Ausbildung Gesundheits- und Krankenpflegeassistenz... ich habe Zweifel

Andrea1974

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NRW
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Reiseverkehrskauffrau
Hallo,

ich hatte mich für die Kinderkrankenpflege beworben, aber leider kamen nur Absagen (2x hatte ich es bis zum Vorstellungsgespräch geschafft). Ich bin 36 Jahre alt und habe einen kaufm. Beruf erlernt. Um nicht weiter Zeit zu vertrödeln, habe ich mich an diversen Schulen um die 1-jährige Ausbildung beworben, 2 Zusagen bekam ich.
Nun ist es aber so, dass ich letzte Woche auf Mallorca im Urlaub war und dort eine Lehrerin einer Pflegefachschule und 2 Altenpfleger kennengelernt habe. Beide, unabhängig voneinander, rieten mir von der 1-jährigen ab. Man wäre da nur eine billige Putzkraft und man würde wirklich nur Grundpflege machen müssen, vor allem solche Arbeiten, die die mit dem großen Examen nicht machen wollen. Mein Problem ist, dass ich mich vor Kot, Erbrochenem usw. sehr ekel und wenn das wirklich meine Hauptaufgabe ist, macht es leider wenig Sinn.
Die Ausbildung startet am 1.5., ich bin gerade total verwirrt und möchte keine Fehlentscheidung treffen, deshalb wäre ich über eure Erfahrungen/Tipps total dankbar!!!


Liebe Grüße
Andrea
 
Grundpflege gehört auch zur Kinderkrankenpflege. Windeln wechseln und Erbrochenes/Durchfall beseitigen läßt sich da nicht umgehen. Wenn der Ekel zu groß ist, macht eine Ausbildung in der Pflege vielleicht generell keinen Sinn?
 
Da es für Praktika ja jetzt zu spät ist, fang doch restmal an.

Was du an Alternativen hast, kannst du ja schonmal in Angriff nehmen.
Deine Ausbildung hat ein e Probezeit in der du erstmal gucken kannst...
 
Grundpflege gehört auch zur Kinderkrankenpflege. Windeln wechseln und Erbrochenes/Durchfall beseitigen läßt sich da nicht umgehen. Wenn der Ekel zu groß ist, macht eine Ausbildung in der Pflege vielleicht generell keinen Sinn?


Für mich ist es aber ein Riesenunterschied, ob ich den Kot eines 6-jährigen wegmache oder den eines 60-jährigen!!
 
Hallo Andrea1974,
ich kann mich Claudia nur anschließen. Was Dein Argument mit dem Kot angeht : Kot ist Kot,egal ob von jung oder alt und genau das selbe trifft auf Erbrochenes zu.
Wenn Du Dich vor sowas ekelst,wäre wirklich erstmal ein Praktikum sinnvoll,so dass Du erkunden kannst,ob Dir der Job überhaupt zusagen würde.
Ne Ausbildung anfangen und dann wegen Gründen abbrechen,die man vorher schon eruieren könnte,wäre erst recht sinnlos.
In Deinem Fall würde ich behaupten,ist die 1 jährige Helferausbildung nicht angesagt,sorry,bitte entschuldige meine offene Meinung 8).
 
Kot ist nicht gleich Kot.

Kinder****e ist was vollkommen anderes, als die Ausscheidungen von Erwachsenen.
Ich lasse mir lieber von einem Kleinkind in den Ausschnitt sabbern, als von einem Greis, mal als Beispiel.

Das ist tatsächlich ein großer Unterschied. Sowohl von der Menge, als auch vom Geruch.
 
:sflouts: Hier wird ge- xxxx- t. Ich lach´ mich tot....
 
Das denke ich aber auch, wer so starke Probleme mit Kot/Erbrochenen hat, der ist in der Pflege eindeutig falsch. Klar man "gewöhnt" sich dran, aber wenn du schon sagst du hast einen starken Ekel davor. . . . .

Auch in der 3jährigen Ausbildung macht man tagtäglich Fäkalien weg und muss damit umgehen können, klar gerne macht es keiner, aber es gehört nunmal zum Job dazu :nurse:. Es wären ja nicht nur solche "Gerüche", gibt weitaus schlimmere in der Pflege, wie z.B. nen offenes Bein, eitrige Wunden, erbrochener Stuhl, etc.

Wenn ich mal so fragen darf, wieso willst du in der Pflege arbeiten? Hast du genaue Vorstellungen was dich erwartet?
 
