Erniedrigung durch Bewohner

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spritzensusi

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Krankenschwester
Wie manche von euch evtl. wissen, möchte ich der Altenpflege den Rücken kehren u.a. wegen einigen Bewohnern.
Und zwar schicken die die Pflegekräfte wie Bedienstete herum. Der eine steht am WC und schreit "Windel!", die nächste schreit "Decke!" (obwohl die in ganzen Sätzen sprechen können) und wieder ein anderer gibt provokant beim Windelwechsel zu verstehen: "Na, machts Spaß mit meiner Ka...e!?"
Mir ist klar, das der größte Teil der Bew. psychisch nicht ganz auf der Höhe ist. Und ich diese Aussagen vllt. nicht so persönlich nehmen sollte....., aber ich kenne das halt anders aus meiner Krankenpflegeausbildung. Da haben die Pat. sich oft bedankt und sich gefreut das ich ihnen helfe, ich bin eher selten wie ein Dienstmädchen herumgeschickt worden bzw. beschimpft worden.
Das macht mir dort echt kein Spaß, ich möchte wenigstens ein bisschen Anerkennung für meine Arbeit, ich bin keine Dienstmagd.
Also psychisch finde ich es echt härter im Pflegeheim als im Kh. In meinen drei Jahren Ausbildung bin ich richtig aufgeblüht, die Pat. haben gemerkt, das mir die Arbeit Spaß macht. Aber jetzt, kriege ich sogar manchmal richtige Hassgedanken auf manche Bew. Das finde ich nciht in Ordnung. Die Bew. haben ja auch nichts davon, wenn man sie nur noch anraunzt! Am liebsten sind mir die Wachkomabewohner oder die Dementen im letzten Stadium, die schenken einem auch manchmal ein Lächeln. Da pflege ich gerne. Nicht aber bei diesen egozentrischen Bew., die fast alle depressiv sind.
Und oft muss ich mir ausländerfeinliche Sachen über unsere dunkelhäutigen Mitarbeiter anhören.
Wie ist es bei euch?
 
Hallo Netti!

Ich kann ein wenig nachvollziehen, was du meinst mit der Erniedrigung ...aber du solltest dir bewußt machen, daß die BW sicher nicht dich persönlich damit angreifen wollen!

Im Alter verstärken sich manche *Macken* sehr ...und oft ist es auch die nicht akzeptierte Hilflosigkeit der Patienten, die sie so reagieren läßt. ALso ich meine jetzt, daß die Patienten sich nicht damit abfinden können, hilflos zu sein in manchen Lebensbereichen.

Versuche doch trotzdem freundlich zu antworten. Dreh den Spieß herum und sei umso freundlicher je keifiger die BW sind. Vielleicht merken sie dann, daß das Keifen fehl amPlatz ist.

Zu dem Punkt wegen der Ausländerfeindlichkeit unter den BW hab ich nen neuen Thread eröffnet...schau mal rein: http://www.krankenschwester.de/forum/altenpflege/9420-umgang-fremder-spiritualitaet-kultur-pflege.html
 
Hallo,

ich glaube es ist auch von Bedeutung in welch für einem Umfeld man arbeitet.

Ich glaube das kollegiale Umfeld ist sehr wichtig.
Ist es nicht so dass Bewohner auch in einem bestimmten Maß "erzogen" werden müssen?
Um ein Gelingen der Zusammenarbeit und des Zusammenlebens zu gewährleisten?

Es nutzt doch weder den Pflegekräften noch den Bewohner wenn sozusagen ein Hauen und Stechen vorherrscht.:kloppen:
Ich gaube dass man solch ein Verhalten gegenüber Pflegekräften absolut nicht hinnehmbar ist.
Vorausgesetzt der Bewohner ist dsbzgl. nicht orientiert.

NF
 
Da hast du recht, Nachtfreak.
Naja, ein Großteil der Bew. die so mit dem Pflegepersonal umspringen sind ja noch recht recht geistig da. Oft hören wir von den Angehörigen, dass sie früher schon so ein Kommandoton drauf hatten bzw. schikaniert haben. Z.B. hat ein Bew. lt. der Ehefrau früher immer auf den Teppich mit Absicht oder aus Faulheit die Toilette aufzusuchen, gepieselt... Und wenn die mal zu Besuch kommt, dann hört man den Bew. nur brüllen, sie soll dies oder jenes machen.
Er hatte sogar noch versucht, sein Mitbew. zu kommandieren als der schon fast im Sterben lag (3 Tage später ist er verstorben). Der kommandierte ihn immer: "Richard, hol mir mal die Limo!"
Naja, und solche Exemplare haben wir nicht gerade wenig. Hinzu kommt noch, das man ja von Seiten der Heimleitung ja nix gegen die Bew. zu sagen hat, man muss ja schleimen....damit die ihre Betten voll kriegen.
Das beißt sich mit dem, wie ich in der Ausbildung geführt worden bin. Ich bin nämlich zum Selbstbewusstsein getrimmt worden, deswegen kann man ja trotzdem auf die Wünsche der "Kundschaft" eingehen.
Ich finde, die Zeiten sind vorbei, wo man vor älteren Menschen erfürchtig erstarren muss und keine Wiederworte geben kann. Krieg hin, Krieg her- der ist über 60 Jahre vorbei und viele von denen haben mit Begeisterung mitgemacht. Also Anerkennung kriegen die von mir da nicht. Die, die es im Krieg am schlechtesten hatten, sagen kein Wort. Da bekommt man erst nach einiger Zeit mit, das sie vertrieben bzw. vergewaltigt worden sind.
 
