
Ich gebs ja zu,

ich bin zu doof...hier hinein = dieser Thread, oder hier hinein = neuer Thread, aber auf KEINEN Fall ans Medikament?

Falls ichs jetzt genau falsch rum gemacht habe, ich find den Thread auch wieder wnen er woanders hin kopietr wird..*gg*

Meine Frage: Bei uns auf Station seigen einige (altgediente), Propofol dürfe nicht am Fettschnekel der TPN mitlaufen......?!

Leider kann ich dem nicht so ganz folgen...Propofol = Fettemulsion Fett = fett (bei uns Lipofundin MCT).......wo also die Inkompatibilität? Angeblich wurde da ein Wirkverlust beschrieben........

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen, hat wer KiK und könnte da mal nachschauen? In der Packungsbeilage hab ich nichts gefunden (aber ich gebe zu, es war 3:00 morgens)...

Danke für die Antworten,

Schöhler
 
Hallo Kollege Schlöher,

verstehe das Problem auch nicht so ganz, denn irgendwo kann ich mir nicht vorstellen, dass zwie Fettemulsionen Probleme versuchen.

"Meine" Chirurgen lösen das Problem, indem sie entweder Fett, z.B. LCT 20% oder Propofol 2% anordnen. Beides zusammen gibt es bei uns kaum, weil sonst zuviele Fette für den Patienten, sagt unser OA.

Kann Deine Frage also nur indirekt beantworten.
 
Hallo Rabenzahn,
tolle, übersichtliche Berichte.
Hab es natürlich gleich ausgedruckt und in die Sammelmappe geheftet.
Hab nur eine Frage, was ist ein WPW-Syndrom?

Carmen

Für Carmen transferiert
_________________
Je mehr wir Menschen in der Lage sind, die Natur durch Technik zu verändern, zu kontrollieren, desto geringer ist unsere Bereitschaft, den Tod anzuerkennen.
Spruch eines Dozenten
_________________
 
Hallo Carmen,

das WPW - Syndrom kommt aus dem Formenkreis der Herzrhythmusstörungen und ist als ein kardiologisches Problem

WPW steht für Wolff - Parkinson -White und wird als WPW-Syndrom bezeichnet.

Hier ein Link

*(Defekter) Link entfernt*

LG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Verlängert i.m. Injektion Wirkungsdauer?

Hallo Leute,

mich würde interessieren, ob ein Medikament i.m. appliziert länger wirkt als wenn man es z.B. s.c. verabreicht. V.a. interessiert mich das in Bezug auf Morphin ( Analgesie bei onkol. oder sterbenden Pat. mit starken Schmerzen).
Kann mir da jemand weiterhelfen? Würde mich sehr freuen.
Danke schonmal.

silveryshine
 
Hallo Carmen
ein WPW-Syndrom= Wolf-Parkinson-White-Syndrom -die Erregungsleitung im Herzen geht dabei nicht den normalen Weg ,sondern hat eigene Erregungszentren,von denen die Erregung wetergeleitet wird.Ich hoffe ich kann dir damit etwas weiterhelfen:verwirrt: ?
 
Hallo CMK !

So ganz ist das nicht richtig, was Du geschrieben hast.
Beim WPW gibt es kein eigenes Erregungszentrum.
Ein Erregungszentrum an sich wäre ja ein Schrittmacher, wie etwa beim AV-Ersatzrhytmus, wo eine tiefergelegene Hirarchie die Schrittmacherfunktion des Sinusknoten übernimmt.

Beim WPW gibt es neben der normalen auch pathologische Leitungsbahnen.
Der Sinusknoten leitet den Reiz weiter an den AV-Knoten, jedoch von den konkurrierenden Leitungsbahnen die Erregungen vom Vorhof direkt an die Ventrikel weitergeleitet.
Dies führt dazu, dass die Ventrikel früher erregt werden.

Im EKG finden wir oft einen regelmäßigen Sinusrhythmus mit auffälliger Überleitung. Zwischen P und Q ist keine isoelektrische Linie vorhanden und die Kurve steigt nach P direkt zu R auf. Deshalb ist auch die PQ-Zeit auf weniger als 0,12 sec verkürzt. Das Bild, was Du dann siehst nennt sich Delta-Welle.
Durch einen kreisenden Impuls im Vorhof kann es zu einer sogenannten RE-Entry Tachycardie mit 180 bis 250 Erregungen pro Minute kommen.


Liebe Grüsse

Dirk
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallihallo...

Ich habe da mal eine klitzekliene Frage. Wie genau wirkt der Wirkstoff Risperidon?

Arbeite in der Altenpflege und habe so das Gefühl, dass Risperdal der Renner als Mittel gegen Demenz ist bei den Ärzten...
Nun hatten wir eine Bewohnerin, die es bekommen hat, ist nach längerer Einnahme ( 1/4 Jahr) plötzlich vom AZ schlechter geworden. Dosisreduzierung folgte. Jedoch wurde sie immer apathischer und hat die orale Nahrungszufuhr komplett verweigert. Ca. 4 Tage nach den ersten Symptomen der Apathie ist sie verstorben, trotzdessen das Risperdal SOFORT komplett abgesetzt urde. ca 4 Tage vor ihrem Tod.

Nun meine Frage: Könnte der Spiegel bei ihr zu hoch gewesen sein, so dass sie daran verstorben ist?? Klingt für mich nicht sehr logisch...sie hat am Tag 1mg Risperdal insgesamt erhalten. Wie lange hält sich Risperidon eigentlich im Blut hoch als Spiegel??

