Beurteilungen von Schülern - goodwill oder realistische Aussage?

narde2003

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Liebe Kolleginnen und Kollgen,

wie handhabt ihr es mit den Beurteilungsbögen eurer Schüler?
Wer füllt sie aus? - Pflegekräfte die mit dem Schüler gearbeitet haben, oder die SL, die den Schüler vtl. einige Male bei der Übergabe gesehen hat?

Schreibt ihr die Beurteilungen fair, oder nach dem Motto eine Krähe der Anderen keine Auge aus?

Fliessen in eine positive Beurteilung auch unterschwellig Dinge mit ein, wie der Schüler rennt häufig zur Glocke, deshalb ist er ein guter Schüler?

Zählen die Beurteilungen nur für den Schüler, oder bedeuten sie auch der Schule etwas?

Auf eine spannende Diskussion freut sich
Narde
 
Moin,
das Thema Beurteilungen ist ein sehr heisses Thema.
Ich habe immer versucht so sachlich wie möglich in meinen Beurteilungen zu bleiben, allerdings schleicht sich in vielen Fällen doch subjektivität ein.
Die Beurteilungsbögen habe ich immer zusammen mit den Schülern ausgefüllt, so konnte man auch einigen missversändnisse aus dem Weg räumen.
Ich denke das die Bögen in erster Linie den Schülern etwas bringen sollen, denn daran kann der Schüler sehen wie seine Arbeit im Groben (wegen des subjektiven einflusses) von anderen eingeschätz wird.
Die Schule sollte immer im Hinterkopf haben das so ein Beurteilungbogen immer die Meinung einer dritten Person ist, die evtl nicht mehr auf dem laufenden ist. Deshlb kann ich nur sagen "Bild dir deine Meinung":aetsch:
 
Hi Narde,

die Frage ist ja, wie diese Bögen gestaltet sind und wie reflektiert der Bewerter selber ist....

Gibt es standardisierte Beurteilungsbögen mit feste Items, welche -zum Beispiel als Skala von 1-4 (hier ist eine grade Zahl wichtig, da man sonst gerne geneigt ist, etwas in der Mitte anzukreuzen)- zu bewerten sind?

Hat der Bewerter ausreichend fachliche und pädagogische Komppetenz vorzuweisen?

Hat der Bewerter auch tatsächlich einen großen Teil der Zeit mit dem Schüler zusammen gearbeitet?

Welchen Wahrnehmungsfehleren könnte der Bewerter bei diesem Schüler unterliegen?
- Kontrastfehler ( wenn er gleichzeitig mehrere unterschiedlich gute Schüler
betreut)?
- Übertragungsfehler ( erinnert die Schülerin vielleicht an eine ungeliebte
Kollegin, mit welcher der Bewerter so gar auskommt?)

......

Letzendlich ist JEDE Beurteilung , JEDE Anleitung oder Prüfung ein subjektives Urteil...welches durch bestimmte festgelegte Kriterien objektiviert werden sollte.

Ich denke, je differenzierter das Messinstrument ist und je reflektierter jemand diesen ausfüllen muss, desto eher kann man sich einer objektiviierten Beurteilung nähern.

In meinem Ausbildungs-KH gab es so was leider nicht!
da wurden dann - meistens von "fremden" Personen im Freitext Versuche einer Beurteilung unternommen :rofl: .
Ich denke dass diese häufig nicht das Papier wert waren, auf welchem sie geschrieben wurden....


Lillebrit
 
Hi,

die Beurteilungsbögen werden bei uns von der Bezugspflegekraft ausgefüllt.
Jetzt nach Noten. In die Freitexte konnte man früher so allerhand interpretieren. Manche Vorgesetze haben gleich versucht die Terminologie eine Führungszeugnises rauszulesen.
Die Noten sind bei uns genauso wie die Schulnoten definiert. Jedes Beurteilungskriterium ist mit einer Legende unterlegt - mit Beispielen, was darunter fällt.

