A + O der Krankenschwesternausbildung

Rabenzahn

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15.02.2002
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933
Ort
Kassel
Beruf
AN-Pfleger
Akt. Einsatzbereich
in Rente
Fachspezifische Aufgaben der Schüler auf Station
(oder Faszination des praktischen Einsatz? )

Immer wieder überraschende Feststellungen machten manche Schüler auf Stationen, als ihr Aufgabenbereich festgesetzt wurde.

Als Schülerspezifische Aufgabe war es zum einen die klassischen Essenskarten für die nächsten Tage zu schreiben und dieses im richtigen Moment zu machen.

Ebenso beliebt waren die Botengänge jeglicher Art - Labor, CT, Röntgen, Postschrank, Apotheke, Blutbank, Sterilisation, Bettenzentrale, Isotopen, Kreislauflabor, Endoskopie, Sonographie,... !

Auch die akute Vergesslichkeit des hochqualifizierten Personal’s wurde auf die Schüler abgeladen; Geh mal..., Hol mal..., Lauf mal..., besorge mal..., Frag mal.., Geh’ mal borgen !!!

Manche Schüler waren sehr über die Vielfältigkeit ihrer Namen überrascht Du, Hallo, Schüler, Schätzchen, Kindchen, Hey und natürlich den eigenen Namen!

Die Schüler besaßen auf vielen Stationen sogar eigene Räumlichkeiten,
die vom examinierten Personal auch der SPÜLRAUM bezeichnet wurde!


Entnommen der Examenszeitung eines Krankenpflegekurses
 
Trifft zu....

Aber zum Glück gibt es doch noch ein paar helle Köpfe in der Pflege, die wissen, daß wenn man uns nichts beibringt, wir auch nichts lernen... Was bedeuten würde, daß sie irgendwann mit Das-hab-ich-noch-nie-gemacht-Kollegen arbeiten müssen, falls sie das Examen bestehen ->bis auf die Essenskarten natürlich!!

Einige Lichtblicke! :roll:
 
Noch nie erlebt!
*aufholzklopf* "Toi Toi Toi"

Nur in die Apotheke wurde ich geschickt, aber da gehe ich mal ganz gerne hin, da ist oft unser Pharmakologie Leherer, das ist immer nett.
Ach ja und manchmal bin ich auch schon geschickt worden um Eis für's Team zu holen... wir haben's schon schwer! ;)
 
Hallo @all

ich erinnere mich immer wieder gerne an eine Schülerin, die doch zu gerne bereits im ersten Ausbildungsjahr Perfusorspritzen aufgezogen und i.v. Spritzen gerichtet hätte. Schließlich war sie ja auf einer kombinierten Station ("Normal" + 8 Betten Überwachung) eingesetzt und wurde vornehmlich im pflegeintensiven Bereich der Überwachung beschäftigt....mit Grundkrankenpflege. Wegen meiner hätte sie das Technische gerne übernehmen können- unter einer Voraussetzung: Ich wollte von ihr wissen, was sie da aufzieht- Wirkung und Nebenwirkung. Na das war natürlich nicht möglich. Und so haben wir uns geeinigt, daß sie schon mal mit dem so verhaßten staubwischen beginnt.....das was auch ich im ersten Ausbildungsjahr gemacht habe. Aber unter anderen Aspekten: es ging nicht nur um Reinigung der Gegenstände, sondern um Kommunikation mit Pat., Krankenbeobachtung, Kennenlernen von Vorratsschränken und ihrem Inhalt, etc.. Putzen ist nicht immer nur negativ zu sehen.

Elisabeth
 
Wäre es nicht toll gewesen, ihr die Wirkungen und Nebenwirkungen zu erklären. :roll:
Kennenlernen von Schränken :roll: ja da braucht man schon mal 2-3 Wochen dafür, bei manchen Schränken kriege ich immer noch nicht die Türe auf, weil ich an der falschen Seite ziehe....
 
Na das muß ich aber auch sagen... Das Putzarbeiten sowie Botengänge erledigt werden müssen ist mir auch klar, und die mache ich auch, aber wenn man zum Schränke putzen ausgebildet wird, brauchen sich die Schwestern nicht wundern, daß man demotiviert zur Arbeit geht!

