Tiefpunkt erreicht?

Dolce_Vita

Junior-Mitglied
Registriert
24.02.2010
Beiträge
69
Beruf
exam. Gesundheits- und Krankenpflegerin
Vor einigen Monaten hat die Einzige aus meinem Kurs aufgehört, mit der ich mich verstanden habe. Nun hat auch unsere Kursleitung aufgehört... (ca. 1Jahr vor Ausbildungsende) In der Schule ist niemand wirklich für uns verantwortlich, sprich wir haben keinen richtigen Ansprechpartner, die Praxis ****t mich auch nur noch an, man hat einfach keine Zeit, aber eigentlich sollte man als Schüler ja zum Lernen da sein... Ich bin so mega down und habe keinerlei mehr Motivation für die Ausbildung.

Alles zieht mich nur noch mehr runter. z.B. machen wir morgen einen Ausflug, keiner kann mich mitnehmen, da NIEMAND aus meinem Kurs nur 2Min Umweg fahren möchte. Ich habe leider kein Auto, wenn es regnet werde ich wohl bis auf die Knochen nass dort ankommen...

Ich fühle mich so hilflos und alleine gelassen, obwohl mir der Beruf Spaß macht, nur der eigentliche Job/bzw. die momentane Ausbildungssituation hat mich schon zum überlegen gebracht, ob ich die Ausbildung abbreche.

Eigentlich bin ich so verzweifelt und weiß nicht mehr weiter, könnte einfach nur heulen... :cry1:
 
Hey, hast du gar niemanden in deiner Klasse mit dem du irgendwie Kontakt hast?
Wenn dir die Ausbildung an sich Spass mach, dann *** auf die Leute und mach dein Ding. War das nur auf einer Station so, dass die keine Zeit hatten? Dann wirds im nächsten Einsatz wieder besser. Oder sprichs an. Wenn ichs richtig les, bist du im 2 Jahr. Das schaffst du auch noch. Wenn du jetzt noch abbrichst, dann fällste vollends in ein Loch, dann hast gar nichts mehr zu tun.
KOPF HOCH
 
Jeder weiß doch wie es in der Praxis ist, man hat kaum Zeit für den Pat. Das ist wirklich sehr frustrierend... Oft fühle ich mich auch überfordert, bei dem Gedanken, dass ich in einem Jahr auch Examiniert bin und dann alles selbstständig machen soll... Ich weiß gar nicht, wie ich dann die ganze Arbeit schaffen soll... Ich fühle mich noch nicht so weit.

In meinem Kurs sind wir leider nur noch 15 Leute, wovon ich mit keinem Kontakt habe. Die Einzige damals ist gegangen... Fühle mich jetzt komplett alleine.
 
Ja ich denks mir auch immer wieder. Bin auch im 2. und manchmal kann man sich des gar nicht vorstellen.
Hmm.. Kann mir schon denken dass das nicht so schön ist, wenn man gar keinen mehr hat in der Schulphase. Aber deswegen aufzuhören wär echt nicht gut. Habt ihr denn keine Vertrauenslehrer oder irgendeinen Lehrer zu dem du vertrauen hast, mit dem du da mal reden kannst?
Zieh das Jahr noch durch, es bringt dir nichts, wenn du das auch noch schmeisst. Durch die Schule musst noch durch, dann machst dafür mehr mit deinen anderen Freunden.
Und das mit der Praxis ist sicherlich nur wieder eine Station die halt nicht so gut ist, bei mir wechselt sich das immer ab.. die nächste wird wieder besser. Wo bistn grad?
 
Bin jetzt wieder im Schulbock und so schlimm ist bisher kein Einsatz gewesen. Aber ist halt das, was man überall mitbekommt... Naja, reden könnte ich in der Schule schon mit jemand, aber worüber? Ich kann doch die Leute nicht zwingen mich lieb zu haben?! Habe ja kein Stress oder so mit denen fühle mich halt nur sehr alleine gelassen.
 
Aber dann ists ja vorbei. Mit dem reden meinte ich eigentlich über deine Situation, die fehlende Motivation und so. Vielleicht können die dir Tipps geben.
 
Hm, glaube ich nicht...
 
Ich hab sonst leider keine andere Idee. Ich würd mir aber an deiner Stelle ganz schnell jemanden suchen mit dem du drüber reden kannst, net dass de in ne handfeste Depression reinrutscht!
 
