Was ist neu bei den Expertenstandards?

sr.c.b.

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ambulante Pflege
Weiß eine(r) von euch, was sich bei den Expertenstandards geändert hat?
 
Bei welchem?
 
Schmerz, aber auch bei den anderen neuen
 
Zitat aus der Werbung:
Wir denken nicht mehr - wir googlen nur noch.....

Wie wäre es, wenn Du Dir den alten und den neuen Standard mal durchliest....:)
 
Ich habe leider im Moment nur die neuen vorliegen, mal sehen ob wir die alten noch irgendwo haben...
dachte man könnte hier kurz und knapp zum Thema was erfahren......
 
Der neue Schmerzstandard liegt leider noch nicht auf meinem Schreibtisch.
Der sollte Ende 2011 ausgeliefert werden, hat es aber noch nicht bis zu mir geschafft.

Dekubitus war ja schon 2010 überarbeitet - den kennst ja vermutlich schon.
 
Das war nicht böse gemeint!
Die Gefahr bei gefilterten Infos ist, dass vielleicht gerade für Dich Relevantes auf der Strecke bleibt.
Im Übrigen helfen Fachzeitschrfiten, die nach Ausgabe der neuen Standards die Veränderungen aufgearbeitet haben. Vielleicht ist das eine Hilfe für Dich, auf entsprechenden Seiten im internet die entsprechende Ausgabe im Archiv zu suchen?8)
 
Danke erst mal, vor allem an Narde!
 
Die DGfW hat einen Flyer mit den Veränderungen - den gibt es sicher nicht nur in der Papierform wie ich ihn vorliegen habe.
 
Na ja, die Dame ist von der DGfW...
 
Na dann ist's bestimmt das Richtige.

Was mir am besten gefällt: net sinnentleertes ankreuzen auf einer Skala zur Diagnosefindung- sondern die Skala zum Pat./Bew. passend auswählen und sie als einheitliche Doku nutzen. das dürfte bei der einen oder anderen Kollegen eine kleine Hürde darstellen, die man aber per Fortbildung schnell schließen kann.

Elisabeth
 
Nicht jedes Assesment ist sinnfreies kreuzen - die Standards waren noch nie so gedacht, sondern eben als Assesment um etwas transparent zu machen.

Ein Pilot arbeitet auch mit Checklisten zum ankreuzen - kann diese mit Sicherheit auch auswendig, würdest du diese als überflüssig erachten? Ich kann diese Checklisten lesen, dennoch bin ich nicht so dreist zu behaupten ich kann einen A380 fliegen.

Genausowenig waren Checklisten dazu gedacht.
 
Ich will net sagen, dass Checklisten sinnlos sind. Aber du wirst mir recht geben: ein A380 ist net zu vergleichen mit einem Menschen. Die Übertragung solcher Art Assesments auf den Menschen wird immer an der Individualität deselben scheitern müssen. Du müsstest für jeden menschen eine extra Skala entwickeln.

Für welche Klientel wurden eigentlich ehedem die Skalen mal eingeführt? Braden für alle? Norton für alle? Waterlow für alle? usw. Ich glaube kaum. Die entsprechenden Wissenschaftler legen sehr viel Wert darauf, dass diese Skalen zu einheitlichen Dokumentation im Rahmen ihrer Forschung entwicklet wurden- neimals aber als Diagnoseinstrument zur Anwendung kommen sollten.

Frage an unsere User hier im Forum, die jenseits der deutschen Grenzen arbeiten. Welche Skalen der Dekubistusskalen werden konkret eingesetzt? Wie werden dort die Skalen eingesetzt? Wer füllt sie zu welchem Zweck aus? Und was passiert dann mit den ausgefüllten Blättern?

Elisabeth
 
Für dich ist ein A380 nicht zu vergleichen, für den Piloten aber schon. Was passiert mit seinen ausgefüllten Checklisten? Sie werden gelocht und vermutlich abgeheftet.

Die Skalen waren ursprünglich als Assesment der Dokumentation gedacht, wohin sie auch jetzt wieder wandern. Sie sollten Transparenz vermitteln.

