Karriere- bzw. Aufstiegsmöglichkeiten trotz Familie?

Nurser5

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09.08.2010
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82
Beruf
Gesundheits- & Krankenpfleger
Hallo,
da ich in der Suche kein Thema gefunden habe in dem meine Frage(n) ausreichend beantwortet werden, versuche ich es hier mit einem neuen Thread.

Ich bin seit 2007 examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger, arbeite seit 3 Jahren in einem Akut-KH, bin verheiratet und habe einen 2-jährigen Sohn.
Nun zum eigentlich Thema:
Da ich mit der Pflege am Krankenbett, der familienunfreundlichen Schichtarbeit und natürlich auch der miserablen finanziellen Situation im Bezug auf die Verantwortung für das Leben anderer Menschen, dem sehr hohen Dauerstress und der physisch und psychisch enorm anstrengenden Arbeit zunehmend unzufriedener werde, bin ich auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, beruflich (v.a. familienfreundlicher und finanziell besser bezahlt) weiter zu kommen.
Habe leider kein Abitur sondern "nur" mittlere Reife und würde mich nun sehr freuen wenn mir der ein oder andere einen möglichen berufsbegleitenden Studiengang, Weiterbildung etc. nennen könnte um die Karriereleiter (wie schon gesagt, v.a. familienfreundlich und mit gutem Einkommen) nach oben zu klettern.

Für Anregungen, Tipps und Vorschläge sage ich jetzt schon mal DANKE!
MFG
Nurser5
 
Hallo,

Möglichkeiten gäbe es da genung...allerdings ist die Frage, was Du an Zeit und Geld investieren kannst und möchtest, wo Deine Interessen liegen etc.

Berugfsbegleitend studieren kann man Pflegepädagogik, Pflegemanagement oder Wissenschaft. Allerdings ist berufsbegleitend ein dehnbarer Begriff- dachtest Du an ein Fernstudium oder an eine Hochschuzle, wo Du 3 Tage / Woche anwesend bist?
Wieviel Zeit kannst Du pro Woche aufbringen?
Wo lebst Du, innerhalb welchen Radius wärst Du mobil und könntest in einem Studienzentrum oder an einer FH präsent sein?
Könntest Du für ein Praktikum auch mal 5 Monate mit Deiner Arbeit pausieren und ganztags am Praktikumsplatz anwesend sein?


Diese Aspekte solltest Du bedenken, um die Frage nach dem Was und Wo eines Studienganges einzugrenzen.
 
Hallo,
vielen dank für deine Rückmeldung!
Da ich bis jetzt sehr wenige Informationen finden konnte (hier im Forum, im Internet allgemein und durch diverse andere Quellen) kann ich leider noch gar nicht genau sagen wie viel Zeit ich investieren könnte (hängt auch von meinem Arbeitgeber ab) bzw. welche Möglichkeiten es überhaupt gibt.
Ich bin primär daran interessiert ein möglichst hohes Einkommen zu erzielen und gleichzeitig möglichst viel Zeit für meine kleine Familie zu haben. Mir ist durchaus bewusst, dass dies der Wunsch der meisten Arbeitnehmer ist, aber ich bin wirklich sehr motiviert und guter Dinge, einen für meine Familie und mich positiven und gut bezahlten Weg zu finden.
Nun vertraute ich auf deine/eure Hilfe und hoffe, hier diesen Weg zu finden. Anfangs dachte ich auch schon an Pflegepädagogik und hoffte später mal die Direktion einer Krankenpflegeschule zu übernehmen. Aber mittlerweile habe ich erfahren, dass man ohne Abitur und dem anschließenden Lehramtsstudium an der Uni nicht einmal mehr die Möglichkeit hat Direktor einer Pflegeschule zu werden. :down:
Zum Thema Pflegewissenschaften kann ich (noch nicht) viel sagen, da mir die nötigen Hintergrundinformationen fehlen. Was genau kann man mit diesem Studium machen bzw. wo könnte ich anschließend arbeiten und mit welchem Einkommen ist zu rechnen?
Pflegemanagement schien mir anfangs auch etwas unpassend zu sein, da es lt. Aussage einiger Kollegen wohl sehr "wirtschaftslastig" sei. Aktuell kann ich aber sagen, dass es aufgrund des von mir gewählten Wirtschaftszweiges in der Realschule vielleicht doch nicht so unpassend wäre.
Und genau hier beginnt mein eigentliches Problem:
Ich habe Angst mich für ein falsches Studium zu entscheiden, viel Zeit und evtl. auch Geld zu verlieren und es hinterher zu bereuen.