Hallo Netti!
Oh wie kann ich Dich so gut verstehen! Auch ich bin unglücklich -
Schade. daß ich nach meiner Ausbildung nur eine stelle im Altenheim gefunden habe. Ich komme mir da so minderwertig vor und es ist echt so, daß viele BW versuchen die PK zu erziehen. Ich laße mir in der Regel nichts gefallen und weise darauf hin, daß wir in einer Gemeinschaft leben und wir "zusammen arbeiten" sollten. Es geht nicht an, daß nur ich mich z. B auf die Minute genau an Insulinspritzen halten soll, und der BW ißt was er will und sich nichts sagen lässt. Auch daß diese Bew. einfach nicht warten wollen und versuchen Druck auszuüben. " ich beschwere mich beim Heimleiter...." Dann sage ich einfach nur: Sie können das gerne tun. ich kann meine Handlungsweise genau erklären bzw Gründe angeben, können Sie das auch???"
Ach ich hab jetzt einfach (was ich sonst nie getan habe!!) gekündigt weil ich es nicht mehr ertragen habe. Für so eine Tätigkeit, nur Stress, nervige immer unzufriedene BW (haben auch Recht - da wir echt keine Zeit haben für die Leute) und unmotivierte kollegen die total überarbeitet sind.
So habe ich mir meine Tätigkeit nicht vorgestellt und weicht total von dem Leben im KH ab. Ich wollte immer in den Funktionsbereich- aber das ist ein anderes Thema.
also : Ich lasse mir nicht alles gefallen und sage das auch dem Bewohner. Ich mag auch nicht nur getreten und schikaniert werden. Nur sehen dies die meisten BW doch nicht ein und daher habe ich "aufgegeben"

Alles Gute. LG Nadeja
 
hallo, ich kann euch teils gut verstehen.. ich habe 5 monate fest als aushilfe auf einer station gearbeitet und bin bei manchen bewohnern innerlich verzweifelt.. es gab situationen, da stand ich einfach im zimmer und dachte, dass das einfach nur ein böser albtraum sei..
auch stimmt das nicht immer, dass manches kommandieren nicht persöhnlich sei..
es gab situationen, da bin ich wie die letzte putze durchs zimmer geschickt worden und danach hieß es immer noch, ich wäre faul ( ich wollte nicht den staub wischen , wer bin ich denn ? die haushälterin???) es ´gab auch eine pat. die rumgiftete und mich sogar anspuckte(allerdings 104 Jahre alt und dement), und mich später als eine nonne hielt.. da konnte man nicht böse werden..

was dazu kam war auch die arbeitszeit.. 12 tage arbeiten , 2 tage frei.. das 5 monate lang zund 6 tage urlaub hab ich bekommen (für einen 300 Euro lohn!!!!!!!!!!!!!!!!) ..
ich kam nach hause und weinte bitterlichst.. weil ich anfangs nach dem 10 tag, später auch schon nach 5-7-tag einfach nicht mehr konnte.. mein freund meinte nur noch, dass wenn wir nicht zusammen wohnen würden, wüsste er nicht wie ich aussehe.. da ich immer sofort ins bett bin , nachdem ich vom arbeiten wiederkam (auch schon 16.00)
als dann später noch diese teildienste kamen (7.00 da sein.. helfen beim patienten waschen und um 10.00 gehen.. dann wieder um 18.00 kommen und helfen die bew. wieder ins bett zu bringen ) konnte und wollte ich nicht mehr und war froh kündigen zu können, weil ich ne ausbildungsstelle bekam..

es kam alles zu einem .. die arbeitsverteilung.. das ständige unnötige meckern mancher bewohner.. ICH WAR FROH ALS ES VORBEI WAR!! ich kann jeden nur sagen, egal ob in der altenpflege oder im büro.. wenn man merkt, dass man nicht mehr kann..sollte man aufhören, da man am ende ja doch derjenige ist, der zermürbt, zerschlagen und fertig ist.. dem chef ist das (meistens) egal... der kriegt ja ne neue arbeitskraft!

micke

p.s. unser team war aber spitze, nur waren alle müde , da die station ständig unterbesetzt war.
p.p.s zu dem heimleiterschleimen.. unsere chefin interessierte sich überhaupt nicht darum, die kam vorbei um zu kontrollieren wann und wie lange wir pause machen und um mit den bewohnern sich ein sektchen zu trinken.
 
Wie mögen wir reagieren, wenn wir nach einem arbeitsreichen Leben durch körperlichen Einschränkungen unser Leben nicht mehr selbständig führen können... abhängig werden von fremden Personen mit so ganz anderen Lebensvorstellungen. Wie mögen wir reagieren, wenn jemand anderes über uns bestimmt: wann der Tag beginnt und endet, was es zu Essen gibt, was sauber ist und was nicht usw., usw.. Wie mögen wir mit dem Verlust von Autonomie umgehen. mit dem Verlust von Status und Anerkennung.

