News Öffentlicher Dienst: Gewerkschaft lässt Schlichter abblitzen

narde2003

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Das Angebot der Schlichter ist eine weitere Provokation für die Angestellten des ÖD!
Also dann werden wir mal sehen. Freue mich schon auf den 12.4., wenn das Ergebnis der Urabstimmung veröffentlicht wird. Ich denke mal, dass wird den AG's ein weiteres Mal zeigen, dass es vorbei ist mit den "Sparsäuen" im ÖD!

Jetzt sind wir endlich mal dran! Und zwar mit einer Lohnerhöhung und net mit einer weiteren Angebung der Arbeitszeit!
 
Ich sehe das etwas realistischer.

Lieber eine geringe Erhöhung des Grundgehaltes und Beibehalten der 38,5 Stunden Woche als eine kräftige Lohnerhöhung.
Die Krankenhäuser haben deshalb auch nicht mehr Geld zur Verfügung.

Bei uns wird schon diskutiert, im Falle einer Gehaltserhöhung oder 40 Stunden Woche Stellen abzubauen. Und ich denke, das wird jedes öffentliche KH so machen (müssen!), da es ein finanzielles Problem darstellt...


Fazit: So lange nicht mehr Geld ins Gesundheitswesen gelangt halte ich eine kräftige Lohnerhöhung für unrealistisch!
 
Ich sehe das etwas realistischer.

Lieber eine geringe Erhöhung des Grundgehaltes und Beibehalten der 38,5 Stunden Woche als eine kräftige Lohnerhöhung.
Die Krankenhäuser haben deshalb auch nicht mehr Geld zur Verfügung.

Bei uns wird schon diskutiert, im Falle einer Gehaltserhöhung oder 40 Stunden Woche Stellen abzubauen. Und ich denke, das wird jedes öffentliche KH so machen (müssen!), da es ein finanzielles Problem darstellt...


Fazit: So lange nicht mehr Geld ins Gesundheitswesen gelangt halte ich eine kräftige Lohnerhöhung für unrealistisch!


Umgedreht wird ein Schuh draus: wenn ein guter Lohnabschluß durchgesetzt wird, fliegt automatisch der Deckel von der (unheilvollen) Budgetierung und die (hochbezahlten) Politiker müssen sich endlich Gedanken über eine vernünftige Finanzierung des Gesundheitssystems machen (erinnern wir uns: die haben sich 9% aus der Pulle genommen und sagen uns jetzt es ist nichts mehr drin)!?!

Matras
 
Es ist für die Pflege ein unsicheres Spiel: keine Lobby und kein Interesse bei den Pflegemitarbeitern. Die Gewerkschaft kann zuwenig Druck aufbauen in diesem Bereich.

*zynismusan*
Ergo: wir werden dankbar sein für das Miniangebot und weiter gerne jammern und für wenig Geld viele Stunden arbeiten gehen... für den Pat./ Bew.. Denn um den geht es ja schließlich. Der kann/ darf doch nicht drunter leiden.
*zynismusaus*

Elisabeth
 
Leidet der nicht teilweise schon, auch wenn alle auf der Arbeit sind. :knockin:

Gruß
Dennis


PS: Einmalzahlungen könnt ihr euch in die Haare schmieren oder Herrn Schäuble geben!
 
Hallo
Wahrscheinlich werden wir vor Dankbarkeit viele Kotau`s machen, daß wir unsere Arbeit behalten dürfen, ein paar Prozente mehr Gehalt bekommen und dafür dann mehr arbeiten dürfen. Mein Brötchengeber hat schon vorgearbeitet. Sollte es zu 8% mehr Gehalt kommen, dann wird es eng mit dem Geld. Wahrscheinlich werden dann viele befristeten Verträge nicht verlängert. Außerdem läuft die PDL durchs Haus und sucht nach Fehlern bei den Altgedienten um Abmahnungen zu verteilen, denn wir Altlasten sind um einiges teurer als die jungen GKP`s.
Streiken brauchen wir erst gar nicht, da unsere Besetzung auf den Stationen so knapp ist daß der Patient jetzt schon leidet.
Wir haben für uns beschlossen, daß wir bei Krankheitsausfällen am Tag nur noch sehr begrenzt einspringen, da unsere Überstunden immens viele sind.
So kann sich jeder auf seine freien Tage freuen. Muß dann aber bluten wenn er in seiner Schicht alleine mit Hilfskraft dasteht.
Die Überlastungsanzeigen sind das Papier nicht wert auf dem sie stehen und solange die Belegung stimmt ist unserem Brötchengeber ziemlich wurscht wie es seinem Personal geht. Schließlich gibt es so viele Schestern daß ich damit Schweine füttern könnte.
Ich muß nur noch 22 Jahre arbeiten, dann bin ich 67 Jahre. Vielleicht erlebe ich es noch daß GKP`s nicht wie Einmalartikel benutzt und nach Gebrauch weggeworfen werden wenn sie sich aufgearbeitet haben.
In die Politik sollte man gehen nach( ich glaube 2 Jahren) habe ich einen Rentenanspruch von ca 1500 €. Teilweise kann ich dann auch schon mit 57 Jahren in Rente gehen.
Alesig
 
Good Posting...!

Vielen Dank für die Klaren der Realität entsprechenden Worte, die so viele im Pflegeberuf denken, aber sich nicht trauen auszusprechen...!
 
Es kann dem AG auch "wurscht" sein wie es dem AN geht solange der AN seine aufgetragene Arbeit erfüllt. Und da dies nach wie vor zig Tausenden täglich tun besteht keine Veranlassung zur Änderung.