Ich wohne Würzburg am Main, habe ein Auto mit dem ich gerne auch größere Distanzen zurücklegen würde und denke/glaube ein Hochschulstudium wäre wohl die sinnvollere Lösung. Allerdings bin ich für meinen, mir noch unbekannten Traumjob, auch gerne bereit ein Fernstudium zu absolvieren.
BITTE HELFT MIR DIE RICHTIGE ENTSCHEIDUNG ZU TREFFEN! :smlove2:
 
Wenn Du in Würzburg lebst, kannst Du Dich dort an der FH doch schon mal über folgende Studiengänge kundig machen:

Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt - Fakultät Sozialwesen-Pflegemanagement

Wobei ich behaupte, dass PDLs keine wirklich familienfreundlichen Arbeitszeiten haben, und reich werden sie in der Regel auch nicht. Sie verdienen zwar mehr als die normale Feld-Wald-Wiesen-Krankenschwester (zu Recht), aber kein Vermögen.
 
Vielen dank für die Info bzw. den Link! :daumen:
Da wollte ich mich die Tage sowieso mal melden um ein paar Informationsbroschüren über die möglichen Studiengänge zu erhalten.

@Claudia:
Sehe gerade, dass du Studentin für Pflegewissenschaften bist. Wie sieht es eigentlich hiermit aus:
Zum Thema Pflegewissenschaften kann ich (noch nicht) viel sagen, da mir die nötigen Hintergrundinformationen fehlen. Was genau kann man mit diesem Studium machen bzw. wo könnte ich anschließend arbeiten und mit welchem Einkommen ist zu rechnen?
Btw:
Mein Ziel ist es nicht Millionär zu werden, aber das aktuelle Gehalt in der Pflege im KH ist einfach nicht angemessen! :schraube:
 
Hallo nurser,

ich denke, dass Du die Sache von der falschen Seite angehst.

Als Pflegekraft verdienst Du nach 15 Jahren etwa genau so viel wie ein studierter Wissenschaftler (Vollzeitstelle vorausgesetzt) oder ein Pädagoge an der Schule.
Warum? Du bekommst neben dem Bruttogehalt (was für eine lediglich 3 Jährige Ausbildung gar nicht so niedrig ist!) ja auch Zulagen. Dieses fällt halt später weg- der Bruttoverdienst ist aber nicht so viel höher.

Dazu musst Du die Kosten abziehen, die Du zum erreichen des Ziels aufgewendet hast. Darunter fallen Lohnverzicht (Du musst ja die Arbeitszeit reduzieren), Kosten für die Hochschule, Bücher, Kopien, Fahrten und eventuell Unterkunft etc.

Ich habe die Rechnung mal aufgemacht und festgestellt, dass ich die Kosten für meinen Bildungsweg nicht wieder rausbekommen werde...

Ich habe 5 Jahre Vollzeit studiert (und eben diese Jahre keinen Lohn gehabt, wenig in die Rentenkasse eingezahlt etc.), habe diverse Aus-, Fort- und Weiterbildungen besucht und studiere aktuell wieder berufsintegrierend in einem Masterprogramm.
Übrigens Pflegewissenschaft...

Wenn ich nur darauf aus wäre, dass "die Rechnung aufgeht", dann wäre ich frustriert - denn rein monetär tut sie das nicht.

Viel wichhtiger ist also, dass Du Dir überlegst, was Dich interessiert und wo Du später arbeiten möchtest. Hieran musst Du den Weg anpassen- auch wenn es darauf hinausläuft, das Abi nachzumachen und auf Lehramt zu studieren (Du benötigst übrigens einen Hochschulabschluss- nicht aber zwingend Lehramt!).

Wichtig ist also erstmal die Zielsetzung zu klären. Ein weiterer Aspekt sind die Rahmenbedingungen:

  • Wieviel Zeit könntest Du pro Woche aufbringen?
  • Wieviel Geld wärst Du bereit zu investieren?
  • Könntest Du Dir vorstellen, nach dem Studium für den Job wegzuziehen?
Übrigens: in einer höheren Position hast Du nicht zwingend mehr Zeit für die Famlie.
 
Hallo Nurser,

Du kannst an der FH Wü/SW ohne Fachabitur oder entsprechender Weiterbildung (Stationsleitung, An/Int, OP...) meines Wissens gar nicht studieren.