Ich denke, es wird uns noch schwerer fallen als den jetzigen Senioren. Wir sind noch mehr auf Autonomie aus. Sich anpassen an andere Bedürfnisse empfindet manch junger Mensch jetzt schon als Zumutung. Die eigenen Interessen zählen. Der eigene Status zählt.

Unsere Senioren kommen aus einer Zeit in der die Dienstleistung noch mit dienen verbunden wurde. Dienen ist bei vielen Senioren bedinungsloses Dienen und nicht: dafür bin ich nicht zuständig.

Wo steht der Bewohner in der Hierarchiestufe? Ist er wirklich derjenige der entscheidet oder ist er derjenige der die letzten Schlupflöcher zur Eigenbestimmung nutzen muss um wenigstens noch halbwegs das Gefühl der Autonomie zu haben?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,

zuerst einmal kriegst Du ein ganz dolles :up: von mir für den Beitrag, er macht einen wirklich nachdenklich. Und trotzdem ist es verständlich, dass es in den wenigsten Fällen einfach ist und man deshalb mit einer ordentlichen Portion Durchhaltevermögen, Verständnis u. ä. ausgestattet sein sollte. Bisher habe ich das in meinen Praktika im AH zwar noch selten erlebt, aber ich kann es mir gut vorstellen.
Ich denke, wenn man damit nicht zurecht kommt, scheint es das bessere zu sein, sich nach Arbeitsmöglichkeiten in anderen Pflegebereichen umzusehen, denn niemand hätte etwas davon, wenn die Pflegenden genause genervt sind wie die Bewohner. Die stehen ganz klar im Mittelpunkt und es ist die Pflich des Pflegepersonals kompetente Pflege zu leisten!

Ganz liebe Grüße
Rina
 
@ Elisabeth Dinse:

Du vergleichst Autonomie mit Herumschicken, Schikanieren etc?
Naja, mag sein, dass das der letzte Strohhalm eines alten Menschen im Pflegeheim ist. Traurig.
Habe ja auch für viele Verständnis, aber ich finde, das die alten Leute auch trotz was sie alles erlebt haben, so nicht mit dem Pflegepersonal umzugehen haben. Erst vor ein paar Tagen bedrohte eine Bew. die Beschäftigungsdame mit 'nem Messer oder die Leute behaupten ständig, man hätte ihenen was geklaut....oder eine Kollegin hat fast eine Tasse an den Kopf geschleudert bekommen, da der Fernseher der Bew. um 21 Uhr auf 100 % Lautstärke gestellt war und sie diese herunterdrehen wollte...... Also bei solchen tätlichen Sachen hört bei mir der Spaß auf! Das sind ja auch noch viele von denen, die höchstens nur leicht dement sind, die, die voll in der Demenz stecken, die sind lieb.
Das sind meist noch die "normal gestigen" Bew.
Also für mich ist das auch nix im Pflegeheim. Ich bin weder 'ne Putze noch 'ne Dienstmagd. Eine Pflegeperson hat auch Gefühle, nicht nur die Bew./ Pat. Kein Wunder, das so viele in der Altenpflege 'nen Burnout bekommen, wenn die sich nicht trauen, ihre Situation zu ändern oder einfach mal den MUnd aufzumachen und ständig nur Verständnis haben müssen für die "Kunden".
Wer hat Verständnis für mich!? Ich bin auch ein Mensch, ich brauche auch Respekt, wie die alten Leute. Nee, nee, bloß weil die alt sind, dürfen die alles!?

In unserer Gesellschaft hat jeder dem anderen Respekt zu zeigen, nicht nur die Jungen den Alten gegenüber. Was wäre denn das für eine Gesellschaft?

Und viele von denen (Frauen) haben doch nur ihre Kinder groß gezogen, also Respekt habe ich heute vor den Berufstätigen, Alleinerziehenden Müttern....
Naja, hoffen wir, das meine Bewerbung im OP fruchtet.....
 
Kann es sein, dass du mit gerontopsychiatrischen Pat. zu tun hast? Alles was du beschreibst läßt diese Vermutung zu. *grübel* Dein Haus bestand doch auch auf einer Weiterbildung zu diesem Thema.

Was dein Menschenbild anbetrifft- wem du Achtung entgegenbringen möchtest und wem nicht... da muss ich erst mal drüber nachdenken.

Welche Vorstellungen hats du denn vom Pat./ Bew.? Was verstehst du unter Autonomie des Bew.? Was soll erdürfen und was nicht? Irgendwie kann ich dich nicht verstehen.