Subjektiv ist Benotung immer. Zudem haben das "Bewerten" die wenigsten Pflegekräfte gelernt. Das fängt schon bei der Notendefinition an.

Ich muss auch zustimmen, dass es ganz wichtig ist, die Bewertungsfehler zu kennen.
Bei Übungen zur Benotung während des Praxisanleiterkurses kamen in der Gruppe Noten zwischen 2 und 5 für die selbe bewertete Einzeltätigkeit zusammen, die in Wahrheit irgendwo dazwischen lag...

Fliessen in eine positive Beurteilung auch unterschwellig Dinge mit ein, wie der Schüler rennt häufig zur Glocke, deshalb ist er ein guter Schüler?
Ob sich sowas positiv auf die Bewertung auswirkt, liegt daran, ob dieses Verhalten situationsgerecht ist. Wir haben so ein Kritierium "Erfassen von Arbeitssituationen". Das würde ich dort einordnen.


Schreibt ihr die Beurteilungen fair, oder nach dem Motto eine Krähe der Anderen keine Auge aus?
Wie definierst Du den Begriff Krähe in dem Zusammenhang? Soll das heißen, da "man" selbst nicht fachlich so hundertprozentig arbeitet, bewertet man zu mild?
Die hohe Kunst - für mich - ist immer zu erkennen, was ein Azubi zum Ausbildungsstand wissen muss und ihn nicht auf den selben Wissens- und Erfahrungslevel wie mich zu stellen. Ein Schüler kann auch manchmal mehr wissen als ich und trotzdem nur eine 2 in dem Bereich haben (weil ich vielleicht eher auf einem 3er Niveau in der Bereich bin).

Zählen die Beurteilungen nur für den Schüler, oder bedeuten sie auch der Schule etwas?
Ich gehe mal davon aus. Wichtiger für mich ist aber, ob sie für den Schüler etwas zählen.
Außer den Noten, sollte ihm aber auch Hilfe für seine Defizite angeboten werden. (Ich bezweifle, dass dies immer geschieht)
Ich bin zwar kein besonderer Notenfreund seit ich selbst Kinder in der Schule hab ;) , allerdings braucht man wohl ein vergleichbares Bewertungsinstrument.

Grüße
Michl
 
Wie definierst Du den Begriff Krähe in dem Zusammenhang? Soll das heißen, da "man" selbst nicht fachlich so hundertprozentig arbeitet, bewertet man zu mild?
Guten Morgen Michl,

ich meine damit, dass man dem Schüler, keine Steine in den Weg legen will.
Ich habe es bei manchen Kollgen schon erlebt, dass sie sich so ausgedrückt haben.