Mein Mann studiert in Würzburg Pflegemanagment mittlerweile im 7. Semester. Im 1. Semester hat er neben dem Studium noch 100% in der Pflege gearbeitet, das war sehr anstrengend und ist auf Dauer nicht machbar!
Ab dem 2. Semester konnte er endlich auf 50% reduzieren, was schon eine Erleichterung war, aber immer noch knackig, da er fast jedes Wochenende in der Klinik war und unter der Woche an der FH!

Seit dem 5. Semester (Praktikumssemester) arbeitet er nur noch auf 400,-Euro-Basis. Seine Praktikumsstelle war in München und an zwei Orten gleichzeitig sein, schafft bekanntlich nicht mal eine Pflegekraft! Aber auch diese Variante ist alles andere als entspannend, denn auch in der Zeit musste er an jedem 2. Wochenende arbeiten.

In den letzten Semesterferien (zwischen 6. und 7.) schrieb er seine Bachelorabeit. Ergo: es waren keine Ferien! Ja und jetzt steht endlich das letzte Semester vor der Tür und natürlich die Abschlussprüfungen!

Wir haben in den vergangenen drei Jahren nicht einmal in Urlaub fahren können, war finanziell einfach nicht drin. Wir waren schon froh überhaupt mal ein paar freie Tage miteinander verbringen zu können. Viel Zeit für mich hatte er nicht, dass muss einem klar sein wenn man so etwas anfängt!

Fazit: mit viel mehr Gehalt wirst Du nach dem Studium am Ende des Monats wohl nicht rechnen können, der Aufwand dagegen ist ein immenser!

Ausserdem... nur so am Rande, ich glaube das Haus zu kennen in dem Du arbeitest, rechne nicht mit zuviel entgegenkommen....

Mel
 
Vielen dank für die ehrlichen und ausführlichen Antworten!
Leider hört sich das alles nicht sehr gut und schon gar nicht familienfreundlich an. Sehr schade! Dachte im Gesundheitssektor gibt es noch andere und besser bezahlte Möglichkeiten. Dem ist wohl leider nicht so.
Fazit: mit viel mehr Gehalt wirst Du nach dem Studium am Ende des Monats wohl nicht rechnen können, der Aufwand dagegen ist ein immenser!
Dann war das wohl nur ein Wunschgedanke und die Realität sieht, wie so oft, leider anders aus.

Ausserdem... nur so am Rande, ich glaube das Haus zu kennen in dem Du arbeitest, rechne nicht mit zuviel entgegenkommen....
Mel
Das habe ich schon befürchtet...

Ich habe die Rechnung mal aufgemacht und festgestellt, dass ich die Kosten für meinen Bildungsweg nicht wieder rausbekommen werde...
...Wenn ich nur darauf aus wäre, dass "die Rechnung aufgeht", dann wäre ich frustriert - denn rein monetär tut sie das nicht...
Traurig aber wohl war...
Wieviel Zeit könntest Du pro Woche aufbringen?
  • Wieviel Geld wärst Du bereit zu investieren?
  • Könntest Du Dir vorstellen, nach dem Studium für den Job wegzuziehen?
  • 1.) Vermutlich nicht sehr viel, mit Glück ein paar Stunden die Woche
2.) Geld ließe sich im Notfall schon auftreiben, allerdings bin ich nicht bereit mehr zu investieren als später raus zu bekommen und das ist ja lt. deiner Aussage offensichtlich der Fall.
3.) Ehrlich gesagt nicht, habe hier ein schönes Haus in Aussicht und möchte mich die nächsten Jahre auch um meine Eltern kümmern können.

Sieht so also leider so aus, als müsste ich mir einen komplett neuen Plan für meine berufliche Zukunft überlegen oder eben mit dem was ich habe zufrieden geben...
 
Hallo,

Du musst den Plan nicht aufgeben- solltest es aber reell angehen.
Natürlich hast Du von jedem Studium einen Gewinn- neben dem Erkenntniszuwachs hast Du bessere Jobmöglichkeiten, arbeitest in geregelter Arbeitszeit und hast halt einen Beruf, den Du auch mit 55 noch gut ausüben kannst.

So betrachtet hast Du also auf jeden Fall einen Gewinnn und auch Vorteile denen gegenüber, die dieses dann nicht haben.

Ich wollte Dir lediglich sagen, dass Du finanziell kaum einen Mehrgewinn haben wirst und eben erstmal investieren musst.