Ok, bei Erbrochenem stimme ich meinen Vorrednern zu. Da ist es egal. Ist beides gleich ekelig.

Ich würde auch zu einem Praktikum raten oder es einfach versuchen. Man gewöhnt sich nämlich an eine ganze Menge mit der Zeit.
 
Kot ist nicht gleich Kot.

Kinder****e ist was vollkommen anderes, als die Ausscheidungen von Erwachsenen.
Ich lasse mir lieber von einem Kleinkind in den Ausschnitt sabbern, als von einem Greis, mal als Beispiel.

Das ist tatsächlich ein großer Unterschied. Sowohl von der Menge, als auch vom Geruch.

In der Ausbildung würde sie Kinder von 0 bis 18 Jahren betreuen, bei manchen Erkrankungen auch bis 30 und älter. Sie wird sich das Klientel zumindest bis zum Examen nicht aussuchen können. Und es wird auch niemand Rücksicht darauf nehmen, ob ihr bei sowas vielleicht übel wird.
 
Da die Ausbildung in wenigen Tagen beginnt und Du wahrscheinlich schon alle Vorbereitungen getroffen hast - warum lässt Du es nicht einfach auf Dich zu kommen? Solltest Du tatsächlich mit den Ausscheidungen nicht umgehen können, bist Du in der Pflege falsch - auch in der dreijährigen, meiner Ansicht nach - aber noch hast Du die Probe nicht aufs Exempel gemacht. Vielleicht reagierst Du viel besser, als Du jetzt denkst.

Wenn es wirklich nicht geht, kannst Du während der Probezeit jederzeit kündigen. Dann solltest Du Dir aber eine berufliche Alternative suchen. Kinderkrankenschwestern haben schon während der Ausbildung etliche Einsätze in der Erwachsenenpflege und können sich außerdem nach dem Examen nicht aussuchen, wo sie unterkommen. Viele sind gezwungen, mit Erwachsenen zu arbeiten, weil es in der Kinderkrankenpflege viel weniger Stellen gibt.
 
Ich schließe mich Claudia voll und ganz an: du hast eine neue Berufsausbildung in die Wege geleitet, den alten Job gekündigt, bitte kehr nicht jetzt ausgerechnet wieder um. Nimm es als Chance, probiere dich aus. Immerhin dauert die Ausbildung nur ein Jahr und danach wirst du wahrscheinlich umso leichter in die große Ausbildung kommen. Was ich mich allerdings frage: Du hast ja - wie ich wonanders gelesen habe- nen Realabschluss, warum hast du so schnell aufgegeben mit der großen Ausbildung? Ich hatte ungefähr 8 Bewerbungen geschrieben, davon zwei Absagen, vier Zusagen, weitere Vorstellungstermine habe ich nach den vielen Zusagen abgesagt. Ich kaum jünger als du, 31, auch branchenfremd, Quereinsteiger nach Studienabschluss, was die Bewerbungen aber eher schwerer machen dürfte als wenn man "nur" ne Bürokauffrauausbildung (nicht falsch verstehen, ich meine die Sicht des Arbeitsgebers) gemacht hat, wo es momentan auf dem Arbeitsmarkt echt nicht prickelnd aussieht.

Zum Thema Ekel: Ich will dir da Mut machen. Früher als Teenie wäre ich wahrscheinlich schreiend im Kreis gelaufen, hätte ich jemand Fremden den Hintern abputzen müssen. Ich hatte auch lange Riesenangst vor nem Pflegepraktikum deswegen. Aber kaum war ich im Altenheim, bekam ich schon den Lappen in die Hand und wischte Popos ab, begleitete Toilettengänge, wechselte vollgemachte Windeln. Die erste Woche hab ich mich geekelt. Das Frühstück im Frühdienst ging mir nur schwer die Kehle runter. Aber Tag für Tag wurde es besser. Bei mir war es so, dass der Kopf irgendwann nur noch auf ARBEIT schaltete. Und: Im Zuge der Vertrautheit mit den Bewohnern ekelte ich mich weniger und weniger bis teilweise überhaupt nicht mehr. Besonders bei einigen Frauen machte es mir irgendwann nichts mehr aus auch ohne Handschuh die Urintröpfchen zu entfernen etc. Mein Hardcorefall war eine achwer demente Frau. Immer, wenn ich Spätdienst hatte, war sie unter Garantie nach dem Mittagsschläfchen eingekotet und zwar in der Kombi Diarrhoe und Teerstuhl :mrgreen: , also die richtig harte Tour. Mir ist irgndwann, so extrem wie die ****a verteilt war, auch was an den Unterarm gekommen, aber da war das längst kein Drama mehr, sondern eine absolute Herausforderung. Ich wollte diese arme Frau, die natürlich auch tierisch litt, aus dieser schrecklichen, unangenehmen Lage befreien. Ach, ihr wisst gar nicht, wie beflügelnd dieser Gedanke sein kann, ganz im Ernst.