Elisabeth
 
Netti schrieb:
Mir ist klar, das der größte Teil der Bew. psychisch nicht ganz auf der Höhe ist. Und ich diese Aussagen vllt. nicht so persönlich nehmen sollte....., aber ich kenne das halt anders aus meiner Krankenpflegeausbildung. Da haben die Pat. sich oft bedankt und sich gefreut das ich ihnen helfe
Dir ist also klar, dass die Handlungsweisen der Bewohner auf ihr Krankheitsbild (ihre Altersveränderungen) zurück zu führen sind und trotzdem nimmst Du es persönlich. Sind Dir in Deiner Krankenpflegeausbildung auch Patienten im Durchgangssyndrom begegnet, oder mit psychischen / psychiatrischen Erkrankungen? Hast Du das dann auch persönlich genommen? Das sind ja nun auch keine Seltenheiten im Krankenhaus. Es ist nun mal nicht alles "heile Welt". Und schon gar nicht, wenn man mit Menschen zu tun hat, die hirnorganische oder psychische Veränderungen haben.
Und es sollte auch nicht verwechselt werden, dass die Patienten ins Krankenhaus kommen um gesund zu werden (oder sich Linderung ihrer Leiden versprechen), ... im Altenheim WOHNEN alte u./o. pflegebedürftige Menschen. Sie haben ein langes (und oft auch beschwerliches) Leben hinter sich. Und die meisten haben sich sicher auch nicht vorgestellt, später in einer Altenpflegeeinrichtung unterzukommen. Das ist derzeit noch eine Generation, die es kannte, dass man in der Familie unterkommt und es ist für diese Menschen auch nicht leicht, dass sie im "Heim" leben sollen. Oder Menschen, die schon zu Hause ihre Demenz hatten und dann irgendwann in die Pflegeeinrichtung ziehen mussten. Denen wird die Lebensgrundlage und die letzte Sicherheit genommen. Das gewohnte Umfeld ist weg und es kommen lauter fremde Leute, die die intimsten Dinge mit einem machen möchten, die man IMMER schon alleine gemacht hat und nicht mal mit dem Ehepartner geteilt hat (Toilettengänge, Körperpflege, etc). Ich weiß nicht, wie es mir damit gehen würde.
Und noch ein kleiner Satz in Richtung "Wertschätzung im Krankenhaus": DA kommt es ja auch oft genug vor, dass man eben KEINE Wertschätzung von einer anderen Berufsgruppe erhält. Und das von Menschen, denen man keine Erkrankungen nachsagen kann. Bei denen nur das Ego oder sonst was das Problem ist. So gesehnen bei Kollegen der schneidenden Kunst im OP, ... wo sie sich aufführen wie Hans-Dampf, nur weil eine Kleinigkeit nicht so läuft, wie sie es sich vorstellen. Ich weiß nicht, was da besser ist.
Am liebsten sind mir die Wachkomabewohner
Ich hoffe, Du merkst wie makaber diese Aussage ist. Ich finde eine solche Aussage sehr erschreckend.
Ich finde, die Zeiten sind vorbei, wo man vor älteren Menschen erfürchtig erstarren muss und keine Wiederworte geben kann. Krieg hin, Krieg her- der ist über 60 Jahre vorbei und viele von denen haben mit Begeisterung mitgemacht. Also Anerkennung kriegen die von mir da nicht. Die, die es im Krieg am schlechtesten hatten, sagen kein Wort. Da bekommt man erst nach einiger Zeit mit, das sie vertrieben bzw. vergewaltigt worden sind.
Ich frage mich, woher Du Deine Quelle hast, dass die Leute begeistert mitgemacht haben. Du hast in dieser Zeit nicht gelebt und kannst Dir wohl keine Bewertung erlauben. DASS da viel schlechtes passiert ist, steht außer Frage, ... aber WER da WAS wollte (gerade vom "kleinen Fußvolk"), dass finde ich doch sehr wage, darüber Vermutungen anzustellen. Viele mit denen ich darüber gesprochen habe wollten auch nur ihre Haut und die Haut ihrer Familie schützen.
Und Menschen keine Anerkennung entgegen zu bringen ist doch genau das, was hier bemängelt wurde, oder?? Und jetzt wollen es Leute OHNE entsprechende Begleiterkrankung nicht machen.
DAS verstehe ich nicht. Ich habe Respekt vor älteren Menschen, genau wie vor allen Menschen. Und wer einen Krieg überlebt, hat eh VIEL mitgemacht. Wir mussten es ja GOTT SEI DANK nicht miterleben. Also sollten wir auch nicht so leichtfertig mit unserem Urteil sein. Und wer es im Krieg am schlechtesten hatte, das vermag NIEMAND zu beurteilen.
Ich finde es ein wenig arm, dass hier alles auf's Altenheim geschoben wird, nur weil man mit dem Arbeitsbereich selbst nicht klar kommt.
Das Problem ist nun mal, dass viele Krankenpfleger/innen nicht in der Lage sind zu erkennen, dass die Altenpflege ein sehr spezielles Gebiet ist, für das ihre Ausbildung manchmal einfach nicht ausreicht (es sei denn, man ist sehr interessiert und bemüht sich). Es ist nunmal kein Notnagel für nicht im Krankenhaus untergekommene. Dafür unterscheidet sich die Ausbildung zu sehr. Und dieses scheitern auf die Bewohner zu schieben finde ich nicht richtig. Aber es herrscht ja leider immernoch die Meinung, dass Altenpflege ja jeder kann. Aber genau SO ist es eben nicht. Altenpflege ist viel mehr.
Und nur weil man nicht "herumdoktorn" kann, ist es nicht schlechter als die Arbeit im Krankenhaus.
Mir scheint, dass manche mit der Pflege (Altenheim) überfordert sind und sich daher lieber Assistenzarbeiten (im Krankenhaus) zurückwünschen.
 