Schönen Sonntag
Narde
 
Wir haben festgelegte Kategorien, innerhalb dieser Kategorien noch einmal verschiedene Kriterien, die einzeln mit Schulnotensystem bewertet werden. Am Ende wird alles zusammengezählt und dann beginnt das Problem.
Gefühlt ist der Schüler z.B. zwischen 3 und 4, die errechnete Note aber eine 2.
Möglich ist das, weil z.B. in der Kategorie Pflege und Pünktlichkeit die gleiche höchste Punktzahl erreicht werden kann. Ich habe z.B. in Pflege eine 4 und in Pünktlichkeit eine 1, ergibt gemittelt eine 2,5. Das ist mit mehreren Punkten so. Finde ich besonders schlecht und unsere Station ist dazu übergegangen die Kategorien einzeln zu bewerten, und am Ende nicht mehr zu mitteln.
Der Mentor ist auch der, der in erster Linie beurteilt, allerdings werden immer auch die Meinungen der anderen mit einbezogen, sprich man erfragt welche Eindrücke und Beobachtungen die anderen haben/hatten.
Ich gebe zu, das hat auch schon mal weniger den Aspekt der objektiveren Beurteilung als den, dass der/die MentorIn nicht die alleinige Verantwortung übernehmen möchte.....:weissnix:
Wirklich ganz objektiv wird, denke ich, niemand sein können, aber das Wissen um die Wahrnehmungsfehler lässt so ein Zeugnis zumindest objektiver werden.
Bei uns gibt es noch die Entscheidungsfrage, ob man den jeweiligen Azubi nach dem Examen auf der Station als Kollege haben möchte. Und das ist dann eine absolut objektive Beantwortung. So kann ein "Einser-Azubi", da schon mal ein Nein stehen haben. Denn diese Frage hat in meinen Augen sehr viel damit zu tun, ob jemand auch ins Team passen würde. Und da würde ich immer lieber jemand nehmen, der fachlich vielleicht nicht so gut ist, aber menschlich gut passt.
Bei Bewertungen in der Probezeit müssen wir zudem ankreuzen, ob wir den Azubi für geeignet halten und das diskutieren wir immer in der Runde aus, damit wir einerseits niemand den Weg verbauen, andererseits auch niemand dann 3 Jahre evtl. nur "durchgeschleppt" wird.
Die Schule kennt mittlerweile genau die Stationen, die Gefälligkeitszeugnisse geben und demtentsprechend bedeuten sie der Schule etwas oder nicht.
 
Wirklich ganz objektiv wird, denke ich, niemand sein können, aber das Wissen um die Wahrnehmungsfehler lässt so ein Zeugnis zumindest objektiver werden.
Und das ist dann eine absolut objektive Beantwortung.

*ggg* Verzeih- aber das ist ein Widerspruch in sich.

Es gibt keine objektive Bewertung- kann es auch nicht geben, weil es keine quantitativ meßbaren Werte gibt. Und selbst mit mdiesen Werten sit keine Objektivität zu erreichen, weil eine Gruppe die Bewertung festlegt. --> sehr schön z.B. in der Medizin zu beobachten: Cholesterinwert.

Das Problem der Bewertung von Schülern sehe ich darin, dass völlig unklar für die Beurteilenden ist, was sie da beurteilen. Die Kompetenzen sind diffus beschrieben. Als Maß der Dinge wird das eigene Handeln herangezogen- man mißt den Azubi an den eigenen Maßstäben/ Interpretationen.

Hinzu kommt die Problematik, dass Azubis es nicht gewohnt sind mit Kritik umzugehen. Also neigt man als Bewerter nicht selten dazu- um Streß zu vermeiden- den Azubi positiver zu beurteilen: gemäß dem Satz: nach mir die Sintflut.

Beispiel: Azubi wurde mit 4 bewertet. Intervention bei der Schule. Die anderen haben doch auch immer besser beurteilt, dann muss diese Bewrtung wohl subjektiv sein. Ergebnis: Änderung auf 3.

Eine Kollegin meinte kürzlich zu mir: eigentlich könnte man dem Azubi auch den Bogen ind ei Hand geben, damit er sich selbst beurteile und dies dann als Stationsbeurteilung abgeben.

Elisabeth
 
Gefühlt ist der Schüler z.B. zwischen 3 und 4, die errechnete Note aber eine 2.
Möglich ist das, weil z.B. in der Kategorie Pflege und Pünktlichkeit die gleiche höchste Punktzahl erreicht werden kann. Ich habe z.B. in Pflege eine 4 und in Pünktlichkeit eine 1, ergibt gemittelt eine 2,5. Das ist mit mehreren Punkten so. Finde ich besonders schlecht und unsere Station ist dazu übergegangen die Kategorien einzeln zu bewerten, und am Ende nicht mehr zu mitteln.
Das "Problem" habe ich auch bei unseren Beurteilungsbögen. Die Fachkompetenz und die Sozial-/personale Kompetenz haben jeweils 10 Einzelkriterien, die Methodenkompetenz gerade 5.
Daraus ergibt sich in der Endnote natürlich eine Gewichtung zu Lasten der Methodenkompentenz, woran wir (ich zumindest) beim Erstellen des Bogens überhaupt nicht gedacht haben.
D.h. in der Praxis: Ein Schüler führt aufgetragene Einzeltätigkeiten gut durch, steht super im Kontakt mit den Patienten und Mitarbeitern und arbeitet fleißig daran sich zu verbessern... hat aber trotzdem heftige Probleme im Erkennen von Zusammenhängen, in der Analyse von Situationen und im Lösen von Problemen... und trotzdem wird er mindestens eine 2 haben.