An der HFH kannst Du berufsbegleitend Managment studieren - das sollte neben einer 75 % Stelle machbar sein. Phasenweise wirst Du aber weiter reduzieren müssen für die Praktika und die Bachelorarbeit. Die Studienauslastung liegt Berichten zu Folge bei etwa 20 Std. /Woche.
Mit ca. 10 TSD Studiengebühren und in der genannten Variante dürfte das eine der kostengünstigeren Alternativen zu Vollzeitformen sein.

Ich habe bisher viel in meinen Bildungsweg investiert (und tue es fortwährend)- und bereue es nicht!
Du musst halt wissen was Du willst und musst beurteilen, ob sich dieses Unterfangen für Dich lohnt. Aber wie gesagt, wenn Du nur auf den Lohn schaust, dann wirst Du enttäuscht sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um aus dem 3-Schichtsystem raus zu kommen, neues Wissen zu erlangen und einen Job zu haben, den man mit 55 noch gut ausüben kann, ist ein Pflegemanagementstudium sicher vorteilhaft.

Aber unter der Definition bessere Jobmöglichkeiten verstehe ich eben auch eine spürbar bessere Bezahlung zu erhalten, vor allem wenn verlangt wird, dass man vorher zigtausend € investieren muss um überhaupt solch ein Studium absolvieren zu können.
Für Menschen, die finanziell nicht so gut situiert sind ist das meiner Meinung nach unmöglich und ungerecht. Aber leider läuft es in unserem Land nun mal so...

Ein neuer und frisch examinierter Kollege von mir hat gestern erwähnt, dass es in Zukunft im KH einen Koordinator geben soll, der unter der PDL aber über den Stationsleitungen stehen wird? Hat jemand schon mal von diesem neuen Berufsfeld gehört und kann dazu etwas sagen?

Evtl. werde ich mich mal beim MDK bewerben, dann wäre ich zumindest schon mal aus der Schichtarbeit draußen.
Aktuell läuft auch noch eine Bewerbung für die JVA, da kann man mit etwas Glück die Beamtenlaufbahn einschlagen.
Oder ich mache meine OP-Weiterbildung und bewerbe mich bei einem niedergelassenen Schönheitschirurgen, die sollen angeblich auch gut bezahlen. :verwirrt:

Mal sehen wie es weiter geht...
 
Hey,

wie wäre es denn mit einem Stationsleitungskurs? In dem Haus in dem Du arbeitest sind die Stationsleitungen doch auch aus dem Schichtdienst raus.

Naja und dass man ein Studium nicht geschenkt bekommt und zumindest Zeit investieren muss in der man natürlich kein Geld verdienen kann, ist doch eigentlich kar! Oder?

Mel
 
Hallo,

beim MDK hast Du bessere Arbeitszeiten bei geringerem Gehalt. Du erhälst den Lohn eines Krankenpflegers ohne Zulagen.
In der JVA steigst Du in den einfachen Diest ein....wahrscheinlich bei A7 oder so. Ist verschwindend wenig Gehalt, aber dafür sicher.

Eine OP-Weiterbildung braucht die Zustimmung und Unterstützung des AG, danach bindest Du Dich 3 Jahre an Dein Haus.

Zur Stationsleitung: auch da würde ich auf das Bachelorstudium setzten... es kommen jetzt einfach bald die ersten Absolventen der dualen Studiengänge auf den Markt. Mit der WB wirst Du mittelfristig keine Beschäftigung haben.

Zu den Studiengebühren: mit etwa 10 TSD und der Option auf eine 3/4 Stelle fährst Du im Vergleich zu den Vollzeitvarianten eher günstig. Du kannst es monatlich abzahlen und steuerlich ansetzen.
Auch kannst Du prüfen, ob Du für BaFöG in Frage kommst, einen Kredit aufnehmen willst etc.

In die eigene Karriere muss man halt Zeit, Geld und Mühe investieren. Lebenslanges Lernen ist heute nunmal eine Anforderung der Arbeitswelt...
 
Wie sieht es denn hiermit aus:
Ein neuer und frisch examinierter Kollege von mir hat gestern erwähnt, dass es in Zukunft im KH einen Koordinator geben soll, der unter der PDL aber über den Stationsleitungen stehen wird? Hat jemand schon mal von diesem neuen Berufsfeld gehört und kann dazu etwas sagen?
Kann dazu niemand etwas sagen?