Mobitz schrieb:
Mir scheint, dass manche mit der Pflege (Altenheim) überfordert sind und sich daher lieber Assistenzarbeiten (im Krankenhaus) zurückwünschen.
Aber, aber , Moritz! Ist die Pflege denn nicht ein selbstständiger Beruf ? Darum wird doch gekämpft!

Die Arbeit im Altenheim, so anspruchsvoll und herausfordernd sie sein mag, wird nicht so hoch angesehen. Dagegen hat das Arbeiten in einem KH einen höheren Status. Das würde ich an Nettis Stelle genauso machen, vielleicht etwas eher.
 
@ Elisabeth:

Also, es gibt in meinem Haus eine gerontopsychiatrische geschlossene Abteilung. Der Rest, wo auch ich arbeite, sind "Normalstationen". Die Hälfte davon gehört eigentlich auch in die erstere Station wg. Weglauftendenz etc.....Aber da ja die Plätze begrenzt sind, müssen wir uns halt damit arrangieren.

Wer mich mit Ausdrücken oder Ähnlichem beschimpft (wer noch halbwegs bei Sinnen ist), vor DEM habe ich keine Achtung. Und wo steht überhaupt geschrieben, das man ständig vor alten Leuten einen riesen Respekt haben muss!? Sicher, ich habe vor denen Respekt, die mit ihren 90 Jahren selber den Haushalt schmeißen oder die damals gegen das Hitlerregime den Mund aufgemacht haben usw. (wenn man das jetzt von meinen Bew. aus betrachtet). Ich habe aber bestimmt kein Respekt vor denen, die damals fröhlich beim Krieg mitgemacht haben und heute immer noch meine ausländischen Kollegen beschimpfen. Soll ich davor Respekt haben??? Reife Leistung.... ich glaube, das ich alt genug bin, wen ich meine Anerkennung zeige und wem nicht. Bei manchen kann ich noch so viel tun und machen, ich bekomme auch nicht meine Anerkennung. Und die meisten über die ich mich hier beschwere sind die fitteren und noch halbwegs logisch denkenden Bew.

Thema Autonomie des Bew., was ich darunter verstehe: das ist das, was jeder Bew. selber kann bzw. noch selbst können möchte. Jeder möchte weitesgehend sein Leben selbstständig in der Hand haben. Deswegen gibt es ja bekanntlich Pflegeheime die das kompensieren und auf einer guten Station wird das auch gefördert. (Wobei es dabei meistens einen riesen Protest gibt, wenn die Bew. mal was selber machen sollen was sie eigentlich noch können= beißt sich mit der Autonomie, was?)

Also nicht dass das hier falsch verstanden wird: ich bin ja kein Alten- Hasser. Ich mag viele meiner Bewohner, nur manche Dinge muss man sich auch als Pflegekraft nicht bieten lassen....irgendwo bin ich auch noch ein Mensch.

@ Mobitz:

Also, ich weiß ja net, ob du beide Seiten kennst (Krankenhaus/Pflegeheim)!? Im Pflegeheim hast du die Bew. Tag für Tag, Woche für Woche, monat für Monat, Jahr für Jahr usw.....Im Kh ja wohl nicht.
Und wenn ständig miteinander zu tun hat, ist das ja wohl auch normal, das es Spannungen geben kann.
Klar, habe ich öfters Pat. im Krankenhaus mit "Durchgangssyndrom" oder anderen psychischen Auffälligkeiten betreut. Aber erstens war das höchstens mal ein Patient pro Station und zweitens blieb der wohl auch nicht ewig, sodass man sich auch anders darauf eingestellt hat. Im Pflegeheim hat man mind. 27/30 psychisch auffälligen Bew. pro Station.
Das Ganze hat nichts mit persönlich nehmen zu tun, sondern mit den Nerven, die ständig auf's äußerste gereizt werden. Das geht dort zu wie im Kindergarten. Im Krankenhaus war es zwar auch stressig, aber bei weitem nicht so psychisch belastend. Warum bekommen dann mehr Altenpfleger 'nen Burnout, als Pflegefachpersonal im Kh!? Man ist den ganzen Tag am Bew., keine Abwechslung, wenig Medizinisches, Fachliches...
Das ist wie ein Kreislauf: den Bew. ist langweilig, wir bieten Beschäftigung an, die wollen meistens nicht, dann provozieren die einen aus Langeweile, Nerven bei PP liegen blank usw....

Vorsicht: ich spreche von ca. 5 Bew. von meiner Station- nicht von allen! (Aber die reichen..)

Tja, meine Quelle des toll empfundenen 2. Weltkrieg bekomme ich des öfteren auf meiner Station von alten SS- Mitgliedern zu hören.... Ist ja auch besonders nett, die ausländerfeindlichen Parolen zu hören, wie oben schon erläutert. Aber du scheinst ja ins frühere Leben mancher alter Menschen keine Einsicht zu haben....

