Angehörige und Reanimationen

Aloha

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Hallo an alle,

ich habe in England ein Konzept kennengelernt, von dem ich vorher noch nix gehoert hatte und wollte mal wissen:

1. Was Ihr davon haltet?
2. Ob Ihr Euch vorstellen koenntet, damit zu arbeiten?
3. Ob Ihr schon davon gehoert habt und/oder eventuell es schon umsetzt?

Genug der Vorrede, darum handelt es sich:
"Witnessing resuscitation" genannt. Es beinhaltet Reanimationssituationen im Klinikalltag, bei welchen anwesende Angehoerige nicht rausgeschickt werden oder draussen warten muessen, sondern ganz bewusst im selben Raum sind und so Zeuge der Reanimationsmassnahmen bei ihren Verwandten werden.

Ich hoffe, ich hab' mich verstaendlich ausgedrueckt, bin auf Eure Antworten gespannt!
 
Hallo!

Ja ich habe auch schon von diesem Konzept gehört, aber ich muss ehrlich gesagt sagen, dass ich es mir erstens nicht vorstellen kann und auch nichts davon halte!!

Man muss ja mal sehen, dass eine Reanimation eine absolute Akutsitiuation ist, bei der alle Beteiligten hochkonzentriert sind und auch enorm angespannt! Jeder ist damit beschäftigt in diesem Moment das Leben eines Patienten das Leben zu retten und alles muss Hand in Hand laufen!
Was sollen da die Angehörigen dabei? Und was soll das bringen?

Mal ganz davon abgesehen, wo sollen die im Zimmer sein, ohne dass sie notgedrungen im Weg stehen und bei der Reanimation nur stehen?
Kann ein Angehöriger überhaupt mit solch einer Situation überhaupt umgehen? Es ist ja nun schließlich schon für Fachpersonal eine enorme psychische Belastung!
Hast du Ehrfahrungen mit dieser Methode? Was hälst du davon? Und falls du Erfahrung hast, wie reagieren denn Angehörige darauf?

Ich arbeite auf einer Kinderintensivstation und ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass Eltern bei einer Reanimation dabei sind!

Liebe Grüße
 
guten morgen,

eine reanimation ist ein sehr einschneidendes erlebnis.
ich stelle mir gerade die frage, möchte ich dabei sein, wenn ein von mir geliebter mensch reanimiert wird?
nein, ich möchte es nicht.
untätig dazustehen, den blick auf den monitor, zu sehen wie elektroschocks
den körper des menschen, der mir so nahe steht durchzuckt, wie fremde seinen brustkorb malträtieren, wie versucht wird luft in die lungen zu pumpen.
diese immense spannung gepaart mit der hoffnung, dass es wieder zu brauchbaren "zacken" auf dem monitor kommt.
das ist glaube ich sehr schwer auszuhalten.

und was ist hinterher - wir also die, die an einer reanimation beteiligt sind,
versuchen diese irgendwie verarbeiten, jeder hat dor unterschiedliche methoden: da wird erstmal eine geraucht, oder die rescue-bag akribisch auf vordermann gebracht, da wird geredet und manchmal auch viel gelacht.

aber was ist mir dem anghörigen?
wo bleibt der - vieleicht steht ihn in den ersten momenten jemand zur seite -
aber oft ist es so, dass solche geschehnisse tage später wieder hochkommen,
was macht er dann?

alles liebe
m.
 
Was spricht für dieses Vorgehen? Vielleicht ist es die einzige Möglichkeit für den Angehörigen zu begreifen- im wahrsten Sinne des Wortes- um was es hier geht. Vor wenigen Jahren gab es für Angehörige nicht mal ne Besuchszeit... auch um sie vor dem Anblick zu schützen. Mittlerweile redet keine Mensch mehr so. Jetzt geht es um den Schutz des Pat. vor den Angehörigen- aus Sicht der Pflegekräfte. Gemeint ist eigentlich der Schutz der Pflegekräfte vor interessierten Angehörigen. Ich sage für das britische Konzept eine ähnliche Entwicklung voraus.

Ein Angehöriger ist selbst in der Lage zu entscheiden, ob er geht oder bleibt.