Ein männlicher Schüler aus meinem Kurs hatte in seiner Beurteilung stehen, ihm fehle der Hausfrauenblick! Da fass ich mir doch an den Kopf! 8O
 
Hallo

na da hab ich ja wieder mal voll ins Wespennest gestochen. :wink:

Aber mich regt es schon auf, wenn Jungkollege nach 8 Wochen auf station noch fragt: wo steht...? Wir habe völlig verlernt mit offenen Augen zu arbeiten. auch und gerade wenn die Arbeiten niveaulos erscheinen. Mir hats Staubwischen nicht geschadet- es gehört noch heute zu meinen Tätigkeiten auf der Station. Und vielleicht bezieht sich der Hausfrauenblick auf dei Art und Weise, wie man Tätigkeiten ausführt. Bei manchen wirken Putzaktionen doch sehr chaotisch.
Also noch mal: es geht nicht um das sinnlose polieren. Es kommt immer darauf an, welchen Sinn ich einer Tätigkeit gebe.

Übrigens: Auch meine Tochter beschwerte sich zu Beginn ihrer Buchhändlerlehre 4 Woche nur Staubwischen zu dürfen. Da gabs doch viel interessanteres: Buchbestellung im Internet, Kasse etc. Aber.... Sie hatte während ihrer ganzen Lehrzeit nie Probleme ein Buchim Laden zu finden, egal wo es stand. .... Das Staubwischen diente der Entwicklung des optischen Gedächtnisses. Gesagt hat ihr das keiner. Erst hinterher war ihr der Sinn klar. Vielleicht wäre es ihr mit dem Wissen über den Sinn leichter gefallen.

@KPS 2001
Welchen Sinn bringt es Wirkungen bzw.Nebenwirkungen von Medis zu erklären, wenn die Grundlagen fehlen? Und ich hatte nicht vor, eine Dreijahresausbildung in 8 Stunden zu vermitteln. Mir war wichtiger, den Tag so einzuteilen,das ich Grundkenntnisse in Grundkrankenpflege vermitteln kann. Und dafür brauche ich auch Zeit. Und da bleibt es nun mal nicht aus, das es auch zu solchen "unausgewogenen" Arbeitsverteilungen kommen kann: einer die Technik, der andre den Putzkram und gemeinsam Pflege. Unsere Tätigkeit besteht nun mal nicht nur aus BE, Infusionen, Perfusoren, Spritzen etc. .

Elisabeth
 
Ich sagte ja auch, daß ich es vollkommen einsehe, auf der Station mal putzen zu müssen... Nur wirst Du mir recht geben, daß wenn ein Schüler auf eine Station kommt und erstmal zwei Wochen nur putzen darf, er von der Sation und der Arbeit dort nichts mehr halten wird! Wenn Schüler vernünftig eingearbeitet werden, erübrigen sich die Fragen nach dem: "Wo steht dieses und jenes?" in der Regel!

Außerdem fallen auf jeder Station bestimmte Aufgaben an, die man auf dieser Station einfach am besten üben kann. Z.B. die Gelegenheit einen DK zu legen bietet sich auf einer urologischen Station nunmal am häufigsten und wenn ich wenn ich dort gerade eingestezt bin, möchte ich das auch gern lernen! Der zu lernende Stoff ist nunmal so aufgebaut, daß irgendwas zum Schluß dran kommt, soll ich dann erst eine Woche vor´m Examen lernen, wie man eine DK legt? Mir geht es jetzt nicht um einzelne Dinge sondern um´s Prinzip! Ich verstehe, daß die theoretischen Hintergründe wichtig sind, aber kann man diese in der Praxis nicht auch zusätzlich vermittelt bekommen?

Ach ja, Staubwischen hab ich in der Theorie bis jetzt auch nicht gehabt, darf ich das dann?
 
Ein männlicher Schüler aus meinem Kurs hatte in seiner Beurteilung stehen, ihm fehle der Hausfrauenblick! Da fass ich mir doch an den Kopf!

Salute,

ich muss sehr schmunzeln, ich hoffe, diese Pflegekraft hat nicht nur einen Hausfrauenblick !!!

Wenn wir KPS in unserer Abteilung haben, bekommen die alles gezeigt und dürfen auch fast alles machen, es gibt Aufgaben die kann ein KPS nicht übernehmen. Wenn ich an das Shuntpunktieren denke, es ist aber auch schonmal vorgekommen, dass ein KPS auch eine Shuntpunktion durchgeführt hat, kommt immer auf den KPS an, was er sich zutraut oder ich Ihm !!!

Aber ich denke, man muss alles mitnehmen was man bekommt, egal ob das Praxisbegleithelft es zu läßt oder nicht !!!