Mein Problem ist übrigens gar nicht so sehr der Kot und Erbrochenes, sonderb Blut und tiefe, blutende Wunden. Ich hab selbst ne Blut- und Spritzenphobie, bin jahrelang bei jeder Spritze umgekippt. Bitte nicht lachen. Aber meine
Praktikumserfahrungen in der Pflege sind da eine geradezu heilsame Expositationstherapie gewesen, sozusagen der erste Schritt auf dem Weg zur Heilung :) Ich hoffe, dass es noch besser wird, denn bei eigenen Blutabnahmen beim Arzt kann ich immer noch nicht hinsehen. Und bei ener OP zuschauen, wäre auch noch Horror und dabei find ichs gleichzeitig doch auch so interessant. Kann mir da vielleicht auch jemand Mut machen? Wird das besser mit der Zeit?:nurse: Ich bin ja noch nicht in der Ausbildung. Ich hab schon ernsthaft erwogen, vorher noch zum Psychotherapeuten zu gehen und eine Verhaltenstherapie zu machen, damit das besser wird, nicht nur wegen der Ausbildung. Blutabnahmen beim Arzt habn bei mir schon zur Ohnmacht geführt.

Aber, Andrea, siehste mal, wir haben alle unsere kleinen Probleme. Keiner ist sicher ganz PERFEKT auf ne Ausbildung zugeschnitten. Wir müssen alle während dieser Zeit an uns arbeiten. Jeder auf seine Weise. Aber es macht usn auch stärker und schenkt uns auf jeden Fall Lebenserfahrung. Und so viel wie im Pflegeberuf wirst du wahrscheinlich kaum woanders mitbekommen. Versuch es doch einfach!
 
Ich klatsche mal Blumenmädchen wild Beifall.:klatschspring:
 
Ich klatsche mal Blumenmädchen wild Beifall.:klatschspring:

Und du glaubst gar nicht, wie stolz ich auf mich bin, dass ich das so gut hingekriegt habe (Thema: Ekel überwinden). Wirklich, das schreib ich nicht einfach nur so. Ich denke, die Feuertaufe für den Beruf habe ich damit bestanden, oder?:mrgreen::nurse:
 
Für mich ist es aber ein Riesenunterschied, ob ich den Kot eines 6-jährigen wegmache oder den eines 60-jährigen!!

Hallo an alle!

Ehrlich gesagt, finde ich das Thema gerade sehr spannend.

Wieso ist so, dass wir uns vor einigen fremden Menschen mehr ekeln als vor anderen?