Elisabeth
 
Hallo,

zu diesem Thema möchte ich sagen, daß ich selbst schon in der Situation war, daß mein Mann auf Intensiv reanimiert werden mußte. Ich war grad da und anfangs auch dabei, weil ich in dieser Klinik arbeite und sich niemand getraut hat mich rauszuschicken. Ich habe wer weiß wie oft Reanimationen gesehen und auch selbst mitgeholfen, aber die Situation bei einem nahen Angehörigen zu verkraften ist fast unmöglich. Ich stand total unter Schock, und furchtbar im Weg. Bin dann auch rausgegangen, wei ich nicht mehr zuschauen konnte.

Vielleicht gibt es Angehörige, denen es hilft dabei zu sein, vielleicht auch wenn es Zeit ist Abschied zu nehmen von geliebten Menschen.
Ich denke aber daß vor allem für einen Laien der diese Situationen nicht kennt , der Anblick furchtbar sein muß. Bei der Rea. muß alles Hand in Hand und sehr schnell gehen, da wird der Patient u.U. schon mal "grob" angefaßt (in Augen der Angehörigen),oder er sieht fürchterlich aus (zyanose, Schleim, Blut).
Und außerdem möchte ich noch anführen, was ist wenn ein Angehöriger kollabiert? Ist dann ein 2. Team da, welches sich um ihn kümmert.

Also Fazit ist ich bin dafür daß Anghörige gehen müssen, aber ich denke bei allen anderen Tätigkeiten auch auf Intensiv sollten sie dabei sein dürfen, so lange sie es wollen, weil dies auch für den Patienten wichtig ist.
 
Danke erstmal fuer Eure Antworten!

Ich will noch ein bisschen mehr ueber das Konzept schreiben, um noch ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen. Obengenannte Fragen bin ich uebrigens so aehnlich bei meinem Bewerbungsgespraech gefragt worden.

Ich selbst war am Anfang auch, sagen wir mal, mehr als "befremdet" ueber ein Konzept, welches Angehoerige bei einer CPR "zulassen" will. Ich war bei Reanimationen dabei, welche in Anwesenheit von nahen Verwandten durchgefuehrt worden sind. Da ich immer zum CPR-Team gehoerte und nicht mit den Angehoerigen gesprochen habe, kann ich nicht sagen, inwieweit das Dabeisein traumatischer war als das Draussen-Warten (wenn ueberhaupt, denn die Studienergebnisse sagen anderes aus - dazu gleich mehr).
Ich selbst kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ich bei einem nahen Verwandten dabei sein moechte....

@nadl.b:
Laut Umfrageergebnis "wuenscht" sich das Klinikpersonal gerade bei CPR-pflichtigen Kindern die Anwesenheit der Eltern!

Erste Ueberlegungen fuer die "Witnessed resuscitation" gab es wohl schon Anfang der 80er Jahre, ich weiss aber nicht, welches Land dabei federfuehrend war.
Was spricht dafuer? Hier die offizielle Meinung:

  • Angehoerige koennen sich selbst ueberzeugen, dass alles med. Moegliche getan worden ist (mein Einwand: wie soll das beurteilt werden?)
  • lt. Studie wurden keine negativen psychischen Auswirkungen des Geschehens auf Angehoerige festgestellt, sondern sogar eher ein gewisser positiver Effekt
  • im Falle. dass der Pat. verstirbt: bessere Trauer- und Verlustbewaeltigung bei Angehoerigen, die anwesend waren gegenueber den Verwandten, die nicht anwesend waren
  • ein evtl. letztes Gespraech/ Beruehren des (lebenden) Pat. ist moeglich
  • Angehoerige "fuehlten", dass der Pat. von ihrer Anwesenheit profitierte
In der Praxis sah das so aus, dass den Angehoerigen eine erfahrene Pflegekraft zur Seite stand, die sie kurz ueber die Situation, das Aussehen des Pat., moegliche Prozeduren, Geraeteeinsatz usw. aufklaerte und sie anschliessend fragte, ob sie anwesend sein moechten (fuer das Gespraech wurden die Angehoerigen kurz aus dem Raum gebeten). Wollten sie dabei sein, so stand ihnen fuer den gesamten Zeitraum die Pflegekraft zur Verfuegung, die auch darauf achtete, dass die Verwandten nicht im Weg standen, aber trotzdem so viel Koerperkontakt wie gewuenscht haben konnten (z.B. Hand halten - je nach Moeglichkeit).
Es gab eine genaue Regelung, in der auch beschrieben war, wann die Angehoerigen den Raum verlassen sollten.