WISSEN IST MACHT , DAS KANN MIR KEINER NEHMEN
 
Hallöle Alexandra

:wink: du hast in deiner Ausbildung garantiert auch theoretisch Staubwischen gelernt: Art und Anwendungsbereiche von Desinfektionslösungen, Konzentration von Desinfektionslösungen, sinnvoller Arbeitsfolge... . Aber das vergessen wir schnell, bei all den andren interessanten Dingen. :wink:

Aber gehen wir mal weg vom Staubwischen!!!!

Die Diskussion lief ja unter einer anderen Überschrift: Das A und O der Krankenschwesterausbildung. Und was ist da am wichtigsten, das würde mich interessieren.

Elisabeth
 
Hallo,

es trifft mich schon ein wenig, wenn ich lese eure Schüler machen Botengänge und müssen staubwischen. Ich dachte so etwas wäre vom Tisch - ein Schüler ist zum Lernen auf der Station! Zum Putzen gibt es die Putzfrau und die Abteilungshelferin und für die Botengänge haben wir eigene Leute die dafür zuständig sind. Das unsere Schüler Botengänge erledigen ist sehr selten - auch nicht ihre Aufgabe. Ich mag es nicht wenn Schüler zum Putzen geschickt werden, teile sie auch nie dazu ein. Wenn etwas zum Putzen ist dann mache ich das selber - ich habe noch nie einen Schüler erlebt, der nicht von alleine mitgeholfen hätte.

Was nützt es die Schüler Medikamentenschränke putzen zu lassen. Bei uns auf der Station läuft es nach dem Alphabet, damit hatte noch nie einer ein Problem. Richten die Schüler Medikamente her, erkären wie ihnen die Medikamente und wie sei diese verdünnen müssen. Warum das betreffende Medikament mit einem bestimmten Mittel verdünnt werden muß ...

Es gibt immer wieder Schüler die nachfragen und etwas nicht finden, obwohl sie schon lange auf der Station arbeiten. Wir (das ganze Team) arbeiten alle schon viel länger an der Station, und dennoch gibt es bei uns Dinge die wir sehr selten benötigen und mal den anderen fragen wo man das betreffende findet - ohne lange zu suchen.

Mir persönlich ist ein Schüler lieber, der sagt ich weiß nicht was es ist - oder wo es ist - als er kommt ewig nicht wieder, oder traut sich nichts zu sagen.

Viele sehen in Schülern immer diejenigen, die ohnehin keine Ahnung haben .... - aber sie sind die Zukunft. Warum sollte ich sie demotivieren und putzen schicken! Da gibt es doch so viel, das man ihnen zeigen kann, so viele Fragen die man beantworten kann. ....

Liebe Grüße aus Wien

Gaby
 
Also ich selber bin Schülerin und bis Oktober noch im UNterkurs. Ich hatte das Problem, dass ich auf meiner ersten Station fast nur Botengänge, RR messen und putzen durfte, ach ja das aufräumen und hinterherräumen nicht zu vergessen!
auf dieser Station war ich die ersten drei (!) Monate meiner Ausbildung. Es war eine neurologische/neurochirurgische Statiun und viele denken ja, man da musst du ja ne Menge gelernt haben. Tja war aber nicht so. Ich war es hinterher so leid, dass ich die Sache schmeissen wollte. Ich dachte das wäre überall so. Tja jetzt habe ich das erste Jahr fast rum und bin seit drei Wochen auf der Dermatologie und stelle fest, dass man mich frei arbeiten lässt. Ich darf bei der Visite mitgehen, im Salbenraum selbstständig arbeiten, ja sogar Ulcusverbände machen.
Meine Ausbildung macht mir jetzt wieder viel Freude und ich muss sagen : Botengänge und Putzen sind wichtig, klar, aber doch nicht der Inhalt meiner Ausbildung! Ich mache jedenfalls keine Examen im Putzen!
 
Ich denke als Rabenzahn die Überschrift "A + O der Ausbildung" gewählt hat, tat er dies in einem ironischen und provozierenden Sinne. Putzen ist das A + O der Krankenpflege.
Die Provokation ist ja auch gelungen.
Gabys Beitrag finde ich sehr gut, auch bei uns gibt es RaumpflegerInnen (ganz im Sinne der Ganzheitlichen Pflege, nicht PutzmännerInnen).
Auch bei uns im Haus gibt es einen Transportdienst (faules Zivipack übrigens;)) der regelmäßig über die Stationen geht und Anmeldungsscheine und Laborsachen mitnimmt.
Wenn ein Notfalllabor schnell weg muss, gehe ich natürlich auch mal ins Labor oder jmd von den Examinierten, wer gerade Zeit hat.

