Anästhesie im EPU-Labor

missedpig

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Moin Moin!

Ich arbeite seit einem Jahr im EPU-Labor. Unsere Patienten werden mit Fentanyl, Dormicum und Propofol schlafen gelegt. Die Einleitungsdosis wird vom behandelnden Kardiologen auf dem Überwachungsprotokoll dokumentiert und abgezeichnet, verabreichen tut die jeweilige Krankenschwester. Unsere Prozeduren laufen bis zu 6 Stunden. Während der laufenden Prozedur wird auf Zuruf weitere Sedierung von uns nachgegeben, diese wird von der Pflegekraft auf dem Protokoll dokumentiert und in dem Moment von keinem Arzt abgezeichnet. Erst wenn der entgültige Befund geschrieben wird, werden auch die Medikamente ärztlich dokumentiert

Leider kam es bereits zu Mißverständnissen, ohne schwere Folgen aber mit nem schlechten Nachgeschmack!
Zudem geht aus der Aufklärung für den Patienten nicht hervor das der Patient tief sediert wird. Viele Patienten wissen nicht das wir sie zur Untersuchung schlafen legen. Es ist auch nie ein Anästhesist anwesend. Uns wurde gesagt es reicht wenn ein Kardiologe anwesend ist und einer in Rufweite sei.

Standards gibt es leider auch keine lediglich eine Dienstanweisung über die Arbeitsabläufe und Verantwortlichkeiten. Diese ist aber so fehlerhaft das einige Kollegen und ich sie nicht unterschrieben haben. Seit Februar soll die Dienstanweisung geändert werden aber irgendwie passiert nichts.:schraube:

Meine Frage, wer arbeitet im Bereich EPU und kann mir sagen wie es dort geregelt ist.
 

flexi

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missedpig schrieb:
...Während der laufenden Prozedur wird auf Zuruf weitere Sedierung von uns nachgegeben, diese wird von der Pflegekraft auf dem Protokoll dokumentiert und in dem Moment von keinem Arzt abgezeichnet.
...
Leider kam es bereits zu Mißverständnissen, ohne schwere Folgen aber mit nem schlechten Nachgeschmack!
Hallo missedpig,
in solchen Anordnungsweitergaben empfiehlt es sich, die Anweisung zur Bestätigung laut zu wiederholen! Der Anordner hat dann noch kurz die Möglichkeit, Missverständnisse zu korrigieren. Praktisches Beispiel sind Entscheidungsweitergaben unter den Piloten/Flugkontrolle im Cockpit.

Sagst du uns auch noch , was die Akü EPU bedeutet?
 

Cystofix

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Beim googlen findet sich unter EPU die 'Elektrophysiologische Untersuchung' bei der mittel via Leiste eingebrachte Katheter/Sonden
Herzrhythmusstörungen provoziert werden können. Isses sowas?

Cys
 

missedpig

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Tschuldigung, EPU = Elektrophysiologische Untersuchung, heißt Behandlung von Herzrhythmusstörungen mittels Hochfrequenzstrom.

Bei uns werden in erster Linie Patienten mit Vorhofflimmern/-flattern behandelt. Das den Reiz leitende Gewebe wird erwärmt und somit für die Reizleitung verödet.

Ich hatte hier im Forum schon mal etwas darüber gelesen daher dachte ich die Bezeichnung wäre geläufig:wink1:

Die Anordnungen werden von uns wiederholt, in diesem speziellen Fall behauptete man ärztlicherseits man hätte etwas anderes angeordnet. Unsere Ärzte sind immer schnell dabei dem Assistenzpersonal die Schuld für alles zu geben. Interventionelle Kardiologen sind sowas wie die Chirurgen der inneren Medizin:motzen: :x

Liebe Grüße Missedpig
 
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Tobias

Poweruser
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Moin,
soviel wie ich weiß werden bei uns die EPU´s nicht sediert, bzw. wird bei Bedarf was gegen den "Liegeschmerz" gegeben!
Wiederhole einfach die Anordnung so das der Dok es bestätigen oder verneinen kann und alles wird gut!

Gruß

p.s. Bei mir auf ITS machen auch die Kardiologen die Narkosen, das müssen nicht nur die Anästhesisten können!
 

Anästhesia

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wenn bei euch die kardiologen die sedierungen oder auch narkosen machen dann hoffe ich, dass diese auch in der lage sind einen patienten intubieren zu können!!! oder wird dann wie meist üblich die notfallnummer gewählt und der anästhesist darfs wieder richten.
finde es nicht gut, dass bei solchen eingriffen keine anästhesie anwesend ist.
anästhesie ist nicht nur mal eben was spritzen und gut ist es.
bin anästhesieschwester und weiß wovon ich rede.
 

missedpig

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Danke Anästhesia!