Soweit erstmal....
Bin gespannt auf Eure Meinungen!
 
Noch eine Ergaenzung:

Ich bin nach einer Quellenangabe gefragt worden.
Meine obigen Ausfuehrungen (die fuenf schwarzen Punkte der "offiziellen Meinung") stammen von einer Mitschrift einer Stationsweiterbildung, bei der alle neuen ITS-Mitarbeiter ueber Gepflogenheiten auf eben dieser Station informiert wurden. Ich erinnere mich, dass der Vortragende zum Thema "Witnessing resuscitation" aus einer Broschuere zitierte und bin dank Google fuendig geworden:

Die gesamte Broschuere: ein Leitfaden fuers Krankenpflegepersonal - hier nachzulesen:

http://www.rcn.org.uk/members/downloads/witnessing_resuscitation.pdf

Es sind viele interessante Fakten enthalten.
Ich habe leider nichts in dt. Sprache gefunden, weiss aber nicht, ob es zu diesem Thema nichts gibt oder ob man dafuer einen dt. Begriff gefunden hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Aloha,

im Rettungsdienst lasse ich bei Reanimationen die Angehörigen immer mit dabei, damit sie sehen können, dass wir was für den Patienten machen, damit sie die Situation begreiffen können. Ich glaube nichts ist schlimmer für Angehörige, als hinter geschlossenen Türen Stimmengemurmel hören und bei einem Misserfolg dann hernach versuchen das Gemurmel und die Satzfetzen zu interpretieren.
In der Klinik ist es unterschiedlich, meist werden die Angehörigen hinaus gebeten und müssen draussen warten. Eigentlich Schade.

Schönen Sonntag
Narde
 
Hallo zusammen,

ich denke, dass dies kein Thema ist, bei dem man sagen kann, dass die oder andere Verfahrensweise richtig ist. Das Verarbeiten einer solchen Situation ist so unterschiedlich wie die Menschen auch.

Ich halte es auf jeden Fall für praktikabel, dass Angehörige anwesend sind, wenn diese wie bereits hier erwähnt von einer extra Person betreut werden und das Rea-Team "in Ruhe" arbeiten kann.
Angehörige wollen in einer solchen Situation bei ihren geliebten Menschen sein und nicht vor verschlossener Tür darüber grübeln, was gerade geschieht.
Eine unserer Aufgaben, als professionell Pflegende, muss es sein, Strategien für solche speziellen Situationen zu entwickeln.

Gruß Tildchen
 
Moin,

ich denke ebenfalls, dass dieses Konzept durchaus praktikabel wäre und sicherlich den Angehörigen - wie oben schon jemand geschrieben hat - die Möglichkeit geben würde zu sehen, dass man eben alles versucht hat.

Ich denke lediglich der Abbruch der Rea wäre am schwersten zu verdauen und sicherlich auch ein Reibungspunkt, denn nicht jeder kann verstehen, dass man evtl schon nach 20 min abbricht...aber das wäre so einer der wenigen Problempunkte, die ich sehe.

Cys
 
hallo

ich finde es nicht wirklich gut...wenn ich mir vorstellen müsste bei der rea meiner mum dabei sein soll....
ich finde es ist nicht wirklich btragbar...manche angehörige möchte dies auch nicht wirklich sehen....
Psychologisch ist es denke ich keine gute idee,da die angehörigen den patienten in guter erinnerung behalten sollten...

lg
 
Hallo!

Also wir haben jetzt auch mal auf Station über dieses Thema gesprochen, und ich kenne keinen der dieses bei Kindern gut tun würde!
Wie soll es den Eltern helfen wenn sie bei der Reanimation dabei sind?
Mal ganz davon abgesehen, wo die Angehörigen und die betreuende Schwester der Angehörigen stehen sollen, ohne dass sie im Weg stehen?

Habt ihr eigentlich so viel Personal, dass in einer Notfallsituation, extra eine Schwester für die Angehörigen so lange da sein kann? Und was ist wenn die Schwester, dieses Kind nie betreut hat, wie soll sie den Eltern bei Seite stehen, denn die betreuende Schwester wird wohl gerade mit der Reanimation beschäftigt sein!

Ich kann mir es immer noch sehr schwer vorstellen, aber ich lasse mich gerne noch überzeugen!