Jammern und sich aufopfern hilft nur dem AG. Wann begreift dies endlich die Basis und handelt entsprechend?

Elisabeth
 
Warum hat verd.i eigentlich so eine schlechte Lobby unter den Pflegeleuten?
 
Vielleicht, weil Ver.di für die Pflege an sich kein Konzept hat. Es gibt mehr für uns als nur Geld und Arbeitsbedingungen. Jedenfalls sehe ich das so und die aktuellen Verhandlungen werden sie auch nicht wirklich beliebter machen.


Gruß
Dennis
 
Hallo zusammen,

ihr habt aber auch verstanden (hoffentlich!!), daß es ohne Gewerkschaft dann dieses Verhandlungsergebnis auch nicht gegeben hätte, es wäre alles so geblieben, wie es war....
 
Hallo Ihr,

also ich weiß auch nicht so recht, ob ich mit diesem Ergebnis zufrieden sein soll, aber ...

Nein, ohne Gewerkschaft wäre nicht alles geblieben, wie es war -
sondern es wäre alles so gekommen, wie die Arbeitgeber sich das gedacht hatten.
( Soll heissen, noch viel schlimmer. )

Und ja, es gibt vielleicht andere Gewerkschaften, aber:
Haben die mehr Mitglieder ?!

So lange die Pflegenden ihren Hintern nicht hoch bekommen, ist es egal, wieviele Gewerkschaften und Verbände es gibt,
wir werden immer das Nachsehen haben.
Leider.

Grüße, Schokofee
 
Hallo zusammen,

ihr habt aber auch verstanden (hoffentlich!!), daß es ohne Gewerkschaft dann dieses Verhandlungsergebnis auch nicht gegeben hätte, es wäre alles so geblieben, wie es war....


Ja, zum Glück gibt es Leute, die sich in der Gewerkschaft engagieren und diese Tarifverhandlungen überhaupt ausfechten. Wie kommt man wohl an so einen Job?
 
Vielleicht, weil Ver.di für die Pflege an sich kein Konzept hat. Es gibt mehr für uns als nur Geld und Arbeitsbedingungen. Jedenfalls sehe ich das so und die aktuellen Verhandlungen werden sie auch nicht wirklich beliebter machen.
Meinen Satz bezog sich im Wesentlichen auf diesen Satz, den ich so verstanden habe, das die Verhandlungsergebnisse keinen Mitgliederzugewinn für die Gewerkschaften ergeben. Bei dem derzeitigen Organisationsgrad gibt es wohl auch bald niemanden mehr, der die Verhandlungen führt.
 
Vielleicht, weil Ver.di für die Pflege an sich kein Konzept hat. Es gibt mehr für uns als nur Geld und Arbeitsbedingungen. Jedenfalls sehe ich das so und die aktuellen Verhandlungen werden sie auch nicht wirklich beliebter machen.

Natürlich geht es um mehr, als um Geld und Arbeitsbedingungen, aber das ist nicht Aufgabe der Gewerkschaft, sondern von Politik, Verbänden oder vielleicht auch einer Pflegekammer. Was hätten sie denn rausholen sollen? Für wen denn? Für alle die sich ständig beschweren und einige wenige die Beiträge zahlen lassen, aber dann von dem erzieltem Ergebnis auch profitieren.


Gibt ja noch andere Gewerkschaften :mrgreen:

Die zwar gute Arbeit leisten und gute Ideen haben, aber sich leider nicht an den Tarifverhandlungen beteiligen dürfen und auch nicht wirklich was an den Pflegebedingungen ändern können, weil da noch weniger organisiert sind.

Ja, zum Glück gibt es Leute, die sich in der Gewerkschaft engagieren und diese Tarifverhandlungen überhaupt ausfechten. Wie kommt man wohl an so einen Job?

Wie ist das denn gemeint?
 
Die für wen denn und ach wir haben doch keine Mitglieder und die tun ja nichts für mich, deshalb werde ich auch kein Mitglied Diskussion führt ja zu, schlicht und ergreifend, gar nichts.

Die eine Seite erwartet Mitglieder und die andere Seite erwartet Leistungen um als Mitglied geworben zu werden.

Wie man das werten will soll jedem selbst überlassen sein.


Gruß
Dennis
 
Ich fragte mich, was man wohl für eine Laufbahn durchlaufen haben muss, um Gewerkschaftler zu werden. Kommen die Leute aus dem Betriebsrat, aus Management-Positionen?
Ich denke so: Immerhin sind da welche, die für mich verhandeln, ohne dass ich mich selbst groß engagieren muss. Da kann ich mich schlecht beklagen. Andererseits wüsste ich kaum, wie ich mich einbringen sollte, sind ja keine Anlaufstellen da.
 
Hallo Ev,

ich glaube schon, dass viele aus Betriebsräten dort in den "Gewerkschaften" groß werden. Also zumindest die, die in Bezirksstellen und relativ nah an der Basis arbeiten.
Bei der Gewerkschaft Pflege (heute heißt sie glaube ich Gewerkschaft für Beschätigte im Gesundheitswesen) habe ich mich eine Zeit lang auch engagiert und weil es damals noch nicht viele Interssierte gab, hätte man durchaus auch innerhalb eines Landesverbandes aufsteigen können. Aber dort ist erst mal nebenberuflich viel Engagement gefragt. Bis die Arbeit bezahlt wird, muss man schon ganz schön viel tun, glaube ich! Und neben einem Vollzeitschichtdienst nicht gerade einfach....

Behid

PS: Anlaufstellen wären der Betriebsrat in deiner Klinik oder auch die Bezirksverbände von Verdi (oder anderen Gerwerkschaften). Wenn du Interesse hast würde ich da nachfragen....