Ich finde es auch unmöglich, zumal zugegeben nicht alle sicher intubieren können und dann natürlich das REA Team gerufen wird!

Allerdings kommt das zum Glück nicht oft vor.

Lg Misse
 

Nadeja

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Hallo Missedpig!

Hab im Moment nichts zu deinem Thema direkt zu melden. Würde Dich bitten, doch mal unter "Herzkatheterlabor" nachzulesen (hier im forum). Da habe ich einige Fragen an Dich gestellt. Möchte nicht noch mal alles neu schreiben.
Wäre echt nett von Dir. Würde mich gerne mit dir austauschen. Habe selbst fast 4 Jahre im HKL gearbeitet und versuche wieder reinzukommen.
Danke vielmals im Voraus. LG Nadeja
(Wenn nicht stelle ich die Fragen nochmal hier in dem Teil):wink:
 

medizin-ersti

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hallo.
ich kenn das noch aus dem Herzkatheterlabor in der Pädiatrie, da haben die Kinder auch Propofol oder Dormicum und manchmal ein Opiat bekommen. Da waren auch nur 2 Kardiologen anwesend. Ich habs nur einmal erlebt als ein Kind auf die Sedierung nich richtig geatmet hat. Ich sollte das Kind dann mit Maske vorsichtig beatmen bis nach einer viertelstunde ein weiterer Kardiologe kam und an den Kopf ging. Die Kardiologen dort hatten alle nen Notarztschein. Zumindest dort war es also so organisiert, dass die Komplikationen von der anästhesieseite fachmännisch abgedeckt war. Anästhesie und Notfallmedizin ist auch nicht das schwierigste Fachgebiet und wird nach meiner Erfahrung breit unter den Ärzten beherrscht.
 
A

Alexa84

Gast
Hallo ihr lieben Krankenschwester/pfleger aus HK usw...!?
Möchte mich zunächst mal vorstellen! Ich bin Alexa (25) und MFA!
Nachdem ich mich hier nur bissel über EPU informieren wollte bin ich ja fast aus den Latschen gekippt. Boh.. *******s... ANGST!!!
Und zwar soll ich in 3 Wochen ne EPU gemacht bekommen!

:weissnix: Ich brauch eure Hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Der Grund ist habe rezid. Sinustachykardien und VES (ca. 1000 Stück/24h). Echo Ergebnis: kl. Mitralklappenprolaps; Langzeit EKG opB; Ergometrie opB.
in allen EKG's kein sicherer Nachweiß einer AV Knoten Reentery Tachy., immer "nur" Sinustachykardie, manchmal auch supraventrikuläre Tachykardie (ist das nicht das gleiche)???
So weil ich das schon so lange habe und schon öfter Synkopiert bin und schon einmal stationär behandelt wurde, wird die EPU gemacht.
Bekam auch einmal Adrekar gespritzt.
Toll, war nun letzte Woche in einer spez. Kardiologischen Ambulanz.
Die Ärzte sagen immer nur das ist alles nicht schlimm! Haben häufig viele Frauen. Aber woher kommen die rezid. Anfälle? Ich will doch nur eine Ursache wissen...Viele sagen auch aus dem Sympatikum? Häää?
Trotzdem soll die EPU gemacht werden. Dann stimmt doch schon was nicht. Oder?
Ich wurde über keinerlei Risiken aufgeklärt! Horror!!!
Wer kann mir schreiben was da auf mich zu kommt und welche Medikamente mir verabreicht werden!? Tut die Untersuchung weh und hinterher? Ist die Untersuchung überhaupt bei jungen Frauen angebracht und notwendig und wie lange dauert sie?
Bitte helft mir schnell!!! Ich hab so eine Angst!
Grüße Alexa:weissnix:
 

flexi

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hallo alexa,

bitte habe Verständnis dafür, das wir hier keine individuelle Patientenberatung durchführen können und werden.
Ferndiagnosen, Ferntherapien und Fernberatungen entbehren genau den wichtigsten Faktor, nämlich der Individualität, die man nur unter konkreter Inaugenscheinnahme machen kann und darf.
Frage deine behandelnden Ärzte also Löcher in den Bauch bezüglich des Vorgehens in deiner individuellen Situation! Auch die Aufklärung vor einem Eingriff gehört in die Hand eines Arztes, und es ist eine persönlich vom Behandler(Arzt) zu erbringende Pflicht.
 

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