Alternativen zur Norton-Skala gesucht

Trisha

Poweruser
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04.03.2004
Beiträge
1.431
Ort
Göttingen
Beruf
Krankenschwester, Pflegerische Fachexpertin für chronische Wunden
Akt. Einsatzbereich
Bildungsmanagement Bereich chronische Wunden
Hallo an Alle!!!!

Ich brauche für unsere Institution unbedingt eine Alternative zur Norton-Skala (Erfassungsbogen zur Dekubitusgefährdung). Weil die Handhabung dieser vielen Probleme bereitet, z.B. beim Ausfüllen. Sie ist zu allgemein gehalten und kann nicht oder kaum individuell angepasst werden.
Welche andere Arten der Ehebung zur Dekubitusgefährdung gibt es noch???
Bitte nennt mir alle die ihr kennt und anwendet!
Ich bin Euch jetzt schon ausgesprochen dankbar :lol: !!!

LG
Trisha
 
hallo Trisha !
In unserem Haus haben wir die Norton Skala auch abgeschafft weil sie uns zu ungenau und unklar war. Wir arbeiten jetzt mit der Bradenskala und sind sehr zufrieden damit .
Hier ein Link *(Defekter) Link entfernt*
Viel Erfolg , Hülsi
 
Speziell noch einmal für Trisha:

Zu spät, wollte ich auch grad sagen: Braden-Skala:
*(Defekter) Link entfernt*
 
Vielen Dank Euch zweien!!!
Die Braden-Skala kennen wir auch schon.
Aber gibt es vielleicht noch eine andere Möglichkeit? Vielleicht "hauseigene"?


LG
Trisha
 
Warum das Fahrrad neu erfinden? Für welche Klientel braucht ihr denn die Skala?

Eine Skala ist immer nur so gut wie ihre Anwender eingewiesen wurden. Eine Beurteilung erfolgt stets subjektiv. Deshalb sollen Skalen auch nur Hilfsmittel in der Einschätzung sein und nicht als "Rezeptvorlage" dienen: 25 Punkte = WDM.
Wo liegt die konkrete Problematik bei der Nortonskala?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,

die Problematik beschrieb ich bereits. Aber um es noch mal zu präzisieren: unsere Dokumentationen müssen 100%ig sein. Im Klartext: die Pflegeanamnese, Stammblatt und Pflegeplanungen können exakt aufeinander abgestimmt werden. Bei der Norton-Skala tauchen dann die Abweichungen auf, weil sie zu allgemein gehalten ist.
Kreuze ich in der Anamnese z.B. DK-Träger an, habe ich auf der Norton-Skala diese Möglichkeit nicht! Denn da kann ich nur anstreichen, ob der Pat. urin-/stuhlinkontinent ist, dies zeitweise oder manchmal oder selten.
Ist ein DK-Träger nun urininkontinent, und wenn ja, immer oder selten? Das ist nur EIN Beispiel, liebe Elisabeth. Das löste unter uns (12 exam.) Pflegekräften schon heftigste Diskussionen aus, und der MDK hat ein genaues Auge drauf, ob Abweichungen in der Dokumentation auftreten.
Wir benutzen die Norton-Skala bereits viele Jahre, und jeder empfindet sie als "Qual", weil wir oft nicht wissen, WAS wir jetzt anstreichen sollen, so dass es mit mit dem Rest der Doku übereinstimmt. Verstehst Du?
ich will auch weiss Gott nichts Neues erfinden!!!
Ich suchte Alternativen.

LG
Trisha
 
Wie schon gesagt, jede Skala ist nur so gut... .

Bleiben wir bei deinem Beispiel: Warum wird in der Skala nach der Inkontinenz gefragt? Es geht eindeutig um die Problematik der Hautirritation durch längeres Liegen im "nassen". Ergo ist ein DK- Träger als nicht urininkontinent einzustufen. Der Urin wird über einen Katheter abgeleitet und kommt nicht in Hautkontakt.

Die Nortonskala empfinden deine Kollegen als Qual. Unsere Kollegen hatten 4 Skalen zur Auswahl im Bereich Dekubitus ... und empfinden alle als belastend. Es fällt uns schwer subjektive Wahrnehmungen in eine Skala einzufügen. Jeder hat andere Vorstellungen, von dem, was gemeint sein könnte. Ergo: wir schulen derzeit nicht im Bereich der Skalen, sondern im Bereich der Dekubitusursachen. Die Kollegen sollen die Ursachen sehen und danach die Skala auswählen, nicht umgekehrt.

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,

das, was du schreibst ist so klar wie Klossbrühe!!! Ursachen für Dekubitus sind genau so klar.
Wenn ich in der Anamnese jedoch anstreiche, dass er DK-Träger ist, WEIL er urininkontinent ist (was ebenfalls als Begründung angekreuzt werden muss), können wir aus Gründen der Richtigkeit und Übereinstimmung in der Skala ihn nicht als nicht urininkontinent angeben. Weisst Du was ich meine? Dem MDK ist die Begründung egal, warum ich es in der Skala so mache und in der Anamnese anders. Sie sehen nämlich nur die Abweichung und picken sich das bei einer Begutachtung heraus!!! Darum geht´s! Wenn ich NUR die Norton-Skala hätte, wäre es für uns alle absolut kein Problem!!!
Und aus diesen Gründen suchen wir eine Beurteilung zur Feststellbarkeit der Dekubitusgefährdung, die präziser und vor allem individueller gestaltet ist als die Norton-Skala!!!
Im Klartext: die Norton-Skala fügt sich schlecht in den Rest der Dokumentation ein, auch wenn wir sie absolut korrekt ausfüllen.

LG
Trisha
 
Du wirst wahrscheinlich keine Skala finden, die sich komplett in euer Dokusystem einfügt. Die mir bekannten Skalen orientieren sich nicht an der Dokumentation, sondern an der Klientel.

Wieso überarbeitest du dann nicht die Nortonskala und fügst für den MDK den Begriff DK beim nicht urininkontinent mit ein?

Vielleicht wäre es auch mal eine Idee für den MDK mal ne Nachschulung zum Thema Deku zu machen. :wink: Es ist ein Trauerspiel, was dieser hochbezahlte Dienst manchmal so verbockt.

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,

ja, da hast Du wirklich recht, was den MDK angeht.

Das mit dem DK war ja nur ein Beispiel, das übereinstimmende Ausfüllen der Skala ist auch in den anderen Spalten schwierig, ausser bei der Altersangabe.
Das mit der Überarbeitung haben wir uns auch schon überlegt. Doch zuvor wollte ich nach Alternativen suchen, bevor wir ein Original manipulieren, verstehste?
Also mein Aufruf gilt trotzdem noch :D !

LG
Trisha
 
Hab noch mal in meinen Unterlagen nachgesehen und hab dabei ff. gefunden: *(Defekter) Link entfernt* .
Auf den letzten Seiten sind Skalen: Medley, Waterlow, Braden.

Elisabeth
 
Vielen Dank für Deine Hilfe, Elisabeth!
Ich schaue mir das gleich mal an!

LG
Trisha
 

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