Hallo Krotob,
es ist in der Tat ärgerlich, dass derzeit "Hebammen" als die kompetenten Partner der Gesundheitsvorsorge für Familien z.T. bis weit über den Wochenbettszeitraum hinaus angesehen werden.
Da nun "Familienhebammen" ein bereits feststehender Begriff ist, mit den die Familien und Gesundheitsministerien jonglieren, gibt es für an aufsuchender präventiver Familienhilfe interessierten KollegInnen die Möglichkeit die recht aufwändige Familiengesundheitspflege- Weiterbildung des DBFK
DBfK - Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe zu belegen, oder sich wie eben die Hebammen mit einer 200 stündigen kostenlosen (weil vom Land finanzierten) Weiterbildung ebenfalls für diese Tätigkeit zu qualifizieren.
Die Ausbildung behandelt die Themen:
• Kommunikation und Gesprächsführung
• Gewalt in engen sozialen Beziehungen
• Public Health und Gemeinwesenarbeit
• Gesetzgebung und Recht
• Arbeit mit den Familien (auch z.B. Familien mit Suchbelastung, Gewalthintergrund, u.ä.)
• Sozialpädiatrie (Kinderschutzambulanz)
• Interdisziplinäre Zusammenarbeit
• Unterstützungsangebote für Schwangere/Mütter/Familien
• Kultursensible Betreuung (von Mitbürgern mit Migrationshintergrund)
• Abschlusspräsentation eines Fallbeispiels (mündlich und schriftlich)
Tatsache ist, dass Kinderkrankenschwestern in diese derzeit in allen Medien geforderten "frühen Hilfen" zwingend hinein gehören, da sie für die Kinder jenseits des Wochenbettzeitraumes ein größeres Fachwissen bzgl. Pflege und Beobachtung von Auffälligkeiten und Entwicklungsdefiziten haben.
Ich weiß mittlerweile auch, dass KollegInnen aus anderen Bundesländern bei der Rheinland-Pfälzischen Weiterbildung angenommen werden.
LG,
Meggy
Ergänzung:
Es geht also nicht darum, dass Kinderkrankenschwestern in der Geburtshilfe aktiv werden sollen, sondern dass sie ihre originären Beratungsaufgaben für die Säuglingspflege, für die Beobachtung von Gesundheits- und Entwicklungsstörungen auch im außerklinischen Bereich auch für sozial benachteiligte Familien wahrnehmen können, denn dies ist nach Ansicht der Interessengemeinschaft freiberuflich und/oder präventiv tätiger Kinderkrankenschwestern bei Familien mit Kinder jenseits der Wochenbettperiode eher von Kinderkrankenschwestern als von Hebammen zu leisten.