Hey,

wie wäre es denn mit einem Stationsleitungskurs? In dem Haus in dem Du arbeitest sind die Stationsleitungen doch auch aus dem Schichtdienst raus.
Ja die Stationsleitungen machen keinen Schichtdienst mehr, und genau das sorgt regelmäßig für große Spannungen und viel Ärger auf den Stationen. Ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung. Und wenn ich jetzt hier lese, dass man mittelfristig nur noch mit Bachelorstudium eine Beschäftigung bekommen wird, dreht sich mir der Magen um. Habe bisher nur schlechtes von den Bachelorstudiengängen gehört. Zu viel Lernstoff in zu kurzer Zeit und zu viele Prüfungen. Habe vor kurzem eine interessanten Reportage gesehen in der selbst die Dozenten und verantwortlichen Professoren sehr schlecht von dem aktuellen dualen Studium gesprochen haben.

Naja und dass man ein Studium nicht geschenkt bekommt und zumindest Zeit investieren muss in der man natürlich kein Geld verdienen kann, ist doch eigentlich kar! Oder?
Ja, ist (mittlerweile) klar. Habe die Gesamtkosten aber weit unterschätzt.
 
Hallo,

ohne Studium wirst Du auf keine Stelle kommen, in welcher Du den Stationsleitungen überstellt bist.

Bezüglich der Studiengänge sprichst Du vom Arbeitsuafwand dieser....ja der ist immens und liegt zweitweise bei mehr als der durchschnittlichen Arbeitszeit eines Arbeitnehmers. Deshalb ist ja Erwerbstätigkeit nebenher nur sehr eingeschränkt möglich, was widerum die Kosten treibt.
Darum ist ein Vollzeitstudium ohne Erwerbstätigkeit um ein vielfaches teurer....rechne mal den entgangenen Lohn für 5 Jahre!

Anders sieht es bei den Fernstudiengängen aus, die sind zwar von den Gebühren her teurer, aber so zugeschnitten, dass Du nebenher zumindest mit 50 oder 75 % arbeiten kannst.

Fakt ist: wenn Du Dich nicht weiter qualifizieren willst, dann verdienst Du jetzt in der Pflege im Schichtdienst noch am meisten.
Wenn Du Dich weiter bilden willst, dann kostet das erstmal viel Zeit und Geld, Du hast danach mehr Bruttolohn und bessere Arbeitsbedingungen, Netto aber trotzdem dasselbe auf dem Konto und durch die höhere Verantwortung auch mehr Stress und weniger Zeit.
 
Was soll den der Koordinator koordinieren?

Personal, Betten oder OP?
 
- seit 2007 examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger,
- seit 3 Jahren in einem Akut-KH
- verheiratet und habe einen 2-jährigen Sohn.

- keine Pflege am Krankenbett
- familienunfreundlichen Schichtarbeit
- mehr Lohn
- kein Dauerstreß
- physisch und psychisch geringere Belastung
- Hierarchieaufstieg gewünscht
- ortsgebunden

- kein Abitur
- kaum finanzielle Möglcihkeiten
- keine Freistellung fürs Studium möglich
- wenige Wochenstunden zum Lernen

Gesucht wird: berufsbegleitenden Studiengang, Weiterbildung

Studienrichtungen in D gibt es: Management, Wissenschaft, Pädagogik. Studium- egal ob berufsbegleitend oder Vollzeit kostet sowohl Geld als auch ne Menge Zeit.

Bleiben Weiterbildungen.
Weiterbildungen mit denen man hinterher Geld verdienen kann und somit einen ausgeglichene Bilanz schafft und ev,. auch ein bischen mehr.
Praxisbegleiter BasStim
Trainer Kinästhetik
Bobath Instruktor
Hier gibt es aber das Problem, dass man Seminare mal net so nebenbei geben kann sondern seine Hauptarbeit reduzieren muss. Seminare werden net vor der Haustür gegeben. Man muss bereit sein, zu reisen. Das bedeutet, dass man für 3 Tage mal gar net zuhause ist.

Finanzieller Aufstieg kann auch über die Fachschwesternausbildung erreicht werden. Bringt aber nur was, wenn man auch in dem Bereich arbeitet. Familienfreundlich sind die auch eher selten.

Möglichkeiten im Management. Was du meinst, sind Assistenten der PDL. leisten sich manche Häuser. Ist keine flächendeckende Angelegenheit. Ähnlich verhält es sich mit Casemanagern. Nicht wenige Häuser nutzen hier lieber Ärzte und verteilen das organisatorische an MFA.

SL und ausgeprägtes Harmoniebedürfnis passt net. Ein Chef muss immer ein bsichen unbeliebt sein.

