Meiner Meinung nach ein sinnfreier Kommentar:
Kompetenzen werden in der Ausbildung erworben.
Ja.
Und nicht nur da: Und auch in einem Studium; in der Fortbildung; in der Weiterbildung; im Arbeitsleben; im zwischenmenschlichen - eigentlich das ganze Leben lang. Was diese Aussage mit der generalistischen Ausbildung zu tun hat, wird mir nicht klar. Denn auch die generalistische Ausbildung wird sich an Kompetenzen orientieren.
Und mit der generalistischen wird das nix. Das wird dann eine Ausbildung a la "nix ganzes und nix halbes". 3 Ausbildungen mit völlig unterschiedlicher Gewichtung mal eben zusammen packen...das kann nichts werden.
Diese Aussage ist mir zu pauschal und ignoriert Fakten. Bereits seit 2004 lernen Kinderkrankenpflege und Erwachsenenpflege nach einem gemeinsames Gesetz sowie einer gemeinsame Ausbildungs- und Prüfungsordnung. Von den insgesamt 2100 Theoriestunden sowie 2500 praktischen Stunden betragen die Differenzierungsstunden gerade mal 1200h.
Schaut man sich sich die KrPflAPrV mal genau an, haben z.B. beide Ausbildungen die "Pflegesituationen bei Menschen aller Altersgruppen erkennen, erfassen und bewerten," als schriftlichen Teil der Prüfungen. Auch der restliche Teil ist identisch, alleine die Differenzierungsphase möchte der Gesetzgeber bei den Aufgaben angemessen berücksichtigt haben.
Größer ist tatsächlich der Unterschied zur Altenpflege. Trotzdem gibt es auch hier in den Themengebieten größere Überlappungen. Trotzdem kann man hier vorsichtig Zweifel äußern:
Tatsächlich ist allerdings bei den bisherigen verschiedenen generalistischen Ausbildungsmodellen die Pflege älterer Menschen unterschiedlich berücksichtigt worden. Angesichts der demographischen Herausforderungen warnt der wissenschaftliche Beirat deshalb: "
Demnach bedarf es bei der Konstruktion integrierter Curricula besonderer Anstrengungen, um die Belange der Altenpflege hinreichend zu berücksichtigen." (
http://www.dip.de/fileadmin/data/pdf/material/PiB_Abschlussbericht.pdf S.137)
Aber abgesehen davon: Wie Claudia bereits anhand des Berichtes sagt, die generalistische Ausbildung funktioniert durchaus.
Und warum sollte auch etwas was seit Jahrzehnten im gesamten Ausland funktioniert, nicht auch in Deutschland funktionieren? Wir müssen international den Anschluss behalten, im Selbstverständnis und Berufshaltung hinken wir jedenfalls gut bis zu 20 Jahre hinter her.
Einzig alleine das Argument, dass die zukünftigen Absolventen die Altenpflege im Vergleich zu heute eher vermeiden werden, mag ich akzeptieren. Da sollte man aber einen Schritt weiter gehen und sich fragen woran es wirklich liegt. Die Ausbildungsform kann es wohl nicht sein...