Liebe Grüße
 
Hallo ,
@ Nadl.B
Genau , das habe ich mir auch gerade dabei überlegt , wen wir noch zur Verfügung hätten für die adaäquate Angehörigenbetreuung bei einer DreierBesetzung zB.und vollem "Haus".
Zwei von uns sind dann nämlich an der Rea beteiligt , einer am Pat , einer als Läufer und der dritte hält die restliche Station am Laufen , weil da ja in der Regel einiges weiteres zu tun ist , bzw muß auch noch mithelfen , je nach Brisanz...
Ein schwieriges Thema , aus meiniger jetzigen Sicht würde ich ein dabeisein auch nicht befürworten wollen , was nichts damit zu tun hat , daß wir Vorgänge verschleiern wollen etc.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß man damit gut umgehen kann. Wie mag man sich fühlen , wenn man direkt dabei steht und doch nichts tun kann? Total hilflos.
Wie fühlt man sich , wenn der geliebte Mensch relativ "roh" behandelt wird?
Ich empfand schon eine geplante Intubation bei einem Angehörigen als befremdlich.
Und wollen wir uns mal nichts vormachen , was herrscht dann bei Euch für eine Stimmung währenddessen? Immer ruhig und routiniert ? Wäre wünschenswert. Damit meine ich , das man in so einer Situation auch mal lauter wird. Für die Angehörigen auch sicher nicht schön...
LG Ernie
 
@ Ernie

Hallo!

Ich sehe das genauso wie du! Bei uns ist das auch nicht immer ruhig und routiniert! Eine Kinderreanimation ist vielleicht noch einmal was anderes!?
Wie läuft das denn bei anderen? Immer ruhig und routiniert?
Viele Eltern sind schon alleine von dem Anblick ihres total "verkabelten" Kind schockiert und möchten oft auch schon keine Blutentnahme mit ansehen!!!!
Und dann eine Reanimation?

Liebe Grüße
 
Ich denke auch , das eine Kinderreanimation noch schlimmer ist.
Diese Intubation war bei meinem Neffen , während einer Routine - OP , und er hatte einigen Sättigungseinbruch , auf den der Anästhesist totaL cool reagiert hat und ich sofort auf 180...
Wie muß man sich dann erst in so einer extremen Situation fühlen?
LG von Ernie , die sich hier voller Respekt vor Euch Kinderkrankenschwestern verneigt...
 
Ihr kommt auf aehnliche Gedanken, die ich auch hatte....

Also erstmal muss wirklich sicher gestellt sein, dass sich eine erfahrene Pflegekraft die ganze Zeit um die Angehoerigen kuemmern kann und nicht zwischendurch doch weg muss. Erfahren deshalb, weil sie manchmal auch auf die naechsten vorhersehbaren Schritte eingehen muss und die Angehoerigen vorbereiten sollte, was folgt. Eventuell wollen diese ja doch aus dem Raum gehen.
Erfahren bedeutete in England: Pflegekraft, die zur Schichtleitung auf ITS befaehigt ist.
Fuer das Rea-Team ist es natuerlich eine Herausforderung, ruhig und koordiniert zu handeln. Ich kann mich auch an Rea-Situationen erinnern, die ich erlebt habe, bei denen anwesende Angehoerige wahrscheinlich eher geschockt vom Verhalten einzelner Teammitglieder (lautes Schimpfen etc.)gewesen waeren. So definitiv nicht!

@nadl.b:

Sind Eure Zimmer so klein, dass man unweigerlich im Weg stehen wuerde als Angehoeriger?
Ansonsten ist es ja die Aufgabe der betreuenden Pflegekraft (Angehoerigen-Betrreuung) dafuer zu sorgen, dass niemand am falschen Ort steht.

@narde:

Hattest Du auch schon mal ein negatives Erlebnis (Rettungsdienst-Rea's), wo Du im Nachhinein gedacht haettest, es waere fuer die Angehoerigen besser gewesen, wenn sie nicht im selben Raum gewesen waeren?
 
Hallo Aloha,

ich hatte bisher schon negative Erlebnisse, aber nur wenn ich die Angehörigen aus dem Raum geschickt habe. Es ist übrigens egal ob bei einem Kind oder Erwachsenen. Die Angehörigen werden in der Zeit auch nicht betreut, wie auch, wir sind 2 Personen auf dem Rettungswagen, wenn der Notarzt eintrifft sind wir 3 bis 4 Kräfte, da ist leider keine Hand frei.
Im Gegensatz zu den Reanimationen in der Klinik läuft es draussen nicht immer nach Plan (z.B. Räumlichkeiten).