Praxisanleitung. Eine Möglichkeit, die aber nur Sinn macht, wenn du eine Freistellung bekommst. Nebenbei ist mehr Aufwand und Streß.

Ein-Schicht-Berufe: Funktionsabteilungen, Poliklinik

Spezialisierungen in Richtung Wundmanagement- brauchst wieder eine interessierten AG. Genauso wie bei der Diabetesberaterin. Hier zählt auch Verhandlungsgeschick wenn es um eine angemessene Bezahlung geht.

...

Zu Geldquellen für Studium und WB habs hier schon Links. Die benötigten Stunden fürs Lernen und Praktika müsstest aber selbst stellen. Wenn ich mich recht erinnere, wird ein Studium mit 10-12 Wochenstunden Selbststudium veranschlagt.

Elisabeth
 
Vielen dank für die ausführliche Antwort bzw. die Zusammenfassung Elisabeth.

Bin mit allen den bereits vorgeschlagenen Lösungen nicht wirklich glücklich. Auch mit den von dir genannten Weiterbildungen kann ich mich aktuell nicht wirklich identifizieren.

Wie ihr seht, eine schwierige Sache für mich.

Werde wohl erst mal weiter suchen und noch etwas mehr Erfahrung sammeln. Vielleicht finde ich noch einen passenden Weg oder entscheide mich erst in einiger Zeit für eine bestimmte Richtung.

Zur Zeit hat mich leider keiner der genannten Vorschläge überzeugt.
Finde es sehr schade und traurig, dass man nicht mehr Möglichkeiten hat und so eingeschränkt entscheiden muss.
 
Finde es sehr schade und traurig, dass man nicht mehr Möglichkeiten hat und so eingeschränkt entscheiden muss.

Nix für Ungut, das kann ich so nicht unterschreiben. Es gibt Möglichkeiten, jedoch muss man eben auch viel Eigeninitiative aufbringen.
Dass dies nicht jeder, aufgrund der privaten Situation so umsetzen kann, ist leider nicht vermeidbar.

Gruß Mary
 
Hallo.

Ich weiß ja nicht, was Du unter einem "guten" oder "angemessenen" Gehalt verstehst....aber eines weiß ich: Als Angestellter im Gesundheitswesen wirst Du niemals reich werden. Man verdient mit voller 3-Schicht und/oder entsprechendem Arbeitsplatz zwar auch mal über 2000 netto, aber da dürfte der Zenit erreicht sein.

Mit entsprechendem Studium und Anstellung können es (bei dann annähernd "normalen" Arbeitszeiten) vllt. etwas mehr werden, aber den großen Sprung wirst Du nicht machen (mein Bruder hatte als Diplominformatiker mit 29 ein Einstiegsgehalt von knapp 40.000...).

Eine ganz andere Möglichkeit ist, sich in irgendeiner Form zu verselbständigen...kenne jemand, der als ganz normaler KP angefangen hat Ernährungspumpen + passende Nahrung an die Leute zu bringen und heute Angestellte und ein grooooßes Haus hat - aber der arbeitet auch 80 Stunden/Woche...

Sorry, unter Deinen Bedingungen dürfte Lottospielen die aussichtsreichste Option sein...

Und die Studiererei: Ich bin knapp 35 und hab nach 15 Jahren Pflege ein Studium angefangen (dummerweise Lehramt, da werd ich auch net reich...hätt wohl besser mal einen auf Investmentbanker gemacht :D ). Bei durchgehender Teilzeitarbeit entsteht mit ein Verlust (in Form von Mindereinnahmen und Mehrausgaben) von etwa 100.000 Euro....mit Glück hab ich das bis 60 wieder reingeholt...

DS
 
Wir können kaum deine schwierige Frage beantworten, wenn du selbst noch nicht weißt, was du eigentlich willst.

Beschreib doch mal deine Idee. Was stellst du dir denn so vor? Welche Aufgaben sollten in deinem zukünftigen Arbeitsbereich vorhanden sein, welche nicht.

Bis jetzt weiß ich ja nur, was du net willst?
- keine Pflege am Krankenbett
- keine Schichtarbeit
- kein Dauerstreß
- geringe physisch und psychisch Belastung
- keinen Ortswechsel

Was willst du? Was fällt dir ein? Wovon träumst du? Lass einfach mal deine Gedanken schweifen und stell dir vor, es gibt keinerlei Grenzen. Alles wäre möglich. Wo siehst du dich dann?

Elisabeth
 

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