Zu den Fragen bezüglich der Skalen ausserhalb von D - bitte eröffne einen eigenen Thread, der bezieht sich ja auf die Expertenstandards.
 
Eine A380 wird nach einem Bauplan hergestellt. Ob du nun eine fliegst mit der Nummer xxx oder yyy ist egal. Die Bauart ist stets die gleiche. Es werden dieselben Bauelemente verwendet. Sozusagen Fließbandarbeit.

Wenn du einen Menschen nimmst, dann ist er zwar primär anatomisch/physiologisch gesehen identisch mit dem Nachbarn. Aber dies net gleichzusetzen mit der Identität zwischen den beiden baugleichen Flugzeugen. Genetische und Epigenetische Einflüsse verändern den "Aufbau" eines Menschen. Beispiel: der eine ist dick, der andere dünn, der nächste groß, dann gibt es wieder kleine. Die Gewebetoleranz varriert- und das net nur krankheitsbedingt. usw., usw.

Ich finde es einen gravierenden Fortschritt, dass man im aktuellen Expertenstandard darauf hinweist, dass es eben net DIE Skala gibt. Man weist der Skala den Platz zu, der ihr gebührt: sie ist nix weiter als eine Dokumenationshilfe.
Von daher wäre es wahrscheinlich sinnvoller, net von einer Skala zu reden. Diese wird mit messen assoziiert. Assessment meint in der deutschen Übersetzung: Einschätzung, Beurteilung, Abwägung . Vielleicht liegt dies näher an der Dokumentation von Symptomen.

Elisabeth
 
Ich glaube nicht, dass Piloten ein Flugzeug bauen, sondern ihre Abläufe für z.B. den Start und die Landung festgelegt haben.
Der Airbus oder die 747 sind zwar immer identisch, jedoch der Flughafen und die Wetterbedingungen wechseln - von daher ist es für mich schon vergleichbar.
 
Wo liegt eigentlich jetzt das Problem? In der Erkenntnis, dass eine Maschine net mit einem Menschen zu vergleichen ist? Bewegst du bei deinem Maschinchen Hebel A dann muss zwingend Reaktion 123 erfolgen. Erfolgt die net, dann hast ein Problem bei Bauteil Alpha.

Menschen funktionieren nicht nach diesem sehr einfachen Prinzip. Das trifft net nur im Bereich Dekuprophylaxe zu. Das findest du auch in anderen Bereichen. Eine Kaliumsubstitution lässt sich auch net für alle Menschen standardiseren. Du wirst immer die individuelle Patientensituation mit beachten müssen.

Darauf stellt der aktuelle Standard ab. Er empfiehlt net mehr DAS Assessment sondern er empfiehlt eine individuelle Anwendung der verschiedenen Assessments. Kann ich mir gut vorstellen. Pat. A wird nach Braden beurteilt. Für Pat. B passt die Waterlow. Pat. C braucht vielleicht Norton. usw.. Alle nachfolgenden Beurteilungen orientieren sich an diesem individuell zugewiesenen Raster.

So ein individueller Einsatz setzt aber Kompetenz voraus. Du musst in der Lage sein, die Assessments personengebunden zuzuweisen. Das verstehe ich unter:
Die Pflegefachkraft
S1 - verfügt über aktuelles Wissen zur Dekubitusentstehung sowie über die Kompetenz, das Dekubitusrisiko einzuschätzen.
Die Pflegefachkraft
P1 - beurteilt mittels eines systematischen Vorgehens das Dekubitusrisiko aller Patienten/Bewohner, bei denen eine Gefährdung nicht ausgeschlossen werden kann. ...
DNQP

Elisabeth
 
Die Skalen dienen genau dem, für das sie gedacht waren, als Assesment und nicht zur Pflege des Patienten.
Genutzt werden sollen sie auch nicht von der Hausfrau, sondern der Pflegefachkraft. Sie dienen dem wofür sie gedacht waren - zur Dokumentation. So hatte es ja wohl auch Frau Braden aus den USA gedacht.
 

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