@ Elisabeth: Staubwischen und Desinfizieren sind für mich zwei paar Stiefel, nicht weil es "spannender" oder "interessanter" ist, sondern weil Staubwischen für mich ist: "Räum mal die Schränke im Ausguß aus und Putz die einzelnen Schubladen".
Und übers Staubwischen habe ich nichts gelernt, denn ich werde ja Krankenpfleger und da habe ich gelernt, daß man Pat lagern muß, und da ich das mache, verstauben meine Patienten nicht!! ;)
 
Hey Gaby,
ich gebe Skraal recht. Deine Einstellung ist echt gut. Auf meiner momentanen Station ist es genauso. Wer gerade Zeit hat macht sauber. Sehe ich, dass das examinierte Personal sehr beschäftigt ist, ich nicht helfen kann und auch sonst nichts machen könnte, nehme ich auch die Desinfektionslösung und wische die Arbeitsfläche. Doch dann kommt meistens schon eine Kollegin und zieht mich weg um mir etwas interessantes zu zeigen, wenn ich dann sage, ich bin am sauber machen, bekomme ich gesagt : Dafür hast du noch Jahre Zeit eine Pleurapunktion siehst du nicht so oft wie eine schmutzige Arbeitsplatte :!: (Oder soetwas in der Art.)
Dann gibt es natürlich auch Stationen die "extra" Aufgaben nur für Schüler haben. Wie z.B. Abwurfsäcke erneuern. Wir saßen vor kurzem (auf meiner vorherigen Stat.) beim Frühstück. Ich war mitten beim Essen, da kommt eine Schwester ins Zimmer, die vorher noch etwas zu tun hatte und erst jetzt zum Frühstück kam, und sagte mir. "Da draußen ist noch ein Sack abzuhängen, mach das jetzt bitte mal" Ich sagte, dass könne ich doch auch nach dam Frühstück machen. Da hättet ihr sie mal erleben sollen...
Da ist es kein Wunder das Pflegenotstand herrscht. Doch einigen Kollegen ist das wohl egal. Und wenn ich überlege das dann solche "Drachen" auf Menschen losgelassen werden... :? ...

Babsi
 
Hallo,

eigentlich hatte ich diesen Beitrag aus der Schülerzeitung ausgewählt, weil er so niedlich geschrieben war. Sehe aber zu meiner grossen Überraschung das damit eine richtig schöne Diskussion angeschoben wurde, mit vielen verschiedenen Standpunkten.

Als ich Schüler war, mussten wir jeden Tag die Fensterbänke, die Betten und die Nasszellen putzen. Egal ob Schülerin oder Schüler. Natürlich habe ich die Tätigkeit gemacht und manchmal auch gegrummelt, aber ich konnte in der Zeit auch mal ein Wort mit den Patienten reden. War im Zimmer und hatte Zeit.

Sauberkeit und Hygiene sind bestimmt wichtig, sollten aber nicht Hauptbestandteil der Ausbildung sein. Aber offenbar werden SchülerINNEN immer noch als Putzfrauen ausgenutzt und das darf eigentlich nicht sein. So ein wenig putzen bietet auch mal die Möglichkeit sich zu informieren wo was liegt, etwas zu ordnen oder neu einzuräumen und erleichtert auch das Leben. Aber nicht wenn es eben nur zu Lasten der SchülerINNEN geht.

Ich wasche meine Narkosegeräte und Monitore generell selber ab, während ich die SchülerINNEN beauftrage die neuen Schläuche zu holen.
Warum ? So lernen sie sich vorher zu orientieren was sie brauchen, lernen wo es liegt und wie das Gerät wieder aufgerüstet wird.

Dadurch habe ich freie Bahn für meine Wasserspiele ( ich hasse staubtrockenes abwischen ) und nebenbei kann ich auch mal die Frage stellen: " Was erwartest Du eigentlich von einem Desinfektionsmittel ?"

Und dann geht es ihnen wie meinen Keimen. Sie kommen ins schwimmen.
 
Hallo @all

Nachdemwir ja nun unisono festgestellt haben, das Putzen :wink: , Botengänge u.ä. nicht unbedingt förderlich für die Azubis sind, würde mich doch interessieren, was gibt man persönlich weiter. Was ist mir wichtig in der Ausbildung. Beispiele wie DKlegen und Shuntpunktieren hatten wir schon. Was gibts da noch?