Thema Wachkomapat.: habe ich irgendwie gesagt, das ich es schön für die Menschen finde, was denen wiederfahren ist!? Nein! (Das hier auch alles einem im Munde verdreht werden muss:gruebel: ....)
Ich meine damit, das die, die im Wachkoma sind, sich ja eigentlich nicht verbal äußern können, aber man sieht ihnen an, was sie fühlen und ebend das sie zufrieden aussehen. So was finde ich toll an dem Beruf. Ohne viel Worte, Zuneigung zeigen können. Oder wie viele Demente, die bei der Kleinsten Sache, die man für sie getan hat, über's Gesicht strahlen.

Denen, denen es am besten geht, schreien am lautesten, das habe ich damit versucht zu kritisieren, wenn das geschmacklos sein soll.....

Tja und zum Abschluss muss ich dir zustimmen: es ist nicht jeder für die Altenpflege gemacht. Das sehe ich an den vielen Kollgen mit Burn out- Syndrom, die ihre Altenpflegeausbildung gerne und gut gemacht haben....
Ich finde, es wird noch zu wenig in der Altenpflege für die Mitarbeiter gemacht. Da sind nur die Kunden am wichtigsten. Die Mitarbeiter bekommen da ja immer gleich Abmahnungen. Im Klinikum, da wo ich gelernt habe, da gibt es "Supervisionen". Das vermisse ich im Altenheim. Ist wohl auch ein Grund dafür, warum ich da nicht mehr arbeiten mag, da sich ja niemand um die Mitarebiter schert.....

Mein Traum ist in den OP zu gehen, habe mich ja auch beworben, also hast du ja wohl auch Vorurteile gegenüber der Funktionspflege, wie man in deinem Beitrag über die "schneidende Kunst im OP" lesen kann. Die sind auch nicht alle so abgebrüht, wie von dir dargestellt....Fass dir mal an deine eigene Nase.
 
@netti... deinen Aussagen entnehme ich, dass du wenig bis gar keine Ahnung hats von der Klientel mit der du arbeitest:

...wer noch halbwegs bei Sinnen ist
Was ist das für eine Beschreibung.

Und was maßt du dir an, dich über die Biogarphie der Menschen zu erheben? Dein Berufsbild siehtnicht vor zu richten über anderer Menschen Lebensentscheidungen. Du kannst doch gar nicht nachvollziehen warum diese Entscheidungen so getroffen wurden, wie sie getroffen wurden.

Und wenn es nicht klappt mit OP Pflege solltest du überlegen ob du nicht die Konsequenz in den Entscheidungen zeigst die du von deinen Bewohneren ehedem erwartet hättest: Aufhören mit der Pflege von alten Menschen.

Elisabeth
 
Mensch.. hier muss man sich jedes Wort überlegen...
Ich meine natürlich: " ... wer nicht unter psychischen/kognitiven Störungen leidet...":beten:

Vllt. überlegst du dir mal, die Meinung anderer zu akzeptieren und nicht immer zu belehren. Machst du das mit deinem Klientel auch!?:besserwisser:

Ich habe ja eigentlich mit dem Ganzen nur mal sagen wollen, das auch in der Altenpflege es Grenzen gibt. Das müssen manche wohl noch lernen.....Denn ohne Regeln und Grenzen gibt es Chaos in der Gesellschaft, da wird auch nicht vor alten Menschen halt gemacht, die doch immer so möchten,dass sie nicht ausgegrenzt werden. Ich muss mich auch benehmen auf Arbeit, ich kann die Bew. nicht beschimpfen, so wie die es mit dem Personal tun (ich rede hier von kognitv gesunden Menschen)!
 
@netti... ich habe nichts weiter als deine eigene Meinung mal auf dich bezogen. Aber wie ich sehe, forderst du gerne von anderen- nur nicht von dir selbst.

Und ich denke, damit ist nun alles gesagt.

Elisabeth
 
Hallo Netti,

ich kann deine Ansichten nicht akzeptieren. Es könnte noch eine Entschuldigung sein, daß Du dich mit dieser wirklich anspruchsvollen Pflege von älteren Menschen nicht auskennst.

Wie weit Du dafür Interesse hast dies Dir anzueigenen.....ist mir fraglich.
Denn in dieser Pflege musst Du Dich ständig mit deinen eigenen Anteilen auseinandersetzen, nennt man Reflexion.....aber unbedingt erforderlich, wenn man viel Beziehungsarbeit leisten muss.

Ein Mensch ist durch seine Sozialisation die er erfahren hat geprägt. Wer kann sich da ein Urteil erlauben, warum er so ist....oder warum kann er garnicht anders reagieren kann? ....Auch die die Frage, was brauchen wir um damit fachlich umgehen zu können?


Weglauftendenzen nennt man auch heute Hinlauftendenzen.....Warum wohl?