Bei uns gibt es noch die Entscheidungsfrage, ob man den jeweiligen Azubi nach dem Examen auf der Station als Kollege haben möchte. Und das ist dann eine absolut objektive Beantwortung. So kann ein "Einser-Azubi", da schon mal ein Nein stehen haben.
Entscheidungsfrage? Das wird schriftlich festgehalten... ? puh. Finde ich starken Tobak, vor allem weil noch subjektiver kann man das gar nicht gestalten. Weil aus fachlicher Sicht kann man doch nun gar nichts gegen diesen Mitarbeiter einwenden... :gruebel:
Außer, dass seine Nase vielleicht eine 5 verdient :(

Ich denke zwar schon, dass man sich diese Frage stellen sollte, bevor man zu mild bewertet und jemanden "durch lässt" (positiv bewertet), der überhaupt nicht geeignet erscheint... aber die Frage, ob jemand ins Team passt sollte die Leitung mit der PDL besprechen, wenn es um die Vergabe von freien *hust* Stellen geht. (warte paar Jahre)

ich meine damit, dass man dem Schüler, keine Steine in den Weg legen will.
Das ist falsch verstande Hilfe sowohl am Schüler (der sich nicht verbessert), den Patienten und auch an den Kollegen.

nach mir die Sintflut
Also eher ein Mangel an Konfliktfähigkeit beim Beurteiler als eigentliches goodwill?
Wodurch wird das verursacht?
Mich würde eine Beurteilung nur ins Wanken bringen, wenn ich nicht genügend Beobachtungen gesammelt hätte um meine Bewertung und ggf. negative Kritik zu begründen.

Grüße
Michl
 
*ggg* Verzeih- aber das ist ein Widerspruch in sich. Elisabeth

uuupsss, natürlich hast Du Recht, da sollte stehen, dass das dann eine absolut subjektive Bewertung ist, da wir danach entscheiden ob WIR diesen Azubi auf unserer Station haben wollen oder nicht.
Wie immer gut aufgepasst Elisabeth....:)
 
Entscheidungsfrage? Das wird schriftlich festgehalten... ? puh. Finde ich starken Tobak, vor allem weil noch subjektiver kann man das gar nicht gestalten. Weil aus fachlicher Sicht kann man doch nun gar nichts gegen diesen Mitarbeiter einwenden... :gruebel:
Außer, dass seine Nase vielleicht eine 5 verdient :(


Michl

Das liegt sicher am Procedere der Auswahl der Azubis, die übernommen werden.
Die STL`s werden nicht erst dann gefragt, wenn es um die Übernahme geht, sondern die Antwort auf dem Beurteilungsbogen wird als Entscheidungsgrundlage genommen. So kann ein Azubi auch Glück haben wenn er beispielsweise auf einer Station, wo eine neue STelle besetzt werden soll richtig gut war und dann auch noch ins Team passte. Über das Procedere kann man diskutieren, läuft aber in unserer Einrichtung so. Die Beantwortung der Frage muss bei einem nein allerdings auch immer begründet werden und hat nichts mit der eigentlichen Beurteilung zu tun.
 
Ich beurteile meine Schüler am liebsten im Freitext. Die Bögen mit Kriterien haben mich bisher immer zu sehr eingeschränkt und wurden dem Schüler nur seltenst gerecht.
Meine Freitexte setze ich mehr oder weniger aus Textbausteinen zusammen, die ich ja nach Schüler und Leistung variiere und abändere.