Wäre lieb, wenn ihr mir da helfen könntet.

Danke, euer Morningstar
 
Hallo Morningstar !
Risperdal ist ein Medikament, welches eingesetzt wird bei Schizophrenen Patienten, bei symptomatischen Störungen des Sozialverhaltens mit destruktiven Verhaltensweisen oder auch bei Patienten mit dementiellem Erkrankungsbild, um Wahnvorstellungen und Aggressionen zu unterbinden.

Es wird eine Anfangsdosis von 2× täglich 0,25 mg empfohlen. Die Dosierung kann, falls notwendig, individuell in Schritten von 2× täglich 0,25 mg angepasst werden; die Dosis sollte nicht häufiger als jeden 2. Tag erhöht werden. Die optimale Dosis beträgt bei den meisten Patienten 2× täglich 0,5 mg. Gewisse Patienten können jedoch von Dosen bis zu 1 mg 2× täglich profitieren.

Wenn die Patienten ihre Zieldosis erreicht haben, kann eine 1× tägliche Verabreichung der Dosis in Betracht gezogen werden.

Spätestens nach drei Monaten Therapie mit Risperdal ist die Behandlung versuchsweise zu sistieren und nur wieder einzusetzen, wenn erneut Verhaltensstörungen auftreten, was bei guter Pflege und Betreuung erfahrungsgemäss bei 6 von 7 Patienten nicht der Fall ist.

Überdosierungen führen zu Nebenwirkungen, die Hauptsächlich ausdruck einer Verstärkten Hauptwirkung sind - so kann es zu Benommenheit kommen, Blutdruckveränderungen im Sinne einer Hypotonie und auch zu EKG-Veränderungen kommen.
Berichtet wurde über eine Einnahme von 360 mg Risperdal ohne Lebensbedrohliche Folgen.

Zur Wirkung .. da wird es schon etwas komplizierter - denn so wie die meisten Neuroleptischen Medikamente spielt sich die Wirkung auf der Ebene der Neurotransmitter ab :
Risperidon ist ein Antipsychotikum, das einer neuen Klasse - den Benzisoxazol-Derivaten - angehört. Es weist eine hohe Affinität zu den dopaminergen D2- und den serotonergen 5HT2-Rezeptoren auf. Risperidon besetzt auch die a1-adrenergen sowie mit geringerer Affinität die histaminergen H1- und die adrenergen a2-Rezeptoren. Risperidon besitzt keine Affinität zu den cholinergen Rezeptoren. Obwohl Risperidon ein potenter D2-Antagonist ist, was bekanntlich eine Verminderung der positiven Symptome der Schizophrenie bewirkt, dämpft es die motorische Aktivität weniger stark und löst in geringerem Masse Katalepsie aus als die klassischen Neuroleptika. Durch den ausgewogenen zentralen Serotonin- und Dopaminantagonismus wird die Wahrscheinlichkeit extrapyramidaler Nebenwirkungen gesenkt und die therapeutische Wirkung auch auf die negativen und affektiven Symptome der Schizophrenie ausgedehnt.


Liebe Grüsse


Dirk


 
Hey Dirk,

vielen Dank für die fixe Antwort... :eek1:

das hat mir sehr weitergeholfen. Ich werde das Thema mit der Wirkung in der nächsten Fallbesprechung mal ansprechen. Nun ist mir der Zusammenhang Demenz und Risperdal auch logisch, weil ich bisher immer der Meinung war, dass Risperdal ausschließlich bei Psychosen eingesetzt wird...

Verstärken sich eigentlich Melneurin und Risperdal gegenseitig?

Stimmt es eigentlich, dass nach circa einem Jahr die Wirkung von Risperidon an den Rezeptoren im Körper nachlässt, es also eine Art Gewöhnung gibt?

Danke,

der Morningstar
 
Guten Abend zusammen ...

ich buddel mal ein älteres Thema wieder aus ... (ich hoffe, ich habe nix übersehen .. wie immer *smile*)

Wir haben heute einen Patienten aus dem Krankenhaus wieder bekommen, der jetzt knapp 14 Tage stationär lag, um endlich mal eine vernünftige Einstellung seiner Medikamente zu bekommen (Der gute Mann hat Parkinson, und alles, was der Neurologe bisher versucht hat, schien irgendwie nicht anzuschlagen ..)

Jetzt ist er also wieder da, einiges an Tabletten wurde beibehalten, einiges wurde umgestellt.

So bekommt er jetzt zum Beispiel ein Medikament names "Tasman". Die Betriebsanleitung ist aber leider nur auf englisch .. und eine deutsche Version davon lies sich im Krankenhaus nicht auftreiben.

Unsere Englischkenntnisse reichen leider auch nicht so weit in den medizinischen Bereich hinein, dass wir ihm das übersetzen könnten ..

Ich hab schon eine Weile im Internet gesucht, stehe aber wie immer auf Kriegsfuß mit sämtlichen Datenbanken ...

Kennt jemand von euch eine Seite, wo man vielleicht einen auf deutsch formulierten Beipackzettel finden kann? Oder wo man den sonst vielleicht herbekommen könnte?

Grüße,

Severin
 
Hi severin, meinst du evtl Tasmar ?
So was gibts in der Roten Liste....
Auszug hab ich dir mal mit E-mail geschickt!
 
Omg ... dann ist klar wieso ich gar nichts finden kann :knockin:

Aber genau das hab ich gesucht .. DANKE! :-)
 

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