Zu den Zeiten, als wir die Angehörigen noch aus dem Zimmer geschickt haben, hat es sich eher positiv geändert. Die Angehörigen sehen, dass etwas für den Patienten getan wird. Sie können es besser begreiffen, auch wenn eine Reanimation nach 15 Minuten vtl. abgebrochen wird. Sie sind dabei, es ist ein Stück der Verabschiedung.
Als die Türen noch geschlossen waren, kamen danach immer solche Fragen, haben sie überhaupt was für meinen Angehörigen gemacht, oder haben sie garnichts gemacht.

Wenn die Reanimation vorbei ist, betreuen wir die Hinterbliebenen, oder geben die Betreuung an das Kriseninterventionsteam ab.

Gerade bei Säuglings- und Kinderreanimationen ist es für die Eltern wichtig zu sehen, hier wird etwas versucht für mein Kind. Überlege mal, was hättest du für Gedanken, wenn dein Kind reanimiert würde und du hinter verschlossener Türe warten müsstest, nach 30 Minuten kommt das Team aus dem Zimmer und sagt dir, dass es leider tot ist?

Das sind meine Erfahrungen aus dem Rettungsdienst und die sind durchwegs positiv.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo,
schwieriges Thema, also bei uns werden die Angehörigen auch raus geschockt und wenn es irgendwie geht wird der Nachbar Pat auch abgeschirmt. Die angehörigen werden dann draussen meist in ein Artzzimmer gebracht, wo sich zum Beispiel die Sekretairin drum kümmert. In unserern Zimmern ist es eh schon super eng, ich wüsste nicht so genau, wo die Angehörigen stehen könnten!! und immer ruhig und gesittet ehts bei uns auch nicht zu.
Ich persönlich, habe nichts gegen Angehörige , aber es muss halt gewährleistet sein , das sie nicht stören in der Situation. Da der Pat in dieser Situation das wichtigste ist.
So richtig , den Vorteil sehe ich nicht. das mit dem Verabschieden sehe ich ein, sehen das alles getan wird?? wie soll das beurteilt werden. bei uns wird eigentlich nie nach 15 min aufgehört.
Ich möchte nicht meine Lieben da so liegen sehen und wäre dankbar wenn mich jemand heraus bittet.
liebe Grüsse
 
Hallo,

ich möchte mal klarstellen, dass wir die Angehörigen nicht zwingen dabei zu sein, es gibt auch im Rettungsdienst einige die das Zimmer verlassen.
Dass sich Angehörige einmischen habe ich noch nicht erlebt, sie stehen meist in der Ecke und schauen zu, soweit ich das beurteilen kann, da ich in der Situation meist anderweitig beschäftigt bin.
Ruhig und gesittet geht es im Rettungsdienst nicht wirklich zu, im Gegensatz zur Klinik, arbeite ich dort häufig mit einem nicht wirklich eingespieltem Team.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hallo,

zunächst einmal denke ich, dass die Pflegekräfte sich erst mal ausführlich mit diesem Thema beschäftigen müssen. Das kann man nicht nach dem Motto umsetzen, "okay dass ist ne gute Idee-fangen wir morgen damit an"!

Viele Dinge, vor allem in der Pädiatrie, konnte man sich vor gar nicht so langer Zeit nicht vorstellen. Z.B. die Eltern versorgen ihr Frühgeborenes und bleiben den ganzen Tag (und vielleicht auch die Nacht) zu Besuch. Rein argumentativ wurden da manchmal sehr seltsame Dinge angeführ und heute gehört fast allerorts zur Normalität. Ich glaube, das wird mit diesem thema hier auch passieren.
Ein Angehöriger, der eine gute Beziehung zu dem Patient hatte, den wird auch eine miterlebte Reanimation nicht davon abhalten, sich an gute und schöne Zeiten zu erinnern und den Patienten nicht nur verkabelt und "bearbeitet" zu sehen.
Ich denke, dass eine nahestehender Angehöriger das Recht hat in dieser letzen Lebensphase dabei zu sein und das gilt vor allem für Eltern eines sterbenden Kindes. Ich glaube sogar, dass es bei der Bewältigung dieser Lebenssituation hilft.

Gruß Tildchen
 

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