Ansonsten beurteile ich ehrlich. Unter umständen auch mit einer "vernichtenden", aber möglichst sachlichen Kritik.
Was bringt es einem schlechten Schüler drei Jahre durchgelobt worden zu sein, um ihm keine Steine in den Weg zu legen, wie es weiter oben hieß, er aber letztendlich durch das Examen fällt? Eben.
Lieber ehrlich und sachlich als in watte gepackt.
Philipp
 
Kenne das Problem auch, dass die meisten Beurteilungen eh für die Tonne sind, habe ich zumindest bei uns während der Ausbildung so erlebt...

Vermeidung von Stress, Angst vor Konfrontationen, Bedanken fürs Abnehmen von "lästigen" Arbeiten, entstandene Freundschaften, Mann/Frau Bonus ...usw. die Liste ist lang ;o)

Persönllich finde ich, dass es eigentlich sinnvoller wäre, in jedem Einsatz eine kleine "Endprüfung" durchzuführen, die dann der Mentor/Lehrer benotet (Dem Wissensstand und Ausbildungsjahr angepasst natürlich)
Hier würde sich wirklich zeigen was man so gelernt hat/drauf hat. Des weiteren wäre es super Vorbereitung für das eigentliche praktische Examen, das einem dann nach so vielen "kleinen" Prüfungen nicht mehr so als großes böses Monster vor den Augen schwebt...

So sieht man auch, auf welchen Level man theoretisch in Hinblick auf das Examen steht, und wo man im nächsten Einsatz evtl. noch Handlungsbedarf hat. (Ist ja wirklich so, dass Kollegen 3 Jahre lang nur gute Beurteilungen bekommen haben, und dann im Praktsichen voll durchrasseln, weil sie sich "sicher" fühlten :x )

Die Note aus dieser Prüfung könnte man dann mit der Note die man ansonsten von der Station bekommt zusammenfließen lassen, so dass auch andere Aspekte wie etwa Teamfähigkeit etc. berücksichtigt werden?
 
Hallo,

ich sehe schon es ist für euch genauso schwierig eine ordentliche Schülerbeurteilung zu erstellen.

Ich bin kein Freund der reinen Freitexte, da es erst recht nicht messbar ist.
Genauso wenig finde ich es sinnvoll einen Schüler nur nach einer am Ende stattfindenden Prüfung zu beurteilen, da dies auch wieder eine Momententscheidung darstellt. Eine Beurteilung soll den gesamten Zeitraum des Einsatzes abdecken.

Für mich sind Beurteilungen bei extrem kurzen Einsätzen am schwierigsten.
Beispiel: Schülerin hat insgesamt einen 3 Wocheneinsatz bei uns in der Notaufnahme, dieser ist noch von 7 Schultagen unterbrochen in der Mitte des Einsatzes.
Mein Problem, ich habe zwar 80% der Zeit mit der Schülerin gearbeitet, dadurch, dass nach 1 Woche aber die Schulwoche war, haben wir danach wieder fast von vorne angefangen. Dadurch kann ich eigentlich nicht objektiv beurteilen, ob sich die Schülerin im Einsatz entsprechend weiterentwickelt hat.

Bei einer anderen Schülerin habe ich die Hygiene bemängelt, da sie mit Armbanduhr und Ringen gearbeitet hat. Die Schülerin sagt mir, völlig beleidigt, aber bei euch laufen doch die Meisten so rum. Klar, nur was kann ich gegen die Kollegen gross machen, ausser sie darauf anzusprechen?

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hallo narde,

stimme mit dir in allen Punkten überein.

Wobei in der Hygiene auch der Punkt Kleidung und Schuhe meiner Meinung nach noch hineingehört.

