Wasser

Elisabeth Dinse

Poweruser
Registriert
29.05.2002
Beiträge
19.809
Beruf
Krankenschwester, Fachkrankenschwester A/I, Praxisbegleiter Basale Stimulation
Akt. Einsatzbereich
Intensivüberwachung
Wasser ist gut - zu viel muss aber nicht sein. 1,5 Liter Wasser am Tag solle man trinken, meint Susann-Cathérine Ruprecht vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung. "Wasser ist kalorienfrei - man nimmt über das Getränk keine zusätzlichen auf." "Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass man drei Liter Wasser am Tag trinken muss", sagt Dr. Rachel Vreeman von der Indiana-Universität. Vreeman glaubt, dass der Glaube an die Wassermenge auf eine Empfehlung des US-Ernähungsrats von 1945 zurückgeht. Doch die Grundlage dafür habe sich verändert: Die Menschen in den Industrieländern essen jetzt - anders als direkt nach dem Zweiten Weltkrieg - ganz anders.

Vor allem Früchte und Gemüse, aber auch Soßen enthalten viel Wasser. Gleiches gelte für Kaffee und Softdrinks, die man bei den "acht Gläsern am Tag" berücksichtigen müsse.
Weit über den Durst - Zu viel Wasser kann Menschen sogar töten

Der Bedarf an Flüssigkeit liegt nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bei 35-40 ml/kg pro Tag bei Erwachsenen, bei Kindern etwas höher. ... . Für die tägliche Flüssigkeitsmenge wird
das Körpergewicht in Kg mit 30-40 ml multipliziert. Dies ergibt den Gesamtbedarf der pro Tag zugeführt werden soll. Die Flüssigkeitsanteile der Nahrung (insbesondere bei Sondenernährung) sind von diesem Gesamtbedarf abzuziehen. Ein 70 Kg schwerer Patient benötigt demnach 2.100 – 2.800 ml pro Tag (KALDE et al. 1997, EICH 1998).
http://www.mds-ev.de/media/pdf/P32_Dekubitus.pdf

Zeigt das Trinkprotokoll wiederholt, dass der tägliche Flüssigkeitsbedarf des Bewohners nicht gedeckt wird, sollte ein Trinkplan erstellt werden.

Tagestrinkplan (Beispiel):
Vor dem Frühstück 1 großes Glas Wasser (200 ml)
Zum Frühstück 1-2 Tassen Kaffee oder Tee (150 – 300 ml)
Zwischendurch 1 großes Glas Wasser (200 ml)
Vor dem Mittagessen 1 großes Glas Wasser (200 ml)
Zwischendurch 1 Tasse Kaffee oder Tee (150 ml)
Vor dem Abendessen 1 großes Glas Wasser (200 ml)
Zum Abendessen 2 Tassen Früchte-/Kräutertee (300 ml)
Vor dem Schlafengehen 2 Tassen Früchte-/Kräutertee (300 ml)

MDK-Prüfrichtlinie für die Hauswirtschaft – praktische Aspekte zu ausgewählten Fragen « Fachinformationen « VKK - Verband der Küchenleiter/innen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen e.V.


Ergo: Wenn ich nicht "ertränkt" werden will, sollte ich dringend abnehmen bis zum Pflegeheimeinzug- die 70 kg sind noch weit entfernt. *fg*

*grübel* Ob ich meine Patientenverfügung ergänze um: 1 Liter reicht mir? Im Sommer darf es auch ein Liter mehr sein. Und ich mag im Sommer sehr gerne wasserhaltige Lebensmittel- wie Melonen, Gurken, Tomaten u.ä.. Und bitte geben sie mir Kaffee mit Koffein und berechnen sie diesen mit ein in die Bilanz. ...

Elisabeth
 
Ich finde es interessant wie unterschiedlich die Trinkbedürfnisse verschiedener Menschen sind. Ich zB trinke bei jedem Wetter ca 3 Liter Mineralwasser täglich, also etwa 2 große Flaschen. Auf der Arbeit eine und zu Hause eine. Im Winter dazu noch Tee, im Sommer Obst und Bier. Vielen reicht ja ein Liter.
Ist das eher Angewohnheit oder tatsächlich anderes Durstempfinden?
 
Bei dem bisschen würde ich verdursten.

Ich trinke auch viel - hänge an meinen Nieren - mit 3 Litern kommt das ganz gut hin, bei Temp. über 30 Grad (Wohlfühltemp.) werden es leicht 4 Liter zzgl. Obst.
 
Ich bin ja schon immer für individuelle Pflege... nur der MDK offentsichtlich nicht, wenn man die Vorgaben so liest.

Da ich das Senium noch nicht erreicht habe, würde ich sagen: Durstwahrnehmung funzt noch gut. Ich brauch nicht mehr- habe nie mehr gebraucht, wenn ich net gerade schweißtreibende Tätigkeiten ausführe. Hautturgor ist i.O.. Lediglich bei der aktuellen Hitze wirds dann ein Liter mehr. Aber sonst... . Für mich wäre der Trinkplan Quälerei pur.

Elisabeth
 
Mit dem Trinkprotokoll würde man mich auch ertränken! Ich schaff ohne Kaffe (so ca. 0,5 l pro Tag - bin bekennender Kaffeliebhaber) noch höchstens 1,5 l, im Sommer etwas mehr Wasser, dafür weniger Kaffee. :trinken:

Bloß gut, dass wir den MKD haben, der weiß, was gut für uns ist. Kann man den nicht umtaufen in DGB (Der große Bruder)? Da wird mir noch vorgeschrieben, wieviel ich zu trinken und zu pullern hab, wenn ich das nicht mehr selbst steuern kann... :sbaseballs:
 

Ähnliche Themen