Elisabeth
 
hi,


ich versuche dem KPS den Stationsablauf nahe zulegen, das heißt:

Organisation, Strukturen, Arbeitsablauf usw., ich finde es sehr wichtig, dass ein KPS sich organisieren kann, ich meine er soll sich eine Handlungskette aneignen und so für sich einen sicheren Arbeitsablauf strukturieren.

Beispiel Dialyse:
KPS M. baut eine Maschine auf, der Filter hängt an der Vorrrichtung und dann will er die Liqueminspritze aufziehen, es ist besser für den Ablauf erst das ganze System anzubauen und dann wenn sich das System mit NaCl füllt, die Liqueminspritze vorzubereiten. Das System füllt sich mit Schwerkraft und ich habe dann Zeit für andere Dinge: Protokoll ausfüllen, Spritze usw.....

Wenn der KPS nach seinem Examen die Verantwortung übernimmt und völlig unstrukturiert arbeitet, bringt er sich sich selbst durcheinander und bringt die wesentlichen Dinge nicht auf die Reihe.
Eine gute Einarbeitung ist da von Vorteil. Bloß wenn ich die ganzen drei Jahre nicht gelernt habe, die wichtigen Dinge von unwichtigen Dingen zutrennen, dann wird der KPS es sehr schwer haben.
 
Hi !
Abgesehen vom Fachwissen finde ich extrem wichtig, wie der KPS mit dem Pat. umgeht. Es heißt, das richtige Maß zu haben- liebevoll sein und Grenzen zeigen können z.B. Außerdem lege ich viel wert darauf, daß mit dem Pat. kein Fachlatein gesprochen wird und ihm jede Tat an ihm erklärt/angekündigt wird. Natürlich weiß ich, das diese Grundsätze den KPS gepredigt werden, aber ich denke, es halten sich zu wenig examinierte daran !!!!!
Tschüssss.... Suse
 
Ich als Schülerin möchte in den drei Jahren all das Lernen, was ich brauche, um für mein Examen/ späteres Berufsfeld fit zu sein! Und das kann ich nicht schaffen, wenn ich erst im Oberkurs anfange, die Dinge zu üben, die in der Verantwortung des examinierten Personals stehen! Ich habe nicht vor nach meinem Examen völlig verschüchtert auf einer Station zu arbeiten, weil ich nichts gelernt habe oder mein Wissen nicht festigen konnte (wenn ich 1x i.m. spritze, habe ich noch lange nicht die Sicherheit + Erfahrung, die ich brauche). Ich finde ebenfalls wichtig, daß man sich organisieren und Prioritäten setzten kann!
 
Hi!

Ich finde das was Ute geschrieben hat sehr sehr wichtig. Auf eigentlich allen Stationen hat man mir beigebracht wie ich richtig wasche, richtig Betten mache, Aufnahmegespräche usw. Auf den besonders tollen Stationen hat man mir angeboten Dinge wie Infusionen/Med. herrichten, bei Untersuchungen/kleinen Eingriffen assistieren (also mitverantworlicher Bereich).
Was aber immer alle überrascht hat, war wenn ich versucht habe ein wenig Übersicht reinzubekommen, ein wenig die Abläufe nachvollziehen zu können. Das wird einfach den SchülerInnen nicht beigebracht wenn sie es nicht aktiv einfordern.

Und dementsprechend sind die gröbsten Probleme, die Jungdiplomierte haben im organisatorischen Bereich. Es gibt doch sehr viel rundherum, was priorisiert und strukturiert werden muss. Und die meisten 'Frischlinge' lernen das eben erst nach dem Diplom zum ersten Mal kennen.
Kaum jemand weiss, woher eigentlich das Essen für die Leute kommt oder für wen man einen Blutkonservenanforderungsschein ausfüllen muss.

Mittlerweile leite ich KPS an und versuche immer sie - dosiert nach Jahrgang und Interesse/Fähigkeit natürlich - an den wirklichen/kompletten Stationsalltag heranzuführen; was auch ziemlich gut ankommt bisher.
Die Schüler merken ja selbst, dass sie "Angst haben mal die Verantwortung zu übernehmen", oder dass sie "den ganzen Zettelwald nicht durchschauen", wohingegen kaum jemand sagt "ich hab Angst mal alleine jemand zu waschen" .....

+lg, david