Liebe Grüße Brady
 
Welche Kompetenzen werden durch Schuhe und Kleidung ausgedrückt?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth, meinte dies bei der Bemängelung von Narde in Bezug auf Hygiene. Gruss Brady
 
...naja.....wie seht Ihr eigentlich das Problem von unangemessener Kleidung (z.B. hauteng, aufreizend, Bauchfrei) im Bezug auf soziale KOmpetenzen?
Ich meine hier weniger den KLinikbereich...sondern Settings wie die ambulante Pflege , die Psychiatrie oder eine Altenheim----eben Bereiche, wo man durchaus Privatkleidung trägt.
 
Hallo Lillebrit,

das ist natürlich ein sehr heikles und interessantes Thema.

Ich arbeite im Klinikbereich Psychiatrie*gg*. Dort wird Privatkleidung getragen, habe da schon manche "Kleidung" erlebt, die mich auch erschreckt hat.

Wie auf einer geschlossenen Akutaufnahme ein Kollege mit einem T-shirt dass einen Aufdruck hatte, wie Totenkopf mit Messer und viel Blut. Fand ich dort z.B. nicht so angebracht.

Liebe Grüße Brady
 
Welche Kompetenzen werden durch Schuhe und Kleidung ausgedrückt?

Elisabeth

Fachkompetenz Hygiene:
dazu gehört auch die persönliche Hygiene (Schmuck, Haare, saubere Kleidung)


Sozial- bzw. Selbstkompetenz Kritikfähigkeit:
1. Sachliche Kritik annehmen.
2. Reflexion des eigenen Handelns und Einleiten einer Verhaltensänderung (bzw. Änderung des Handelns)

wie seht Ihr eigentlich das Problem von unangemessener Kleidung (z.B. hauteng, aufreizend, Bauchfrei) im Bezug auf soziale KOmpetenzen?
Wer gibt vor, wie eine angemessene Kleidung aussieht? Und wo wird die Grenze gezogen? Über Geschmack lässt sich ja streiten...mal abgesehen, dass hauteng sehr unterschiedlich wirken kann.
Jetzt bin ich ein "mittelalter" Mensch und eher tolerant eingestellt - allerdings fand ich es letzt auch sehr befremdlich, als ich in einer Ambulanz die Arzthelferinnen alle aufgestylt und bauchfrei herumlaufen sah. Der Flur wirkte eher wie der Catwalk bei Germany Next Topmodel.

Wahrscheinlich muss hier der Arbeitgeber ein paar klare Regeln aussprechen, um ständiges Verteidigen der Grenzen zu vermeiden. In anderen Berufsgruppen mit Kundenkontakt gibt es auch Regeln, wie man sich zu kleiden hat.

ie auf einer geschlossenen Akutaufnahme ein Kollege mit einem T-shirt dass einen Aufdruck hatte, wie Totenkopf mit Messer und viel Blut.
Da fehlt es an der Selbstreflexion oder an Intelligenz.. oder einfach an Reife.. erinnert mich an meine Teenager-Tochter.

Grüße
Michl
 
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Nochmal zurück zu den Freitexten (meine Position verteidigen ;-) ):
ich hatte ja geschrieben, dass ich so eine Art "Textbausteine" verwende.
Wir haben in der Weiterbildung zum Praxisanleiter Beispiele für Bewertungsformulierungen erhalten. Davon hat mir eines besonders gut gefallen, an dem ich mich orientiere. Die Bewertungen sind dergestalt gehalten, dass man sie mit Arbeitszeugnissen vergleichen kann, die man von seinem Arbeitgeber erhält. Also solche Dinge berücksichtigen, wie stets positiv zu formulieren usw.
Wer Arbeitszeugnisse lesen kann, kann auch meine Wertung deutlich herauslesen.
Es gibt in dieser Art der Formulierung zwar keinen Standard, aber eine Art Konsens, der die Beurteilungen damit auch vergleichbar werden lässt.
Philip
 

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