Ich habe während meiner Pflegepraktika auch immer wieder darüber nachgedacht, warum ich z.B. im Schnitt (Ausnahmen gibt es natürlich auch) weniger Ekel vor Ausscheidungen von (älteren) Frauen habe als von Männern und z.B. von Bettlägerigen mehr als von Nicht-Bettlägerigen. Das war erst mal nur so ein Gefühl, aber ich habs dann versucht zu hinterfragen, warum meine Psyche da so reagiert:
Erst mal ist es sicher evolutionsbiologisch begründet:
Bettlägeriger wirkt auf uns schwer krank = potentiell ansteckend (auch wenns nicht real der Fall ist) = Abstand halten. Bei einem mobileren ist dieser Ekelreflex bei mir weniger aktiv (macht ja dann auch Sinn.
Der andere Punkt: Alte Männer.
ZUm einen ist es tlw. wirklich so (Erfahrung), dass vor allem ältere Männer es mit der Hygiene nicht so genau nehmen wie Frauen und sich schlechter ernähren und öfter Alkohol trinken (ich sag nur Körpergeruch und Alkohol und fette Ernährung mit viel Protein..buah). Frauen sind auch meist mehr zur Reinlichkeit erzogen. Der andere Punkt (unbewusst, wahrscheinlich aber auch Erfahrungswissen):
Manche Männer gehen in Bordelle. Je älter der Mann, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass er mal da war = sich evtl. mit etwas angesteckt hat. -Und hallo, aufgepasst: Ich glaube hierin steckt auch die Erklärung, warum sich einige Menschen weniger vor Kindererbrochenem und -kot ekeln als vor den Exkrementen Erwachsener. Erwachsene leben einfach schon länger und sind damit auch potentiell größere Krankheitsschleudern. Diese Idee hatte ich sofort, als ich las, dass einige von euch Kinderexkremente weniger eklig finden. Sofort habe ich mich dann gefragt: Wie ist das denn bei dir? Ich habe zwar noch nie ein Kind gewickelt und in vollgemachten Hosen gesehen, aber wenn ich daran denke, empfinde ich ehrlich gesagt auch etwas weniger Ekel als vor dem Kot eines 80-jährigen Bettlägerigen. Anderseits ist es uns vielleicht auch vertrauter. Ich bin z.B. mit jüngeren Geschwistern aufgewachsen und da weiß man einfach wie Kinder****e riecht. Ich habs jetzt auch nicht als so negativ in Erinnerung. Aber: Exkremente kranker Kinder stinken vielleicht ebenso wie die alter kranker Menschen. Das kann ich nicht beurteilen. An Ausscheidungen (insbesondere Schweiß und Urin) kann man auch einiges riechen, was auf den Gesundheitszustand schließen lässt. Das hab ich schon gemerkt.

Schon interessantes Thema, ..auch wenns e k e l i g ist. :mrgreen:
 
Grundpflege gehört auch zur Kinderkrankenpflege. Windeln wechseln und Erbrochenes/Durchfall beseitigen läßt sich da nicht umgehen. Wenn der Ekel zu groß ist, macht eine Ausbildung in der Pflege vielleicht generell keinen Sinn?

Noch ein Einwurf von mir:
Ich erinnere mich, dass auf der Kinderstation des KH, wo ich mein erstes Praktikum gemacht hatte, fast alle Kinder von Eltern begleitet wurden, die dann auch die Grundpflege übernommen haben. Von daher hat man auf ner normalen Pädiatrie-Station vielleicht tatsächlich weniger mit Windeln wechseln, Erbrochenem zu tun.

ABER:
Diese Kinderstation war auch einem Lungen-Zentrum eingegliedert. Ich erinnere mich, dass sehr viele, teils auch schwerstmehrfachbehinderte Kinder ständig abgesaugt werden mussten, oft dann auch von Pflegern. Ich kann mich an eine Runde Physio-Schüler erinnern, mit denen ich dort unterwegs war (ich hatte damals ein Physio-Praktikum gemacht) und die sich sowas von geekelt haben vor einem schwerstmehrfachbehinderten Kind, das ganz doll am Schleimen war. Keiner hatte Lust bei dem die Physiotherapie zu machen deswegen. Ich fand diese Ablehnung schon richtig schlimm und einer der Schüler hat deswegen auch eine Rüge von einer PA bekommen, weil er in Gegenwart der Mutter das auch noch gezeigt hat bzw. ihr und der Ausbilderin irgendwie vermittelt hat, das Kind sei Schuld, dass seine tolle Therapie-Vorführstunde nicht funktioniere..*ja, klar*. Muss auch klar sagen daher: Wer so etwas dauerhaft als ekelig empfindet, dass er einen pflegebedürftigen Menschen regelrecht ablehnt, dann ist man im medizinisch-pflegerischen Bereich wirklich falsch.
 
Gutes Argument. Theoretisch. Praktisch gesehen liegen die Eltern nach ein paar Tagen Pflege ihrer rotaverseuchten Kinder gerne ebenfalls brechend daneben. Ich hab auf der Inneren nie so viele besonders widerliche Ausscheidungen beseitigen müssen wie zur Durchfallsaison auf der Allgemeinpädiatrie. Außerdem hat mich auf der Inneren keiner mit Schreien begrüßt. :wink1:

Aber zum Thema: Ein Versuch kann nicht schaden, und wenn's nicht geht ist in der Probezeit kündigen sicher kein Problem.
 
Es gibt mehr Menschen die zu früh aufgeben, als soche die scheitern - Henry Ford.

Wenn du es nicht versuchst weißt du es nie!
 
...gleich was Vernünftiges gelernt!

Sry...konnt mir das jetzt net verkneifen.
 

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