Für mich ist Wertschätzung, Akzeptanz und Empatie unbedingt erforderlich. Kann dies nicht geleistet werden, so habe ich das im Team anzusprechen, muss mir dort Hilfe holen. Das darf natürlich auch passieren, dass man mit jemandem nicht so klar kommt. Aber dann stehe ich in der Pflicht, dies zu benennen. Um dem Menschen die Pflege oder Betreuung zukommen zu lassen, die jedem zusteht.....und das auch im zwischenmenschlichen Kontakt.

So sieht ein professioneller Umgang mit Schwierigkeiten aus. Nicht der Bewohner/Patient hat ein Problem dann....sondern ich als Fachkraft.
 
pflegus schrieb:
Aber, aber , Moritz! Ist die Pflege denn nicht ein selbstständiger Beruf ? Darum wird doch gekämpft!

Die Arbeit im Altenheim, so anspruchsvoll und herausfordernd sie sein mag, wird nicht so hoch angesehen. Dagegen hat das Arbeiten in einem KH einen höheren Status.
Jep, ... die Pflege ist ein selbstständiger Beruf. Das habe ich ja nie in Frage gestellt.
Warum hat die Arbeit im Krankenhaus einen "höheren" Status?? Was ist im Krankenhaus anders als im Altenheim (von PFLEGERISCHER Seite). Welche PFLEGERISCHEN Unterschiede bestehen?
Und warum soll man wegen Status die Einrichtung wechseln?? Aber das habe ich vermutlich wieder fehlinterpretiert und entschuldige mich dafür :wink1:
Netti schrieb:
@ Mobitz:

Also, ich weiß ja net, ob du beide Seiten kennst (Krankenhaus/Pflegeheim)!?
Kann Dich beruhigen (oder auch nicht)! Ich kenne beiden Seiten. Und zwar vermutlich intensiver als Du, da ich nicht nur in beiden Bereichen gearbeitet habe, sondern auch beide Ausbildungen erfolgreich absolviert habe. Von daher kenne ich die Altenpflege recht gut. Und deswegen kann ich mir auch erlauben, zu urteilen, warum Krankenpflegepersonal im Altenheim oft fehlbesetzt sind (von engagierten Leuten, denen was an der Altenpflege liegt mal abgesehen), da sie viele Ausbildungsinhalte einfach nicht genossen haben. Auch ein Grund, warum ich nicht verstehe und es mich ärgert, dass man als Krankenpflegepersonal schneller als Altenpflegepersonal im Altenheim in leitende Positionen kommt. Ich sehe da keine Rechtfertigung.
Netti schrieb:
Man ist den ganzen Tag am Bew., keine Abwechslung, wenig Medizinisches, Fachliches...
Das ist der Fehler der herangehensweise, ... nur weil es weniger mit Medizin zu tun hat, ist es deswegen noch lange nicht weniger Fachlich. Im Gegenteil, ... im Altenheim hat man viel mit pflegerischer Kompetenz zu tun (wenn das entsprechende Personal da ist). Gesundheitsförderung, Aktivierung, Prophylaxe, Gestaltung des Tagesablaufs, usw, usw, ... reine pflegerische Kompetenzbereiche, die VIEL Fachlichkeit erfordern.
Netti schrieb:
Das ist wie ein Kreislauf: den Bew. ist langweilig, wir bieten Beschäftigung an, die wollen meistens nicht, dann provozieren die einen aus Langeweile, Nerven bei PP liegen blank usw....
Ob es Provokation ist, das lasse ich jetzt mal dahingestellt. Jetzt kommt halt wieder die Fachlichkeit (fehlende) zum Tragen. Warum ist den Bewohnern denn langweilig bei Beschäftigung?? Vielleicht, weil sie einfach strukturiert ist und eben NICHT auf biographisches Arbeiten basiert?!? Es geht ja nicht nur darum IRGENDWAS zu machen, sondern sich seine Maßnahmen gezielt zu überlegen. Dafür brauche ich Fachlichkeit und im Altenheim eben biographisches Arbeiten.
Netti schrieb:
du scheinst ja ins frühere Leben mancher alter Menschen keine Einsicht zu haben....
Habe mich sogar schon sehr intensiv (in meiner Altenpflegezeit) mit der Biographie der Senioren beschäftigt. Und da war natürllich ein nicht kleiner Bestandteil der Krieg. Natürlich gibt es auch immer wieder ein paar Leute, die hinter den Verbrechen des kleinen größenwahnsinnigen Österreichers standen. Aber VIELE und ich behaupte der Großteil hat nur versucht haben nur versucht sich und ihre Familie zu schützen.
Und kann man den Leuten verübeln, dass sie einiges für gut empfanden, wenn heute noch einige (entschuldigt, wenn ich mich zu einer solchen Wertung hinreißen lasse) jugendliche Hohlköpfe diesem Regiem nachweinen und es zurück wollen.
Und DIE wissen, was daraus geworden ist und welche Verbrechen begangen worden sind.
Netti schrieb:
Im Klinikum, da wo ich gelernt habe, da gibt es "Supervisionen". Das vermisse ich im Altenheim. Ist wohl auch ein Grund dafür, warum ich da nicht mehr arbeiten mag, da sich ja niemand um die Mitarebiter schert.....
Schade, dass das bei Deinem Arbeitgeber so läuft, ... aber auch das habe ich im Altenheim schon anders erlebt. Supervisionen ist ja nichts krankenhausspezifisches. Das liegt vielleicht an Deiner Einrichtung.
Netti schrieb:
also hast du ja wohl auch Vorurteile gegenüber der Funktionspflege, wie man in deinem Beitrag über die "schneidende Kunst im OP" lesen kann. Die sind auch nicht alle so abgebrüht, wie von dir dargestellt....Fass dir mal an deine eigene Nase.
Ich habe keine Vorurteile gegenüber der Funktionspflege. Jedoch hat die "Pflege" im OP, ja wenig mit der Pflege am Patienten zu tun, im vergleich mit der Pflege in anderen Bereichen sondern ist einfach viel Assistenz. Ich weiß ja nicht, wieviel Einblick Du schon in den OP hattest, von Deinem Schülereinsatz abgesehen.
Aber so manch ein Chirurg kann genauso, wenn nicht noch mehr anstrengend sein, als ein dementer Bewohner. Nur DER kann was an seiner Art und Weise tun. Auch hier sind es nicht alle, auch das habe ich nicht behauptet. Aber da muss vielleicht auch jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Vielleicht hast Du ja Glück und hast mit lauter netten, freundlichen Chirurgen und Kollegen im OP zu tun und kannst dort Deinem Bild der Pflege voll entsprechen. Wünsche Dir auf diesem Wege ales Gute und viel Erfolg.
 