Ich mache mich jetzt vielleicht unbeliebt, aber Augen zu und durch. Es sind noch wenige Ausbildungsmonate und sie werden mit viel Lernen verbunden. So wirst du auch ziemlich wenig Zeit haben zu trauern. Die Kollegen aus deinem Kurs müssen dich nicht lieben sie müssen nur mit dir zusammen arbeiten. Ich weiß es ist leicht gesagt. Wünsch dir viel Glück
 
Ich muss Elisabeth recht geben - bitte mach nicht den gleichen Fehler wie ich damals! Such dir Hilfe, auch von außerhalb, bevor du in die Depression rutschst, die vielleicht wirklich "nur" (ohne das Gefühl der Trostlosigkeit schmälern zu wollen!) von der Jahreszeit verursacht wird... ich habe damals zu lange gewartet, bin dann sehr lang ausgefallen und hab dann die Ausbildung übereilt abgebrochen, weil ich dachte, das wird nie mehr. Ich hatte auch das Gefühl, das klappt alles nicht, hab mich allein gelassen gefühlt, niemand hilft mir... als ich wieder fit war hab ich mir dermaßen in den Axxx gebissen, das kannst du nicht glauben. Ich habe das Glück, dass die Schule mich wieder aufgenommen hat - aber ich denke darauf sollte man sich nicht verlassen. Habt ihr vielleicht Vertrauenslehrer an eurer Schule? Oder eine Psychologin?
 
Haben wir beides leider nicht... Weiß nicht an wenn ich mich wenden soll, klar habe ich Freunde außerhalb der Ausbildung, wenn man darüber spricht, wir oft nur gelächelt.
 
Im Laufe des Lebens wird es immer mal wieder mehr oder ausgeprägtere Tiefpunkte geben, die es zu durchschreiten gilt. Das hat IMO nichts mit burn out oder Depression zu tun, sondern mit dem Leben an sich.
Eine Ausbildung absolvieren zu dürfen und sich damit eine Grundlage zu schaffen, sein Leben selbstbestimmt und finanziell unabhängig führen zu dürfen ist ein Privileg, welches es nicht in vielen Ländern dieser Welt gibt. Reflektiere dich, das was du fühlst und hier schreibst. Vielleicht ist es dir dann möglich, diese Chance auch für dich zu erkennen, das Jammern auf Grundschulniveau zu beenden und dich motiviert deinem zukünftigen Erwachsenenleben zu stellen!
D.
 
... Weiß nicht an wenn ich mich wenden soll, ...

Bezüglich prpfessioneller Hilfe...

Es gibt in jeder Stadt Beratungsstellen. Meist sind Diakonie oder Caritas die Träger. Dort wird auch Lebensberatung angeboten. Hier kannst du mit jemandem, der völlig unbeteiligt ist, schauen, was im Moment dein Problem ist.

Weitere Möglichkeit ist der Hausarzt. Er wird wahrscheinlich versuchen, deine Stimmung per Antidepressiva zu heben. Ist heute leider so. Du kannst dies ausprobieren. Zu Bedenken gilt, dass damit zwar innerhalb von 2-4 Wochen die Symptome massiv reduziert werden können, dass Grundproblem aber bestehen bleibt.
Deshalb würde ich zusätzlich eine Gesprächstherapie empfehlen. Hier musst du mit längeren Wartezeiten rechnen. Es macht Sinn, sich bei mehreren Therapeuten auf Wartelisten setzen zu lassen. Es kann dir nämlich passieren, dass du mit dem ersten Therapeuten (oder er mit dir) net klar kommst.

Lange warten würde ich nicht. Wenn erst mal die "Schwarze Dame" anfängt alles mit ihrem dunklen Schleier zu zudecken, dann wird es net selten schwierig da schnell wieder raus zu kommen.

Elisabeth
 
Wenn Du kurzfristig und dringend Gesprächspartner brauchst - Telefonseelsorge. Die Nummer steht in jedem Telefonbuch.

Das ersetzt keine Therapie, aber es ist eine Möglichkeit, sich den Frust von der Seele zu reden, ohne auf einen Termin warten zu müssen.

Ein Teil Deiner Probleme lässt sich aber auch mit einfachen Mitteln lösen. Fürs Fahrrad fahren bei Regenwetter gibt's Regenjacken und -hosen.
 
@definurse - als selbst Betroffene muss ich leider sagen, dass ich deinen Kommentar ziemlich daneben finde! Nicht jedes "Gejammer" hat etwas mit Unwillen oder Unreife zu tun oder gar Undankbarkeit ob der tollen Möglichkeiten die wir hier haben. Ich habe vor der Krankenpflege z. B. etwas ganz anderes gemacht und schon einige Berufsjahre hinter mir, mit all der finanziellen Unabhängigkeit die zum Erwachsensein gehört. Trotzdem wurde ich krank.

Auch wenn ich teilweise selbst das Gefühl habe, dass die TE gutgemeinte Ratschläge nicht so richtig anzunehmen scheint, finde ich es übereilt, vom PC aus ein solches Urteil zu fällen. Es gibt Situationen, da sieht man einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht - und da hilft auch alles "reiß dich zusammen" nicht.
 
ist jetzt ein monat her, wo du das geschrieben hast. hast sich im laufe der zeit was geändert? gehts dir wieder besser?