Andere Blutreinigungsverfahren/Vergiftungen/Hämoperfusion

Ute

Poweruser
Registriert
04.02.2002
Beiträge
1.736
Ort
Hannover
Beruf
Krankenschwester, Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
Akt. Einsatzbereich
Zur Zeit in der Elternzeit
Funktion
Study nurse
Hi,

Bei der Hämoperfusion wird antikoaguliertes Blut über eine Säule geleitet, die eine absorbierende Substanz (Kohle oder Harz) enthält.
Wichtig und effektivste extrakorporales Eliminationsverfahren für Hypnotika, Sedativa, Psychopharmaka, Insektizide und Herbizide ist die Hämoperfusion.
Der physikalische Eliminationsvorgang geht nicht in Form von Diffusion oder Filtration vor sich, es wird, wie schon geschrieben, durch Absorption an Aktivkohle oder Kunstharz durchgeführt.

MEINE FRAGE:
Wie werden bei Euch Vergiftungen behandelt ?
Bei uns ist es in den letzten 4 Jahren selten vorgekommen! Wenn z.B.: ein Patient Knollenblätterpilze zu sich genommen hat, kommt es immer auf den Zeitraum der Einnahme, Krankheitsverlauf und Indikation an ! Wenn die Einnahme 12 Stunden her ist, dann wird dieser Patient entweder mit einer Hämodialyse behandelt (Genius) oder der Zustand ist so, dass nur noch eine Lebertransplantation in Frage kommt.

Ich freue mich, über Antworten von Euch :wink:
(schönen Sonntag !)
 
Hämoperfusion

Hallo Ute,

auch bei uns werden Hämoperfusionen sehr selten durchgeführt. Die letzte habe ich bei einem jungen Mädchen gemacht, welches sich mit den Theophyllin-Tabletten des Opa's umbringen wollte. Mit einer einzigen Hämoperfusionsbehandlung notfallmäßig nachts haben wir den Theophyllin-Spiegel von über 30 unter 5 gefahren und das Mädchen gerettet. Als Adsorber haben wir Aktivkohle eingesetzt, die Behandlungsdauer belief sich auf 3 Stunden. Aber wie gesagt, die Behandlungsform ist sehr, sehr selten und rasch sind wieder Jahre ins Land gezogen, ohne eine einzige Hämoperfusion. Aber dann kommt sie, völlig überraschend und deshalb sollte das Dialyse-Pflegepersonal auch den entsprechenden Geräteeinsatz kennen und hin und wieder theoretisch durchspielen, um im Notfall gerüstet zu sein.
 
Hallo Dialysepfleger!


Wie schon geschrieben, wir machen sehr, sehr selten HP, wenn Patienten eine Intoxi haben werden sie mit der Genius behandelt.

Wo kommst Du denn her?

Bist Du in einem amb. Zentrum oder Krankenhaus beschäftigt?

Welche Maschine habt Ihr?

Habt Ihr Dialysestandards?

Sorry, so viele Fragen!

Nur, es kommt nicht so oft vor, dass jemand vom Fach ist und sich mit Dialyse auskennt! *freu
 
Hallo Ute,

es ist schon interessant, dass bei Euch Patienten mit einer Intoxikation mit der Genius behandelt werden. Was kann denn die Genius anderes als eine HD?
Also zu mir: Ich bin seit 9 Jahren Fachkrankenpfleger für Nephrologie und habe ca. 15 Jahre Dialyse-Erfahrung. Vor einem halben Jahr ist unsere Klinik-Dialyse vom KfH übernommen worden und seit Juli 2004 arbeiten wir als KfH-Angestellte. Alle Verfahren wie HD, HDF, CVVH, CVVHD, CVVHDF usw. sind mir bekannt und es ist schön, dass sich jemand freut, dass ich vom Fach bin.
An Maschinen haben wir sehr viele Fresenius 4008, von der B über die H und S bis zur online plus so gut wie alles, bis vor kurzem auch noch die gute alte 2008 C. Des weiteren haben wir einige MiroClav-Maschinen. Für die continuierlichen Verfahren verwenden wir die bm11/bm14 von Baxter, jetzt Edwards und die multifiltrate von Fresenius. Soweit von mir. Würde mich freuen, von Dir zu erfahren...................
 

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