@ Mobitz:

Finde ich echt gut von dir, das du die Altenpflege so verdeidigst! Da merkt man, das dir die Arbeit Spaß macht.
Leider habe ich viele Kollegen kennengelernt, die die Altenpflegeausbildung absolviert haben, die jetzt nicht (mehr) so begeistert sind. Warum auch immer.

Tja, das mit dem Biographischen Arbeiten ist bei mir am Haus so 'ne Sache: das wird gerade ind er Geronto- Weiterbildung versucht zu lehren, d..h., es haben dann gerade mal 6 Mitarbeiter vom Haus davon eine Ahnung.

Ich bin eine Teilzeitkraft und biograph. Arbeiten verlangt Zeit und Geduld.
Bis jetzt haperts an der Umsetzung. Es wird nicht gerade vom Haus aus gefördert, geschult bzw. verlangt. Die "Zertifizierung" ist gerade wichtiger....

Also ich denke schon, das ich in 8 Wochen OP soweit alles mitbekommen habe. Ich bin ja nicht herumgestanden, sondern habe mit angepackt und als unsterile Kraft im Saal das Material herbeigeschafft. Außerdem hat der OP mit Organisationsgeschick und Einfühlungsvermögen etwas zu tun. Man muss einerseits schauen, das alles reibungslos abkläuft, andererseits muss man ja auf den Pat. eingehen, der Angst hat. Und Pflege wird noch genügend angewandt. Man lagert die Pat. kinästhetisch, man führt Dekuprophylaxen durch etc....Man kann die Antatomie, die Krankheitslehre anwenden, die man gelernt hat.
Ich habe selten miesepetrige Operateure getroffen. Da sind manche Hausärzte, die auf Visite im Heim kommen, schlimmer, wie ich ja mal zu einem Thema geschrieben habe.
Da treffen wohl zwei Ideale aufeinander, was?:wink:
 
Hallo Mobitz, du sprichst mir gerade aus der Seele.

Netti, ich glaube, du hast mit deiner Heimleitung wenig Glück. wie kann sich eine Einrichtung zertifizieren lassen, ohne dass das Personal einbezogen und geschult wird?
Eure Bewohner sind nicht ohne Grund so, wie du es beschrieben hast.
Irgendwas läuft bei Euch völlig schief. Du reagierst genervt, die Bewohner auch, das ist ein Kreislauf ohne Ende. Eure Leitung müßte dazu in der Lage sein, die Probleme zu erkennen, die Ursachen zu erforschen und Lösungen anzubieten. Ich nehme an, dass du nicht immer so verbittert gewesen bist.

Aber habt ihr eure Probleme denn mal tatsächlich ernsthaft angesprochen? Habt Ihr mal Fallbesprechungen durchgeführt? Traut Ihr euch zu sagen, das ihr Supervision benötigt?
Wenn es so war, hätte reagiert werden müssen, zum Wohle der Bewohner und des Personals. Und gerade eine Zertifizirung bietet die Chance, euch alle ins Boot zu holen und gemeinsame zu versuchen, Probleme zu lösen.

Übrigens ist die Schulung zur Biografiearbeit zumindest ein Anfang. Und es hat nichts damit zu tun, ob man teilzeit- oder vollbeschäftigt ist. Die Heimbewohner versuchen zu verstehen, sich in ihre Lage zu versetzen, ist die Pflicht aller Mitarbeiter. Du hast jetzt deine Erfahrungen gemacht und dich für eine andere Einrichtung entschieden. solle es mal wieder Probleme geben, wwende dich bitte rechtzeitg und sachlich an die Leitung, bevor sich die Probleme anstauen.
 
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